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Jungsspaß und Maedchenpanik

Jungsspaß und Maedchenpanik

Titel: Jungsspaß und Maedchenpanik
Autoren: Martin Klein
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in Lüttenhoop war es wert.
    Einmal alberten die Kinder abends noch gemeinsam auf dem Spielplatz herum und Hassan ergriff das Wort. »Jetzt sind es nur noch drei Tage bis zu unserer Rückfahrt«, sagte er. »Und obwohl es … na ja … bestimmt gut ist, dass zu Hause außer Zoe keine Vollgas-Olgas warten, finde ich trotzdem, dass wir … ähm …« Er verstummte.
    Die anderen sahen ihn gespannt an.
    »Küssen?«, fragte Oskar schelmisch und spitzte unter dem großen Scheitel seinen kleinen Mund.
    »Iiieeeh!«, riefen und kreischten alle durcheinander.
    »Kleiner Scherz«, sagte Oskar und hüstelte wenig überzeugend.
    Hassan überging seine Bemerkungen einfach. »Also, ich finde, dass wir … dass wir … noch einmal etwas Besonderes zusammen machen sollten.«
    Die anderen schauten Hassan mit gerunzelter Stirn an. Er hob abwehrend die Arme. »Keine Bange. Ich meine kein Fußballspiel Jungen gegen Mädchen, kein Dinner und auch keine Tiershow. Ich meine überhaupt keinen Wettbewerb. Ich meine einfach, dass wir alle zusammen noch mal eine richtig gute Aktion machen sollten.«
    »Wir sind dabei«, erklärte Oskar auf der Stelle.
    Pablo nickte erfreut.
    »Keine schlechte Idee, Bruderherz«, sagte Zoe.
    »Finde ich auch«, meinte Willi.
    »Ich auch.«
    »Ich ebenfalls.«
    Lara und Clara lächelten ihr gewinnendes Lächeln und Hassan lächelte ebenso gewinnend zurück.
    Es war schon fast kitschig.
    »Ich habe auch eine Idee, was wir machen könnten.« Die Gesichter, in die Hassan nun schaute, lächelten erwartungsvoll.
    Zufrieden fuhr Hassan fort: »Wir übernachten zusammen im Zelt, hinten auf der Wiese am Waldrand. Dann erzählen wir uns Gruselgeschichten oder machen zur Geisterstunde alle gemeinsam eine Wanderung durch den Wald und solche Sachen. Das wird bestimmt lustig.«
    Alle fanden Hassans Vorschlag sofort klasse. Dennoch gab es Bedenken.
    »Wo kriegen wir ein Zelt her?«, fragte Oskar.
    »Kein Problem«, sagte Willi. »Mein Vater hat immer mehrere im Kofferraum.«
    »Und wie kriegen wir die Erwachsenen dazu, dass sie uns die Übernachtung erlauben?«, überlegten Lara und Clara.
    »Meine Mutter kriege ich schon rum«, sagte Pablo. »Die erlaubt mir im Moment alles, sobald ich sie ein bisschen abknutsche.«
    »Wir schaffen das sogar ohne Knutschen«, meinten Hassan und Zoe zuversichtlich.
    »Mein Vater wird auch keine größeren Probleme machen.« Willi tätschelte ihrer Hündin den Kopf. »Schließlich habe ich Lady Gaga als Schutz gegen Geister aller Art dabei.«
    »Und wenn sie den Schwanz einzieht, haben wir immer noch Darth Vader!«, rief Oskar und kraulte seinem Mischling den Hals. Der ließ sich sogleich fallen und streckte in der Hoffnung auf eine Ganzkörpermassage alle viere von sich.
    »Wunderbar«, sagte Lara. »Wenn Darthie dabei ist, kann uns wirklich nichts passieren.«
    »Na, dann los!« Ihre Zwillingsschwester erhob sich. »Leiern wir unseren Erziehungsberechtigten eine Gruselnacht im Zelt aus dem Kreuz!«
    Es war nicht so einfach wie erhofft, die Erlaubnis zu bekom men. Sämtliche Eltern hatten das Feriendinner und die Kleine Tiershow nicht vergessen. Doch die Kinder taten dasselbe, was alle Kinder auf der Welt tun, wenn es sonst keine Argumente gibt: Sie baten, bettelten und flehten einfach so lange, bis sämtliche Mütter und Väter mürbe geworden waren. So standen einen Abend später zwei geräumige Angelzelte am Waldrand von Lüttenhoop.
    In der Dämmerung wurden sie bezogen. Die drei plus vier Bewohner wollten allein losziehen, doch sie konnten eine elterliche Eskorte nicht vermeiden. Erst als die Kinder noch dreimal fest versprochen hatten, keinerlei Unsinn zu veranstalten, gelang es ihnen, die Erwachsenen loszuwerden.
    Aufgeregt breitete man Schlafsäcke aus, kicherte und tuschelte, flüsterte und lachte und vor den beiden Zelten lagen mit aufgerichtetem Kopf und gespitzten Ohren die beiden Hunde. Sie waren sehr stolz auf ihren ersten Einsatz als echte Wachhunde.
    Bald war es stockdunkel und die Lichtkegel der Taschenlampen zeichneten sich an den Zeltwänden ab. Als Pablo anfing, mit extra heiserer Stimme die unheimliche Geschichte mit dem Titel Kopfloser Spuk auf dem Campingplatz vorzulesen, hatte die Gruselnacht richtig begonnen.
    Die Mädchen konterten mit der Erzählung Der Untote im Hinterland vom Ostseestrand und danach erzählte Hassan eine ziemlich wirre, aber auch ziemlich unheimliche Geschichte, die er sich spontan ausdachte. Ein kleiner Urlaubsort, zwei Zelte voller Ferienkinder
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