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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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Terpentin.” Mit zärtlichen kleinen Küssen zeichnete er den feinen Bogen ihrer Kinnlinie nach, dann den Schwung ihrer Lippen, die sich zum Protest geöffnet hatten. “Und du bist so wunderschön …” Sie wusste nicht, warum gerade diese Worte wie ein roter Knopf wirkten, auf den er nur drücken musste, um ihre Emotionen zum Überschäumen zu bringen. Vielleicht, weil außer ihm noch niemand sie als schön bezeichnet hatte?
    “Lass mich runter, Raoul”, bat sie heiser. “Ich will das nicht. Ich will
dich
nicht! Ich …” Er erstickte ihren Protest mit einem langen süßen Kuss, und sogleich erinnerte sie sich an seine Sanftheit, seine Geduld im Liebesspiel, das fast ängstliche Bemühen, ihr die gleiche Befriedigung zu verschaffen, die auch er empfand.
    Er war ihr erster Liebhaber gewesen, ihre einzige, große Liebe, und die Vereinigung ihrer Körper hatte für sie das Paradies bedeutet. Aber er war auch der Mann, den sie in den letzten fünf Jahren versucht hatte aus ihrer Erinnerung zu verbannen, den sie in ihren Gedanken als notorischen Schürzenjäger und Frauenverführer hochstilisiert hatte, um sich aus seinem Bann zu befreien.
    “Ich will dich, mein Liebling.” Wie sie plötzlich zu ihrem Bett gelangt waren, hatte Leigh nicht mitbekommen. Sie versuchte verzweifelt gegen die Schwäche anzukämpfen, die seine Berührungen in ihren Gliedern verursachten. Als er sie sanft auf der Bettdecke absetzte, zog sie die Knie bis zum Kinn hoch und zwang sich, ihm in die Augen zu schauen.
    “Bitte, lass mich allein. Ich kann nicht …”
    “Doch, du kannst, Kätzchen. Wir sind verheiratet – du bist meine Frau. Erinnerst du dich nicht mehr daran?”, fragte er neckend, während er ihr eine weiche braune Strähne aus der erhitzten Stirn strich. Er war so gelassen, seiner selbst so sicher, dachte sie neidvoll. Es schien, als wären die letzten fünf Jahre für ihn völlig bedeutungslos. Hatte er inzwischen überhaupt gemerkt, dass sie ihn verlassen hatte? Sie fühlte, wie sich ihr Körper unter seinen zärtlichen Liebkosungen versteifte. Irgendwann bemerkte auch Raoul ihren stummen Widerstand, stützte sich auf einen Ellenbogen und schaute ihr forschend in die dunklen Augen. “Erzähl mir nicht, dass ich meine Anziehungskraft auf dich verloren habe.” Bitterkeit über seine mangelnde Sensibilität und ihre eigene Schwäche ließ sie förmlich zu Eis erstarren.
    “Ist das alles, worum du dir Sorgen machst?”, fragte sie mit klirrender Stimme. “Dein Ruf als unwiderstehlicher Ladykiller?” In ihrer Stimme lagen Wut und Schmerz. “Deine Arroganz und dein übersteigertes Ego widern mich an, Raoul. Wir sind einander fremd geworden – zwei grundverschiedene Menschen, die nur noch durch ein Stück Papier miteinander verbunden sind.”
    “Zur Hölle, das sind wir nicht!” Vehement fuhr er von der Bettkante hoch und wandte sich dann zu ihr um. “Hast du deshalb auf einer kirchlichen Hochzeit bestanden, nur um unsere Ehe dann auf ein Stück Papier zu reduzieren? Das nehme ich dir nicht ab. Dafür kenne ich dich zu gut! Du bist meine Frau – vor Gott und vor den Menschen! Ich weiß das, und du weißt das auch!” Der harte französische Akzent ließ seine Stimme wie sprödes Glas erklingen.
    “Nein!”
    “Oh doch, meine kleine englische Rose!” Er setzte sich wieder neben sie und umfasste ihre kalten Hände mit seinen warmen. “Du gehörst zu mir, und was mir gehört, ist mein für immer, das solltest du wissen.” Seine Stimme bebte vor Erregung und Entschlossenheit.
    “Raoul, hör mir zu …”
    “Warum sollte ich!” Der kalte Ausdruck in seinen Augen ließ sie zurückweichen. “
Du
hörst
mir
ja schließlich auch nicht zu. Das hast du vor fünf Jahren schon nicht getan, und du tust es immer noch nicht! Was ist nur mit dir los?”
    “Mit mir?” Jetzt wurde auch sie wütend. “Ausgerechnet
du
fragst mich das? Du musst verrückt sein!”
    “Unsinn”, sagte er kalt. “Wenn du nicht vernünftig diskutieren kannst …”
    “Nicht vernünftig diskutieren?” Sie starrten sich an wie zwei Kampfhähne. Wenn er nur nicht so unglaublich attraktiv aussehen würde, dachte Leigh mit zuckendem Herzen. “Vielleicht sage ich nicht genau das, was du hören willst”, formulierte sie bedächtig. “Aber deshalb ist es nicht unvernünftig. Zumindest nicht für mich”, endete sie mit schwankender Stimme. Sie würde ihm nicht die Genugtuung geben, sie in Tränen aufgelöst vor sich zu sehen.
    Raoul seufzte leicht,
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