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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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Sicherheit und eine glückliche Kindheit geben. Einfach alles, was sich Eltern für ihre Kinder wünschen.”
    “Alles, was dir gefehlt hat.”
    Diese Bemerkung traf sie unerwartet. Sie hatte sich nie vernachlässigt gefühlt. Andere Kinder hatten auch allein erziehende Mütter. “Es war für meine Mutter nicht einfach, nachdem mein Vater so plötzlich gestorben war. Erst deine Mutter hat erkannt, dass sie unter Depressionen litt und dringend ärztliche Hilfe brauchte. Aber sie hat mich geliebt und ihr Bestes gegeben. Und deine Familie schenkte mir viel übrig gebliebene Liebe.”
    “Übrig gebliebene Liebe?”, fragte er. “Hat sich das so angefühlt?”
    Jenna zögerte. “Vielleicht eher überquellende Liebe. Bei euch gab es so viel davon. Deine Mutter war immer für mich da. Und die Zwillinge auch.”
    Auch Marcus war für sie da gewesen – er hatte ihr zerbrochenes Herz wieder geheilt.
    “Und Dean?”, erkundigte er sich.
    “Das ist vorbei”, sagte sie. “Du hattest recht. Ich hätte mich schon viel früher lösen sollen. Ich habe keine Ahnung, was du gedacht hast, als du heute Abend ins Wohnzimmer kamst, aber da war nichts, worüber du dir Sorgen machen musst.” Sie gewann allmählich wieder etwas Vertrauen. “Du bist mein Mann, der Vater meines Kindes …” Jenna hielt inne, doch Marcus’ Miene blieb verschlossen. “Der Mann, mit dem ich den Rest meines Lebens zusammen sein möchte. Der Mann, den ich liebe. Ich liebe dich, Marcus.”
    Dieses Geständnis schien etwas in ihr selbst freizusetzen. Sie liebte ihn auf viele Arten – als Freund, als Liebhaber, als den Menschen, mit dem sie auf immer zusammen sein wollte. Er besaß alles, wovon sie bei einem Mann geträumt hatte. Und noch vieles mehr.
    “Sehr edel von dir”, sagte er. Seine Worte trafen sie wie eine Ohrfeige. “Ich bin gerührt.”
    Jenna zuckte zusammen. Ihre Schläfen pochten schmerzhaft. “Marcus – bitte!”
    “Die ganze erbarmungswürdige Angelegenheit ist allein meine Schuld”, sagte er mit harscher Stimme. “Ich hätte dich niemals bitten sollen, meine Frau zu werden.”
    Diese Äußerung raubte ihr die Luft. Ihr Herz schlug wie wild.
    Sie hatte ihm gerade gesagt, dass sie ihn liebte, und nun wies er sie zurück. Hatte sie es ihn zu spät wissen lassen? Oder hatte er festgestellt, dass die Ehe mit ihr ihn nicht glücklich machte?
    Er hatte nie gesagt, dass er in sie verliebt war – jedenfalls nicht so, wie das wohl bei der geheimnisvollen Frau der Fall gewesen war, die ihm das Herz gebrochen hatte. Ihre Ehe war auf gegenseitiger Zuneigung, auf ihrem Verständnis füreinander und ihrer lebenslangen Bekanntschaft begründet – von der sexuellen Begierde, die eines für den anderen verspürte, einmal abgesehen.
    Der Schmerz und die Wut in ihr verwandelten sich in Panik. “Was zum Teufel soll das heißen?”, fragte sie mit lauter Stimme. “Ich bin von dir schwanger.”
    “Auch das ist meine Schuld”, sagte er. “Ich hätte dich nie …”
    “Wenn du nun plötzlich Zweifel haben solltest, dann kann ich dir nur sagen, dass es zu spät dafür ist, Marcus. Ich willige in keine Abtreibung ein.”
    Er wurde bleich. “Das würde ich auch nie vorschlagen.”
    “Was willst du dann? Ich dachte, wir wollten beide ein Kind.”
    “Ich hatte nicht recht”, sagte Marcus nach einer Weile. “Ich habe mir eingeredet, dass es funktionieren würde. Ich achte deine Aufrichtigkeit, Jenna, und deine Entschlossenheit, das Richtige zu tun. Du sagst zwar immer wieder, dass ich keinen Grund habe, eifersüchtig zu sein, und dass du vorhast, dein Versprechen zu halten. Aber ich bin … ich bin unersättlich.”
    “Unersättlich?”
    Er lächelte gezwungen. “Ich habe dich in eine Ehe gedrängt, obwohl ich mir selbst – und dir – versprochen habe, es nicht zu tun. Ich hätte wissen müssen, dass übrig gebliebene Liebe niemals genug sein kann.”
    Das war alles, was er ihr geben konnte? “Das war es also, was du von mir erwartet hast?”, fragte sie leise.
    Es war nicht Marcus’ Schuld, dass sie sich so heftig in ihn verliebt hatte und er diese Liebe nicht erwidern konnte.
    Sie stand auf und stellte benommen die Teller zusammen. “Stimmt, das war alles”, antwortete er.
    Vor Scham und Demütigung brannten Jenna die Wangen. “Das tut mir leid”, sagte sie. “Ich kann nichts dagegen machen, wenn du mehr bekommen hast, als du eigentlich wolltest.”
    Ihr Blick verschleierte sich, als sie in die Küche ging. Da sie nichts sah,
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