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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02
Autoren: Unbekannt
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dagegen entschieden hatte, ihm weitere Vorwürfe zu machen. Es war wohl kaum besonders klug, den Löwen in seinem eigenen Revier anzugreifen. „Und ein Prinz ist der Herr all seiner Untertanen?“
    „So in der Art“, meinte er mit einem Funkeln in den Augen, das ihr zeigte, dass er sich amüsierte.
    „Wenn Sie nicht hier sind, um irgendetwas zuzugeben, warum sind Sie dann hier?“
    „Um Sie anständig in El Zafir willkommen zu heißen.“
    „Danke …“ Sie neigte den Kopf zur Seite und erinnerte ihn: „Sie haben mir immer noch nicht gesagt, wie ich Sie anreden soll.“
    „In der Öffentlichkeit Prinz Rafiq. Privat, wenn wir arbeiten, genügt mein Vorname.“
    Rafiq. Der Name ließ ihr Schauer über Arme, Brust und Bauch laufen. Er war anders als jeder Mann, den sie zuvor getroffen hatte. Schon allein sein Name rief Bilder von Magie, Romantik und Exotik wach. Zum ersten Mal glaubte sie die Dinge, die Reiseplakate über dieses Land verkündeten.
    „Prinz Rafiq“, probierte sie seinen Namen laut.
    „Da es mir zugefallen ist, Sie einzuweisen …“
    „Aber ich soll doch für Prinzessin Farrah arbeiten.“
    „Der Plan hat sich geändert. Mein Vater hat meinen Sekretär für sich selbst in Anspruch genommen, und meine Tante …“
    „Prinzessin Farrah?“
    Er nickte. „Die Schwester meines Vaters. Sie hat Sie mir sozusagen überlassen.“
    „Also werde ich mit Ihnen zusammenarbeiten?“
    Er nickte erneut. „Wenn Sie wollen, kann ich uns etwas Schokolade kommen lassen, und Sie können mir Dinge erzählen, die uns einander näher bringen.“
    „Sie unterscheiden sich wirklich von anderen Männern“, brach es aus ihr heraus.
    Guter Gott! Sie konnte nicht glauben, dass sie das wirklich gesagt hatte. Es war vollkommen unangemessen, grenzte ja schon fast an Flirten, was ihr überhaupt nicht entsprach. Lag es an El Zafir? Oder hatte es mit dem Mann ihr gegenüber zu tun, der diese unbekannte Seite ihrer Persönlichkeit freilegte?
    „Unterscheiden?“, fragte er. Er wirkte weder schockiert noch beleidigt, eigentlich nur neugierig.
    „Da wo ich herkomme, gibt es Talk-Shows, die sich damit beschäftigen, dass die meisten Männer nicht zuhören, geschweige denn sich erinnern“, erklärte sie.
    „Vielleicht lassen Cowboys doch noch etwas zu wünschen übrig, was den männlichen Standard in Ihrem Land anbelangt?“
    Er hatte wirklich zugehört, dachte sie, während ihr die Röte auf die Wangen kroch. „Vielleicht sind Zuhören und Erinnern vollkommen überschätzte Eigenschaften.“
    Er lächelte. Waren seine Zähne wirklich so weiß, dass er für Bleichmittel hätte werben können? Oder sah das nur so aus, weil seine Haut so braun gebrannt war?
    „Bei allem Respekt“, entgegnete er, „die Frau muss ich erst noch kennen lernen, die es bevorzugt, wenn ein Mann sie ignoriert.“
    Sie konnte es sich nicht verkneifen, sich zu fragen, wie viele Nachforschungen über Frauen er wohl angestellt hatte. Eine ganze Menge, wenn sie dem glauben sollte, was sie über die königliche Familie gelesen hatte. Sie hatte in der Klatschpresse detaillierte Artikel über Prinz Rafiqs romantische Eskapaden verfolgt. Sie hatte sogar Fotos von ihm gesehen, weshalb sie sich noch dümmer vorkam, dass sie ihn nicht gleich erkannt hatte. Doch in Wirklichkeit hatte der Mann in Fleisch und Blut keinerlei Ähnlichkeit mit dem eindimensionalen Don Juan, der er den Presseberichten zufolge war.
    Mit wie vielen Frauen war er zusammen gewesen? Zehn? Zwanzig? Hundert? Und wie viele Cowboys hatte sie gehabt? Null. Zero. Nada. Wer war also besser dazu geeignet zu urteilen?
    „Okay, Sie bekommen Punkte fürs Zuhören und Erinnern“, erklärte sie.
    „Vielen Dank.“ Er blickte sich in der Suite um, dann wandte er sich wieder ihr zu. „Erzählen Sie mir von sich, Penny.“
    Diese Aufforderung überraschte sie. Sie wusste nicht so genau warum, nur dass es ihr seltsam vorkam, dass ein Mitglied der königlichen Familie sich für jemand wie sie interessieren sollte, die angeheuerte Assistentin. Doch dann fiel ihr Blick auf ein Pflaster an seinem Finger. Auch er war nur ein Mann aus Fleisch und Blut, und daraus schöpfte sie Mut. „Möchten Sie sich setzen?“, bot sie ihm an.
    Er zögerte nur einen Moment, bevor er dankend annahm. Mit katzenhafter Anmut ließ er sich auf dem Sofa nieder und deutete dann auf den Platz neben ihn. „Bitte.“
    Sie tat wie geheißen, ließ aber einen deutlichen Abstand zwischen ihnen beiden. „Also, was würden Sie
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