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Jungsspaß und Maedchenpanik

Jungsspaß und Maedchenpanik

Titel: Jungsspaß und Maedchenpanik
Autoren: Martin Klein
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nächsten Sekunde schlug er einen Haken, der in bemerkenswertem Gegensatz zu seiner Körperfülle stand. Darth Vader landete wieder einmal auf der Schnauze. Und Robert raste los.
    Oskar purzelte von Hassans Schultern, aber irgendwie gelang es ihm, den Halt nicht vollends zu verlieren. Er rutschte seitlich an Roberts Borsten herunter und klammerte sich dort fest wie ein Indianer, der vor feindlichen Schüssen Deckung sucht.
    Hassan warf sich nach vorn und schlang beide Arme um Roberts wulstigen Nacken.
    So galoppierte das Trio mit Vollgas auf die Zuschauer los. Es sorgte für besorgtes Raunen und ängstliche Rufe. Sogar ein spitzer Schrei war dabei.
    Immerhin befand sich zwischen dem Publikum und dem rasenden Robert noch ein Zaun. Der aber interessierte das durchgeknallte Hängebauchschwein überhaupt nicht. So war es nichts als Glück für die beiden Reiter, dass Robert sich zum Durchbruch genau die Stelle ausgesucht hatte, wo das Tor war, und doppeltes Glück war es, dass Pablo genau dort stand.
    »Mach auf!«, schrie Hassan.
    Pablo hob die Sperre und riss das Gatter nach hinten. Robert, Hassan und Oskar rasten an ihm vorbei. Von einem vielstimmigen Aufschrei begleitet, prallte das berittene Hängebauchschwein in die Zuschauermenge. Zoes Eltern hechteten beiseite. Die Mädchen sprangen zurück wie Flummis.
    Hera stellte sich in den Weg und machte ein Geräusch, das sie in einem Frauenseminar gelernt hatte. Es klang wie ein erkältetes Brummen und sollte angeblich jedes wütende Tier beruhigen.
    Robert kümmerte sich nicht darum und rammte sie beiseite.
    Hera drehte sich wie ein Kreisel und landete einige Meter entfernt in einer Pfütze.
    »Na warte, du Vieh!« Nun stellte Heinz sich der Attacke entschlossen entgegen, doch Robert raste weiter und senste Willis Vater um. Einen Augenblick lang zappelten zwei lange tarnfarbene Hosenbeine in der Luft.
    Es gab einen dumpfen Aufprall und Heinz streifte Katja. Tapfer versuchte Pablos Mutter, den Sturz des riesigen Mannes ein wenig abzumildern, und sank gemeinsam mit dem Fischer zu Boden.
    Robert hatte nun die Zuschauergruppe durchquert und erreichte das Buffet. Es krachte, schepperte und klirrte. Der Tisch hob ab und die Teller und Gläser, die Chips und Cracker, das Bier und die Cola flogen durch die Gegend wie ein aufgeschreckter Vogelschwarm. Anschließend kehrte eine merkwürdige Ruhe ein.
    Das erste Geräusch, das Pablo danach wahrnahm, war ein Schmatzen. Robert und Darth Vader standen einträchtig nebeneinander in den Resten des Buffets und kümmerten sich um die verstreuten Knabbereien. Das Hängebauchschwein unterbrach das laute Schmatzen, um zufrieden zu grunzen, und der Zottelhund stimmte wohlig schnaufend zu. Die beiden Reiter lagen regungslos neben ihnen im Dreck.
    Oskar hob als Erster den Kopf. Er wischte sich den Scheitel aus dem Gesicht und ächzte:
    »Darnieder sinkt der letzte Held,
als mächtig ihn das Schicksal quält.
Zurück bleibt nur ein wüstes Feld,
so war noch stets der Lauf der Welt.«
    Hassan stützte den Kopf in beide Arme. »Pedder von Redder?«, knurrte er.
    Oskar nickte und Hassans dunkle Augen funkelten. »Von dem will ich nie wieder was hören, kapiert?!«
    »Oskar!! Hassan!! Ist euch was passiert?!!« Panische Elternrufe übertönten Roberts Schmatzen.
    Oskar und Hassan rappelten sich auf.
    »Wieso sollte uns was passiert sein?« Oskar wischte sich Erdnüsse aus dem Scheitel. »Wir haben das vorher trainiert.«
    »Alles bestens«, sagte Hassan und schaute seinen Freund überrascht an.
    »Sind Sie wohlauf?«, fragte Katja und half Willis Vater auf die Beine.
    Heinz streckte sich ächzend und nickte. Dann wandte er sich an die Kinder: »Ich hoffe schwer, ihr habt für den Rest der Ferien keine Einladungen mehr. Ab jetzt will ich wieder jeden Abend angeln.«

Spaß und Panik und ein Fest
Spaß und Panik und
ein Fest

    Das Ende der Kleinen Tiershow wirkte länger nach als das Dinnerdesaster.
    Die Lüttenhooper Tierbesitzer führten mit den Eltern ein ernstes Gespräch und die Eltern führten mit ihren Söhnen ernste Gespräche.
    Aus verschiedenen Ferienhäusern hörte man erregte Sätze: »Könnt ihr euch nicht wenigstens einmal wenigstens halb so ver nünftig wie die Mädchen benehmen?!«
    »Ohne die Olgas hätten wir aber nie eine Tiershow gemacht! Das war eine voll typische Mädchenidee!«
    »Schiebt die Verantwortung gefälligst nicht auf andere! Oder ist so etwas etwa ein voll typisches Jungsverhalten?«
    »Das blöde Pony hätte genauso
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