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Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst

Titel: Super-Brain - angewandte Neurowissenschaften gegen Alzheimer, Depression, Übergewicht und Angst
Autoren: nymphenburger Verlag
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EIN GOLDENES ZEITALTER FÜR DAS GEHIRN
    W as wissen wir wirklich über das menschliche Gehirn? Als die Autoren dieses Buches ihre Ausbildung erhielten, also in den Siebziger- und Achtzigerjahren des vorigen Jahrhunderts, konnte die Antwort ehrlicherweise nur heißen: » Sehr wenig. « Zu jener Zeit machte ein Spruch die Runde, der es schön auf den Punkt brachte: Das Gehirn zu erforschen, sagte man damals, laufe in etwa darauf hinaus, ein Stethoskop an die Außenmauer einer Sporthalle– wie etwa der Kölnarena– zu halten, um die Regeln des Eishockeys in Erfahrung zu bringen.
    Grob geschätzt umfasst Ihr Gehirn circa 100Milliarden Nervenzellen, die ihrerseits untereinander Verbindungen herstellen: die Synapsen, deren Anzahl sich in einer Größenordnung irgendwo zwischen einer Billion und einer Billiarde bewegt. Unablässig durchlaufen diese Verknüpfungen in Reaktion auf die uns umgebende Welt einen dynamischen Umgestaltungsprozess und werden umarrangiert. Die synaptischen Verknüpfungen im Gehirn, ein wahres Wunderwerk der Natur, sind zwar winzig klein, aber dennoch etwas wirklich Großartiges.
    Das menschliche Gehirn, einst als » drei Pfund schweres Universum « bezeichnet, beeindruckt jeden von uns. Und das völlig zu Recht. Denn Ihr Gehirn begnügt sich keineswegs damit, die Welt zu deuten. Vielmehr erschafft es diese Welt. Was immer Sie sehen, hören, berühren, schmecken und riechen– ohne das Gehirn würden all die Dinge keine dieser Eigenschaften aufweisen. Jede Erfahrung, die Sie heute machen, Ihr Kaffee am Morgen, die Liebe, die Sie für Ihre Familie empfinden, oder ein glänzender Einfall am Arbeitsplatz, ist einzig und allein auf Sie zugeschnitten.
    Damit stehen wir sogleich vor einer entscheidenden Frage: Wenn Ihre Welt einzigartig und nur auf Sie allein zugeschnitten ist, wer steckt dann hinter solch einer bemerkenswerten Kreativität, Sie oder Ihr Gehirn? Lautet die Antwort Sie, so hat sich damit die Pforte zu einem höheren Maß an Kreativität geöffnet. Heißt die Antwort hingegen Ihr Gehirn, könnte das mit einschneidenden physischen Einschränkungen in Hinblick auf die für Sie erreichbaren Möglichkeiten verbunden sein. Ihre genetische Ausstattung, belastende Erinnerungen oder ein geringes Selbstwertgefühl könnten dann ein Hindernis darstellen. Oder aber Sie bleiben hinter Ihren tatsächlichen Möglichkeiten zurück, weil sich aufgrund eingeschränkter Erwartungen Ihr Gewahrsein verengt hat, auch wenn Ihnen dieser Vorgang völlig verborgen bleibt.
    Die Sachlage könnte in diesem Fall für das eine wie für das andere sprechen, für ein unbegrenztes Potenzial oder für physische Einschränkungen. Im Vergleich zu früher häuft die Wissenschaft heutzutage mit unglaublicher Geschwindigkeit neue Fakten an. Wir befinden uns in einem goldenen Zeitalter der Gehirnforschung. Praktisch jeden Monat erleben wir einen neuen Durchbruch. Wie aber steht es inmitten derart aufregender Fortschritte um jeden Einzelnen von uns, um diejenige Person, die konkret in all ihren Lebensbezügen auf das eigene Gehirn angewiesen ist? Ist es auch ein goldenes Zeitalter für Ihr Gehirn?
    Zwischen den Ergebnissen brillanter Forschung und der Alltagsrealität tut sich da eine gewaltige Kluft auf, stellen wir fest. Und bei der Gelegenheit kommt einem gleich ein weiterer Spruch in den Sinn, der früher an den medizinischen Fakultäten zu hören war: Normalerweise, so hieß es damals, nutzt der Mensch nur zehn Prozent seines Gehirns. Tatsächlich trifft das jedoch nicht zu. Bei einem gesunden Erwachsenen arbeitet das neuronale Netzwerk des Gehirns stets mit voller Kapazität. Selbst unter Verwendung der technisch höchstentwickelten bildgebenden Verfahren, die uns heute für die Darstellung des Gehirns zur Verfügung stehen, würde sich zwischen Shakespeare, der gerade einen Hamlet -Monolog verfasst, und einem aufstrebenden Dichter, der sein erstes Sonett schreibt, kein merklicher Unterschied zeigen. Allerdings macht das physische Gehirn hier auch nicht einmal annähernd die halbe Geschichte aus.
    Vielmehr müssen Sie, damit ein goldenes Zeitalter für Ihr Gehirn anbricht, die Gabe, mit der die Natur Sie gesegnet hat, auf eine neue Weise nutzen. Weder die Anzahl der Neuronen noch eine Art Magie in Ihren grauen Zellen gibt den Ausschlag dafür, dass Ihr Leben lebendiger, inspirierender und erfolgreicher verläuft. Die Gene tragen dazu zwar durchaus ihren Teil bei, aber genau wie der Rest des Gehirns sind Ihre Gene etwas
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