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Jungsspaß und Maedchenpanik

Jungsspaß und Maedchenpanik

Titel: Jungsspaß und Maedchenpanik
Autoren: Martin Klein
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durchdrehen können!«
    »Es ist aber wenigstens ein richtiges Reittier!«
    »Wir hatten aber kein Pferd!«
    »Na und?! Das ist kein Grund, auf einem Hängebauchschwein zu reiten!«
    Und so weiter.
    Die Vollgas-Olgas waren mit sich im Reinen, aber sie empfanden keine Freude darüber, dass es den Sieger-Kriegern ein wenig an den Kragen ging.
    »Eins muss man ihnen doch lassen«, sagte Willi zu ihren Freundinnen. »Auch sie haben eine gute Show abgeliefert.«
    »Gut, aber nicht gut genug«, erwiderte Lara.
    »Sie waren sehr lustig«, sagte Clara. »Wenn auch nicht mit Absicht.«
    »Und sie haben verloren«, stellte Zoe befriedigt fest.
    In der Tat: Am erneuten Sieg der Mädchen bestand keinerlei Zweifel. Es stand nun 2 : 2 und dabei würde es bleiben. Weitere sportliche Wettkämpfe gleich welcher Art zwischen Vollgas-Olgas und Sieger-Kriegern wurden von einem einmalig einberufenen Lüttenhooper Elternrat offiziell und amtlich strengstens verboten.
    Dann legte die Aufregung sich allmählich wieder. Schließlich war niemand ernstlich zu Schaden gekommen. Gemächlichkeit und Ruhe kehrten zurück. Lüttenhoop war kein Ort, an dem der Aufruhr auf die Dauer eine Chance besaß.
    Die Jungen spielten Fußball. Die Mädchen gingen reiten. Hassans und Zoes Eltern brieten in der Sonne. Hera besuchte ehrgeizige Frauenprojekte. Oskars Eltern besuchten sonderbare Museen.
    Heinz angelte. Und Katja las.
    Jeden Abend trafen Pablo und Katja sich am Laptop, um ihre Mails abzurufen und Antworten zu verfassen. Dabei erfuhren sie, dass Holgers Verkaufserfolge immer schwindelerregendere Hö hen erreichten, und als Pablo ihm die Freigabe zum Verkauf der Baumkoralle erteilte, war er endgültig saniert.
    »Das ist sehr großzügig von dir, mein Junge«, sagte Katja. »Ich bin stolz auf dich.«
    »Warum? Es wäre doch dumm, das Ding nicht zu verkaufen, wenn man dafür so einen Haufen Geld kriegen kann. Ich hab’s mal ausgerechnet, Mama. Stell dir vor: Die Baumkoralle bringt jetzt ungefähr hunderttausendmal so viel, wie meine fünfzehn gebrauchten Modellautos wert sind!«
    »Aber du hängst doch so sehr an ihr, mein Schatz!«
    »Ich habe noch mehr olle Modellautos von früher.« Pablo lächelte verschmitzt. »Und einen passenden Baumstrunk dazu wird Holger wohl auch noch mal irgendwo auftreiben können.«
    »Mein Süßer, du bist einfach genial!« Katja stürzte sich auf ihren Sohn und knutschte ihn begeistert ab.
    »Lass das!«, schrie Pablo und rettete sich unter den Wohnzimmertisch. »Warte gefälligst damit, bis du Holger wiedersiehst!«
    Er wusste, dass Holger und seine Mutter sich in ihren unendlich langen E-Mails wieder Stück für Stück nähergekommen waren. Das war für einen geschulten Sohn auch daran zu erkennen, dass Katjas Ton täglich netter und weicher wurde, wenn die Rede auf ihren Freund kam, der nach der Urlaubsabsage fast schon ihr Exfreund geworden war. Pablo hoffte darauf, dass bald wieder alles im Lot sein würde.
    Arian dagegen mahnte und warnte in seinen Briefen unermüdlich weiterhin vor dem Umgang mit IHNEN. Sein Knöchel hatte bald wieder das Normalmaß, und mittlerweile war auch der letzte halbe der dreieinhalb Professoren davon überzeugt, dass sein Knochen eine kindheitstypische Wachstumsfuge aufwies. Die Dinge standen also gut für Arians Anreise.
    Es wurde auch höchste Zeit dafür, denn die Ferien in Lüttenhoop neigten sich ihrem Ende zu.
    Nicht zuletzt deshalb schafften die Sieger-Krieger und die Vollgas-Olgas den Sicherheitsabstand wieder ab, der sich nach der Kleinen Tiershow zwischen ihnen ergeben hatte. Keinem gefiel der Gedanke, dass ihre interessante Ferienfreund-Feindschaft bald vorbei war.
    Oskar dachte dabei besonders an Zoe und Zoe dachte besonders an ihn. Hassan wusste nicht, ob er an Lara oder an Clara oder an beide zugleich denken sollte, und die Zwillinge grübelten jede für sich darüber nach, wieso Hassan keinen Zwillingsbruder hatte. Darth Vader dachte an Lady Gaga und die Foxterrierhündin dachte an den tollpatschigen Mischling mit dem schönen dunklen Zottelfell. Und Pablo dachte an Willi und Willi dachte an ihn.
    Nach ein paar Tagen verabredeten sich alle am Strand von Ahrensmünde. Es wurde ein sehr schöner Tag.
    Am nächsten Vormittag trafen sie sich gleich wieder und es wurde noch schöner. Pablo machte seine Ausnahme in Sachen Pablo-der-Schwur-und-die-Mädchen zur Regel und Arian gegenüber verschwieg er den immer laxeren Umgang mit der heiligen Vereinbarung einfach.
    Die schöne Zeit
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