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Juwel meines Herzens

Juwel meines Herzens

Titel: Juwel meines Herzens
Autoren: Cheryl Howe
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Augenblick, als der letzte englische Soldat seine Waffe in den weichen Sand bettete, sprang Wayland mit einer überraschenden Leichtigkeit auf die Füße, während seine Fesseln in den Sand fielen. Sie waren bereits zerschnitten. Mit einem seltsam aussehenden Dolch begann er, in der Luft herumzufuchteln, dann hob er eine Muskete auf.
    »Du hast es geschafft, Mädchen! Wusste ich’s doch! Und jetzt befreien wir unseren Captain.«

[home]
    Kapitel dreiundzwanzig
    A ls ein Schlüssel im Schloss klapperte, rappelte sich Nolan auf, nachdem er gegen die schräge Wand des Kerkers getaumelt war. Er war nicht wie Bellamy auf den Boden gesunken, aber die Dunkelheit, die schlechte Luft und die Tatsache, dass es wenig anderes zu tun gab, als über sein Leben nachzugrübeln, hatten ihn erschöpft. Aber wenn sich jetzt eine Chance zur Flucht ergab, dann wollte er bereit sein. Er nahm einen tiefen Atemzug, doch statt seine Lunge mit frischem Sauerstoff zu füllen, atmete er nur die abgestandene Luft eines von Krankheit befallenen Schiffes ein.
    Das schwache Licht, das durch eine Luke fiel, war die einzige Lichtquelle. Der Besucher hatte keine Laterne bei sich.
    »Also gut, Jungs – aber bevor ich euch hier rauslasse, müssen wir die Bedingungen klären.«
    »Wir hören, Casper.« Bellamys Stimme kam von irgendwo neben Nolan, seine Gestalt war nicht mehr als ein vager Umriss. Nolan hatte noch nicht einmal mitbekommen, wie er sich erhoben hatte. »Aber wir wissen auch, dass du nicht viel besser dran bist als wir. Früher oder später werden sie dich hängen.«
    »Freut mich, dass du meine Lage durchschaut hast, Bellamy. Und ich würde mal sagen, ich bin froh, dass du nicht tot bist.« Der hübsche Jack sprach mit leiser Stimme, trat aber nicht in ihre provisorische Zelle ein. Er konnte ihnen nicht mehr trauen als sie ihm. »Wie steht es mit dir, Nolan? Bist du bereit, die Vergangenheit ruhen zu lassen?«
    Das war er mit Sicherheit nicht, aber er war auch nicht so dumm, Jack Casper das gerade jetzt auf die Nase zu binden. »Du hilfst uns, und ich werde dir mit einer Anzahl von Münzen beweisen, wie nachsichtig ich bin.«
    »Ich hatte gehofft, dass du das sagst, Kenton.« Jack schlüpfte nun doch in die kleine Schiffszelle und schloss die Tür hinter sich, so dass alle von völliger Dunkelheit umgeben waren. »Ich und meine Crew, wir haben lange auf den richtigen Augenblick gewartet. Sieht so aus, als wäre heute Nacht die beste Chance, dieses Rattenloch hier zu übernehmen.«
    Neben Nolan erklang das Geräusch von sich bewegenden Ketten, gefolgt von einem metallischen Scharren. Bellamy versuchte, mit einem Gerät das Schloss seiner Fesseln zu knacken.
    »Dieses Schiff bedeutet mir nichts. Ich will nur an Land und zu Jewel«, stellte Nolan klar, dessen Nackenhaare bei dem Gedanken zu Berge standen, dass er sein Schicksal mit den beiden teilen musste.
    Nolan hörte, wie Bellamys Ketten zu Boden fielen. Ehe er verstand, was passiert war, packte Bellamy auch schon seine Schultern. »Heb die Hände zu mir. Wir müssen das Schiff übernehmen, ansonsten holen sie uns später wieder ein.«
    »Ich könnte sie abhängen.« Nolan befolgte Bellamys Anweisung, während dieser ein paarmal mit einem metallischen Gegenstand vergebens auf seine Fesseln zielte und dabei seine Hände traf, schließlich aber doch noch das Schloss fand und ihn von den Ketten befreite. Er gab Nolan einen Schlüssel, mit dem dieser sich an den Metallriemen an seinen Füßen zu schaffen machte.
    »Was hast du alles rausgefunden, Jack?«, fragte Bellamy, als hätte Nolan keinen Vorschlag gemacht.
    »Also, die Verteidigung des Schiffes ist im Augenblick kaum der Rede wert. Alle Soldaten, die nicht krank sind, wurden an Land geschickt. Die einfachsten Seeleute sind zu deinem Schiff abkommandiert worden, Nolan, um dort Wache zu schieben. Keine Ahnung, ob das funktioniert hat. Die wenigen, die sich noch hier an Bord befinden, werden wohl kaum nennenswerten Widerstand leisten. Jeder von ihnen hat Angst vor dem Gelbfieber. Zu viele, um sie zu zählen, liegen bereits geschwächt in ihren Hängematten. Ich glaube nicht, dass einer von ihnen wirklich das Fieber hat, aber ich habe mein Möglichstes getan, um sie zu überzeugen, dass sie alle davon befallen sind.«
    »Über wie viele Männer kannst du verfügen?« Dem Klang von Bellamys Stimme nach zu urteilen, war er bereits an der Tür.
    Nolan blieb stumm, froh, dass sein ehemaliger Mentor die Sache in die Hand nahm. Sein einziges
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