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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02
Autoren: Unbekannt
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dachte, nur wenige Frauen in El Zafir würden außerhalb des Haushalts arbeiten“, sagte sie.
    Ah, dachte er. Vorschulen. „Es gibt immer mehr ausgebildete Frauen, die eine berufliche Karriere verfolgen. Wir haben diese qualifizierte Ergänzung unserer Arbeitskraft viel zu lange ignoriert.“
    „Dann wird Kinderbetreuung ein Problem.“
    „Exakt.“
    „Ich frage mich immer noch, warum Ihr Bruder ein unscheinbares Kindermädchen gefordert hat.“
    Wie konnte er sie nur dazu bringen, diese spezielle Frage zu vergessen? Sein Blick fiel auf ihren Mund. Vorher, als sie so viel geredet hatte, war ihm gar nicht aufgefallen, wie voll und sinnlich ihre Lippen waren. Er verspürte den plötzlichen Drang, sie zu kosten. Das würde sie vielleicht dazu bringen, alles über unauffällige Kindermädchen zu vergessen. Doch er zwang sich dazu, den Gedanken beiseite zu schieben. Sie war seine Assistentin. Nicht mehr. Und er würde gut daran tun, sich dessen zu erinnern und zu vergessen, wie sexy sie in Jeans aussah.
    „Ich muss gehen.“ Er stand auf. „Was die Arbeit angeht.“
    „Ja?“
    Sie stand ebenfalls auf. So klein. Ihr Kopf reichte kaum bis zu seiner Schulter. Ein plötzlicher Beschützerinstinkt überkam ihn. Penny war verletzt worden. Da seine Tante ihm davon erzählt hatte, erkannte er den Schmerz in Pennys Augen, als sie von ihren Träumen gesprochen hatte. Wieder wollte er den Mistkerl, der diese Unschuld ausgenutzt hatte, dazu bringen, für seine Sünden bezahlen zu müssen.
    „Was ist mit der Arbeit?“
    „Ja, die Arbeit.“
    „Wann möchten Sie, dass ich ins Büro komme?“
    „Neun.“
    Sie lächelte. „Zumindest werde ich nicht im Verkehr stecken bleiben.“
    „Nein.“ Er räusperte sich. „Was Ihre Kleidung angeht …“
    „Ihre Tante hat mich darüber schon aufgeklärt. Keine Hosen in der Öffentlichkeit. Sie sagte, in diesem Land bedeckt eine Frau ihre Arme, und Röcke müssen bis gut übers Knie gehen.“
    „Ja.“
    Er sollte erleichtert sein, dass sie sich dessen bewusst war. Aber er fühlte sich seltsam enttäuscht, dass Jeans unangemessen waren und Penny dies wusste.
    „Dann bis morgen“, meinte sie.
    „Ja. Morgen.“
    „Ich freue mich darauf.“
    Genauso wie er. Mehr als er sollte.

3. KAPITEL
    Penny schloss die Tür zu ihrer Suite und machte sich auf den Weg zum Dinner. Zu ihrer eigenen Überraschung freute sie sich darauf. Sie würde mit der gesamten königlichen Familie speisen, jedem einzelnen von ihnen. Alle an einem Ort, alle zur selben Zeit.
    Nach etwas mehr als einer Woche in El Zafir fand sie sich mittlerweile sehr gut im Palast zurecht. Wie weit mochte sie allerdings mit Beinen kommen, die wie Espenlaub zitterten? Wenn die Einladung von jemand anderem als Prinzessin Farrah gekommen wäre …
    Dann hätte sie abgelehnt? Als ob sie sich das hätte erlauben können!
    Wenn sie nur nicht so nervös wäre.
    Vorsichtig öffnete sie die Doppeltüren zu dem Speisesaal und nahm sich fest vor: „Ich werde nicht zu viel reden.“
    Ihr blieb fast das Herz stehen, als sie sah, dass die königliche Familie bereits komplett anwesend war. War sie zu spät?
    Penny warf einen raschen Blick auf ihre Armbanduhr. Sie hatte sich genug Zeit genommen, um zehn Minuten eher da zu sein und noch mal tief Luft zu holen, bevor die anderen erschienen. Aber nein. Sie musste mit der einzigen königlichen Familie auf diesem Planeten verabredet sein, die noch pünktlicher war als sie selbst.
    Ihr Blick fiel auf ihren Chef. Er unterhielt sich mit seinen Brüdern und lächelte ganz plötzlich. Im Bruchteil einer Sekunde verschwand der ernste, autoritäre Mann, an den sie sich mittlerweile gewöhnt hatte und verwandelte sich von gut aussehend in einfach absolut unwiderstehlich. Ihre Knie fingen wieder an zu zittern. Sie erkannte, dass sie mit ihrem Boss, dem Prinzen, wesentlich besser umgehen konnte als mit diesem Mann, der lächelte.
    Sie schaute zu Boden und seufzte über ihr langärmliges, hochgeschlossenes schwarzes Strickkleid, das ihr bis zu den Knöcheln reichte. Sie erinnerte sich daran, wie sie es gekauft hatte und die blutjunge Verkäuferin ihr gesagt hatte, mit Schwarz könne man nie etwas falsch machen. Ihr erster Fehler war es gewesen, auf eine Teenagerin mit pinkfarbenen Haaren zu hören. Penny hatte einiges falsch gemacht. Aber sie verfügte einfach nicht über das Budget, um das Richtige zu kaufen.
    „Ah Penny, da sind Sie ja.“ Prinzessin Farrah, in dunkelgrüne Seide gehüllt mit dazu passenden
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