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Juwel meines Herzens

Juwel meines Herzens

Titel: Juwel meines Herzens
Autoren: Cheryl Howe
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Ziel war es, zu fliehen und Jewel wieder in die Arme schließen zu können. Niemals würde er wieder unter Bellamy dienen wollen, aber wenn es ums Überleben ging, war Jewels Vater genau der Richtige.
    »Nur zehn, aber ich schätze, dass wir ein paar von den Seeleuten klammheimlich erledigen können. Ohne richtigen Kampf. Ich habe mich schon mal um den Kerl mit den Schlüsseln gekümmert, und einer meiner Männer stattet in diesem Moment dem Captain einen Besuch in seiner Kajüte ab.«
    Nolan musste sich nicht erst lange mit der Vorstellung anfreunden, den bewusstlosen Männern die Kehle durchzuschneiden. Er würde alles tun, was nötig war, um dieses Schiff zu verlassen und Jewel zu finden. »Abgemacht. Gibt es Waffen?«
    Die Tür ging auf und Licht drang herein. »Im Augenblick verfügen wir nur über ein paar Messer, aber je weiter der Plan voranschreitet, desto mehr Waffen sollten es werden.« Jack Casper trat aus der Zelle.
    Bellamy stellte sich Nolan in den Weg. »Du verschwindest, sobald du kannst, und findest Jewel.«
    Nolan prüfte Bellamys Miene. Wo war der Haken bei diesem Vorschlag? Als Bellamy versichernd nickte, kam Nolan ein Gedanke, den der alte Captain auch sogleich aussprach: »Es stimmt. Auch mir liegt etwas an ihr. Nicht so viel wie dir, da hast du wahrscheinlich recht, aber ich möchte nicht, dass ihr etwas passiert. Wollte ich nie. Auch damals nicht, als ich ihr die Karte anvertraut habe. Hatte nie vor, es irgendjemandem zu sagen.«
    Nolan nickte und folgte Bellamy aus der Zelle. Jack war schon einen vom Mondschein beleuchteten Gang hinaufgeklettert, als Bellamy noch einmal anhielt. »Und statt mir zu danken, kannst du mir einfach nur meinen Anteil vom Schatz übergeben, wenn ich dich das nächste Mal sehe.«
    Nolan lächelte zum ersten Mal, seit er zugestimmt hatte, mit dem Vater seiner großen Liebe auf Leben und Tod zu kämpfen. Sie waren so nahe an einem Waffenstillstand, wie sie es wahrscheinlich nie wieder sein würden.
     
    Wayland griff nach der ersten Sprosse der Strickleiter, die von der Reling der
Neptune
herabhing. An Bord schien an jedem Haken eine Laterne befestigt zu sein. Der im sanften Licht erkennbare Umriss des Schiffs wirkte wie eine eigene Sternenkonstellation in der dunklen Nacht, neben der Mond und Sterne verblassten. Jewel wunderte sich, ob die zusätzlichen Laternen nur eine Sinnestäuschung waren, weil sie alle Fackeln am Strand gelöscht hatten, oder ob die Mannschaft der
Neptune
sie bereits erwartete. Wayland hatte noch immer die Strickleiter in seinen Händen und starrte zum Schiff hinauf. Sie vermutete, dass er sich die gleiche Frage stellte.
    Über die hohen Masten tanzten Schatten, die entweder auf einige Bewegung an Bord schließen ließen oder vielleicht nur Lichtspiegelungen der Wellen waren, die gegen den Schiffsrumpf schlugen. Jewel schloss noch einen weiteren Knopf ihres roten Mantels.
    Sie versuchte, sich mit der Tatsache zu beruhigen, dass sie den Strand in völlige Dunkelheit getaucht hatten, als sie den Soldaten ihre Waffen abgenommen hatten. Die Crew der
Integrity
hatte nicht lange gefackelt, die Engländer ihrer Mäntel zu entledigen und sie dann zu fesseln. Sie hatten sich nicht damit aufgehalten, die Gruppe von Soldaten zu suchen, die noch immer am Wasserfall warten musste, sondern hatten den Strand so schnell wie möglich verlassen und alle Langboote mitgenommen. Selbst wenn die Soldaten zu ihrem Schiff zurückschwimmen sollten – was sie für einen Kampf wohl kaum rechtzeitig schaffen würden –, könnten sie ohne ihre Musketen nicht viel ausrichten.
    Wayland blickte von seiner Position auf der Strickleiter zu ihr hinab. Er hatte sich zwei Musketen um die Schultern geschlungen und trug wie alle anderen einen roten Mantel. Tyrell und seine Männer hatten sich mit Hilfe der gleichen List der
Integrity
genähert. Alle bauten ihre Hoffnungen darauf, dass die Wachen der beiden Schiffe denken würden, ihre eigenen Männer kehrten zurück.
    »Bleibt im Boot, bis ich euch das Zeichen gebe, mir zu folgen«, flüsterte Wayland krächzend. Keiner der fünf Mannschaftsmitglieder, Jewel inklusive, gab einen Laut von sich. Sie war überrascht gewesen, wie viele sich ihr und Wayland bei der gefährlichen Aufgabe, Nolan von Bord der
Neptune
zu retten, angeschlossen hatten. Der Schatz befand sich schließlich noch immer auf der
Integrity.
    »Also dann, los«, sagte Wayland, bevor er flink die Leiter hinaufstieg.
    Jewel griff nach einer der unteren Sprossen und
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