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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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danach würde das Kapitel Raoul für sie endgültig abgeschlossen sein.
    “Du solltest deine Stirn nicht so runzeln”, empfahl Raoul nach einem schnellen Seitenblick. “Sonst hast du schon mit vierzig das Gesicht voller Falten. Glaube ja nicht, dass ich mein Geld für Schönheitsoperationen ausgeben werde. Meine Frau soll in Natürlichkeit und Würde altern.”
    “Wie bitte?” Leigh fuhr herum und starrte ihn aus aufgerissenen Augen an. “Wovon, um alles in der Welt, redest du überhaupt?”
    “Von uns”, gab er gelassen zurück. “Ich rede von uns.” Geschickt fädelte er den Wagen in den abendlichen Verkehr ein. Plötzlich schien er außerordentlich entspannt und sogar amüsiert zu sein.
    “Es gibt kein
uns
mehr!”, wies sie ihn scharf zurecht und starrte dann verbissen aus dem Seitenfenster auf die vorbeifliegenden Häuserfronten. Er fuhr natürlich zu schnell – wie immer. Der muskulöse, warme Körper, so dicht an ihrer Seite rief unwillkommene Emotionen in ihr wach. Erinnerungen, die ihre Wangen zum Brennen brachten und ihren Magen zusammenkrampften. Leigh presste ihre zitternden Knie zusammen. Glücklicherweise war sie inzwischen immun gegen ihn! Ja, das war sie!
    “Oh doch, Kätzchen”, widersprach er lächelnd. Der fast vergessene Kosename stach wie ein Dolch in ihr Herz. “Das wird es immer geben.”
    “Halt an, ich möchte aussteigen!” Als er nur spöttisch auflachte, krampfte sie ihre Hände im Schoß zusammen. “Hast du mich gehört, Raoul?”
    “Keine Chance, Darling!”
    Sie warf ihm einen schnellen Seitenblick zu und wünschte im gleichen Moment, sie hätte es nicht getan. Sein Profil war ihr immer noch so vertraut – schrecklich und quälend vertraut. Fast hatte sie vergessen, wie ungeheuer attraktiv dieser Mann war, wie entnervend selbstsicher, wie elektrisierend. Aber es war nicht nur sein Aussehen, das jeden in seinen Bann zog. Mehr noch seine innere Vitalität, die sich durch jede Zelle seines gestählten Körpers auszudrücken schien.
    “Gleich bist du zu Hause.” Ohne zu zögern bog er in die kleine spärlich beleuchtete Seitenstraße ein, in der Leighs Apartment lag. Ehe sie sich über seine geradezu traumwandlerische Sicherheit wundern konnte, hatte er den Wagen schon vor ihrer Haustür geparkt und schaltete den Motor aus. “Da wären wir also.”
    Leigh schauderte leicht. Da war er also – Raoul, ihr Ehemann, der mehr von ihr wusste und sie intimer kannte als jeder andere Mann auf der Welt. Der Mann, der sie fast vernichtet hatte und vor dem sie geflohen war. Beklemmende Angst stieg in ihr auf. Würde sie diesmal stark genug sein, seinem Charme und seiner Anziehungskraft zu widerstehen? Sie hatte ihn nie wirklich verstanden und konnte sich auch jetzt keinen Reim darauf machen, warum er ihr nachspioniert hatte. Doch offenbar schien es sich dabei nicht um einen spontanen Impuls gehandelt zu haben.
    “Leigh …” Er beugte sich zu ihr hinüber, strich mit einer Hand über ihr dunkles, seidiges Haar, legte die andere um ihre Hüfte und zog sie mit einem Ruck an sich, ehe sie auch nur reagieren konnte.
    “Nicht, ich …!” Ihren Protest erstickte er mit einem sengenden Kuss, der ihr erschreckend vor Augen führte, dass die alte Magie noch unverändert wirkte. Sie konnte ihm nicht entkommen. Mit seinem starken Körper schmiedete er sie fester an den Sitz als jede Fessel. Leigh versuchte verzweifelt, ihn von sich zu stoßen, aber als sein fordernder Kuss sich noch vertiefte und er begann, das intime Territorium zu erforschen, das niemand anderer als er je berührt hatte, wollte sie gar nicht mehr widerstehen. Seine überwältigende unbeherrschte Leidenschaft hatte es schon immer vermocht, sie in einen alles übertreffenden Rauschzustand zu entführen. Plötzlich konnte sie es gar nicht mehr fassen, dass sie es fünf lange Jahre ohne seine zärtlichen Liebkosungen hatte aushalten können. Zitternd schmiegte sie sich an seinen starken warmen Körper, und die Erkenntnis, dass sie ihn genauso zu erregen vermochte wie er sie, raubte ihr fast die Besinnung.
    Er schien an dem gleichen Anfall von Wahnsinn zu leiden wie sie. Heiser raunte er unverständliche Worte gegen ihre bebenden Lippen und versuchte mit fiebernden Händen jeden Zentimeter ihres zitternden Körpers zurückzuerobern. “Du bist mein, du gehörst immer noch mir und wirst mir immer gehören …” Ohne Vorwarnung überfluteten Scham und Wut sie wie eine heiße Welle.
    “Nein!” schrie sie gepeinigt auf und
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