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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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während er in ihre tränenfeuchten braunen Augen und das kalkweiße Gesicht schaute. Dann strich er ihr leicht übers Haar, wobei der harte Zug aus seinem Gesicht verschwand. “Du bist dir selbst dein schlimmster Feind, Kätzchen”, sagte er weich. “Gib doch endlich zu, dass wir damals sehr glücklich zusammen waren. Und du kannst gegen unsere Beziehung kämpfen, wie du willst, aber dein Körper wird dich immer verraten, sobald ich dich berühre. Du willst mich, und das weißt du auch.”
    Einen Moment lang konnte sie nicht glauben, was sie hörte. “Du hast mich betrogen, Raoul. Auf die übelste Weise, die man sich nur vorstellen kann – in unserem eigenen Ehebett! Das willst du doch wohl nicht leugnen?”
    “Will ich nicht?” Er hatte seine dunklen Brauen zu einem schwarzen Strich zusammengezogen. “Natürlich! Es ist ja alles so klar und eindeutig, nicht wahr? So wie an dem Abend vor fünf Jahren, als ich auch nicht reden durfte!”
    “Oh, ich nehme an, hättest du mich mit einem anderen Mann in unserem Ehebett erwischt, hättest du dich sicher zu uns auf die Bettkante gesetzt, um mit uns zu plaudern, nicht wahr? Die Situation damals ließ nicht den leisesten Zweifel zu, also kannst du ruhig gestehen.”
    “Du langweilst mich.” Sein Gesicht hatte sich wieder verhärtet.
    “Ich
langweile
dich
?” Sie rang um Fassung. “Nun gut, mag sein. Aber ich bin nicht so dumm, wie du denkst. Marion war seit Ewigkeiten hinter dir her, und du hast das gewusst. Ich denke, du hast dich nur so lange beherrscht, weil sie die Frau deines besten Freundes war und wir alle miteinander freundschaftlich verkehrten. Und dann hast du ihn und mich betrogen – und wofür? Für ein billiges …” Sie brach ab und biss sich auf die Lippe. “Wie auch immer – es ist vorbei. Nichts bedeutet mehr etwas. Vielleicht können wir sogar eines Tages wieder Freunde sein.”
    “Freundschaft ist nicht das, was ich von dir will”, sagte er brutal. “Ich will mehr, viel mehr als das, oder gar nichts.”
    “Dann – gar nichts.”
    “Ist das dein Ernst?” Seine Stimme klang jetzt seidenweich, aber mit einem unerbittlichen Unterton. Leigh wusste, dass er immer am gefährlichsten war, wenn er sich absolut unter Kontrolle hatte. “Sag mir, Leigh, wie stellst du dir die Zukunft vor? Dass ich wie ein liebeskranker Hengst auf ewig im Hintergrund auf dich warte?” Seine rüde Formulierung ließ sie unwillkürlich zusammenzucken.
    “Ich erwarte gar nichts von dir”, gab sie ruhig zurück. “Ich dachte, das hättest du inzwischen begriffen.”
    “Dann liegst du eben falsch.” Er stand auf, schlenderte zur Tür hinüber und lehnte sich mit seinem breiten Kreuz gegen den Rahmen. “Völlig falsch.”
    “Kannst du mich nicht endlich allein lassen, Raoul?”
    Mit einer geschmeidigen Bewegung, die Leigh nur zu gut kannte und die den Grad seiner Gereiztheit verriet, stieß er sich vom Türrahmen ab. Seine Stimme war sehr beherrscht, als er schließlich sprach. “Nein, ich werde dich nie mehr allein lassen.” Es war ein Statement, das keinen Widerspruch zu dulden schien. “Hör zu, Leigh. Wir müssen Entscheidungen treffen, aber nicht mehr heute, und nicht, solange du in dieser seltsamen Stimmung bist.”
    “Es ist keine
seltsame Stimmung”
, sagte sie scharf. “Das bin
ich
, so, wie ich heute bin. Und ich …”
    Mit einer heftigen Geste schnitt er ihr das Wort ab. “Schluss jetzt! Als du mich damals Hals über Kopf verlassen hast, habe ich deinem Wunsch entsprochen, dich in Ruhe zu lassen. Fünf lange Jahre habe ich mich zurückgehalten, damit du dein Ziel verfolgen konntest, Malerin zu werden und autark zu sein. Aber das heißt nicht, dass ich akzeptiere, dass du einen anderen auf meinen Platz setzt! Hast du mich verstanden?” Seine blauen Augen brannten in einem kalten Feuer. “Hätte ich dich damals gezwungen, bei mir zu bleiben, wärest du dir deiner selbst und deiner Liebe zu mir niemals ganz sicher gewesen. Aber in all den Jahren habe ich immer genau gewusst, was du machst, wo du bist – und mit wem. Und ich toleriere in keinem Fall, dass du diesen Jeff Capstone triffst, hast du mich verstanden?”
    Leigh konnte nicht glauben, was sie da hörte. War Raoul völlig übergeschnappt?
    “Morgen komme ich wieder, und dann werde ich dir mitteilen, was ich von dir erwarte. Auf Wiedersehen, Leigh.”
    “Raoul!” Endlich hatte sie ihre Stimme wiedergefunden, doch da hörte sie schon das Knallen der Wohnungstür. Mit einem
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