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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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stellte sie die Teller neben die Arbeitsfläche, sodass sie klirrend zu Boden fielen.
    Sie wischte sich mit der Hand über die Augen und kniete sich dann hin, um die Scherben aufzuheben. Marcus tauchte unter der Tür auf. “Was ist passiert?”
    “Wie sieht es denn aus?”, fuhr sie ihn scharf an. “Ich habe das Geschirr fallen gelassen.”
    Er warf den zerbrochenen Teller in den Müll und legte das heil gebliebene Geschirr und das Besteck ins Spülbecken.
    Jenna vermochte nicht, ihm in die Augen zu sehen. Sie widmete sich sofort dem Abwasch und ließ heißes Wasser einlaufen.
    Plötzlich spürte sie, dass Marcus hinter sie getreten war. Sie erstarrte.
    “Ich wollte dich nicht verletzen”, sagte er. “Ich hatte deine Neuigkeiten nicht erwartet …”
    “Ich dachte, du wüsstest es bereits. Oder dass du es zumindest vermutet hast. Alle anderen haben es jedenfalls erraten.”
    “Alle anderen?”
    “Katie hat es vermutet, und ich bin mir sicher, dass es deine Mutter weiß, auch wenn sie nichts gesagt hat. Selbst Dean …”
    “O ja, Dean. Darum ging es also bei eurer großen Entsagungsszene?”
    Jenna ließ die Gabel, die sie gerade in der Hand hielt, fallen. Sie drehte sich zu ihm um. “Welche große Entsagungsszene?”
    “Die von dir und Dean”, erwiderte Marcus ungeduldig. “Als ihr euch entschlossen habt, mit deinem Fehler zu leben.”
    Sie verstand ihn erst nach einer Weile. “Es ging um Deans Fehler! Nicht um meinen.”
    “Hat er also endlich begriffen, was er hätte haben können, wenn er nicht so blind gewesen wäre?”
    “Hast du getrunken, bevor du nach Hause gekommen bist?” Das schien die einzig logische Erklärung für Marcus’ wilde Anschuldigungen.
    “Ich bin völlig nüchtern.”
    “Was ist dann in dich gefahren?” Wie konnte er nur annehmen …
    Er stützte seine Hände auf dem Spülbecken ab, sodass Jenna ihm nicht mehr auskam. “Nichts, was nicht schon zu Anfang unserer Ehe in mich gefahren war. Eigentlich sogar schon davor. Ich war dumm genug, mich in ein Mädchen zu verlieben, das so verrückt nach meinem Bruder war, dass sie meine Existenz kaum bemerkte. Und ich Idiot habe mir eingeredet, dass eine Ehe Wunder bewirken und sie dazu bringen könnte, mich auch zu lieben.”
    Jenna starrte ihn mit offenem Mund an. “Du warst in
mich
verliebt?”
    “Seit ich aus England zurückgekommen bin und festgestellt habe, dass sich das kleine Mädchen aus Kindertagen in eine wunderbare junge Frau verwandelt hat, ohne die Eigenschaften verloren zu haben, die ich schon mein Leben lang an ihr liebe.” Er sah sie fragend an. “Du hattest keine Ahnung, nicht wahr?”
    Nein, das hatte sie nicht. “Aber … aber du hast nie etwas gesagt. Du … Du hast nie etwas getan.”
    Marcus schaute sie finster an. “Es war mehr als deutlich, dass du nur Augen für Dean hattest. Ich habe mich manchmal gefragt, ob er dasselbe empfindet. Es ist schwer, Dean richtig zu beurteilen; er verbirgt seine tiefen Gefühle hinter einer charmanten Maske. Aber es stimmt nicht, dass ich nie etwas gesagt habe.”
    Sie schaute ihn verständnislos an. “Ich kann mich an nichts erinnern.”
    “Ich habe deutliche Anspielungen gemacht, aber du wolltest sie nicht hören. Da es sinnlos war und dich wahrscheinlich nur peinlich berührt hätte, gab ich auf. Doch ich war auch so weit, dass ich einfach alles in Kauf genommen hätte, um dich zu bekommen. Und dann bekam Dean sein Stipendium …”
    “Und warum hast du da nicht …?”, wollte Jenna vorsichtig wissen.
    “Das wäre nicht fair gewesen – warten, bis er nicht mehr im Lande ist und mich dann an dich heranmachen.”
    Sie konnte sich vorstellen, dass so etwas für den anständigen Marcus niemals in Frage gekommen wäre.
    “Ich war wie gelähmt”, erklärte er. “Ich sagte mir, dass es andere Frauen gibt, die nicht auf ihre Jugendflamme fixiert sind. Aber ich konnte dich einfach nicht vergessen. Du bliebst immer in meinem Herzen.”
    “Ich hatte keine Ahnung!”
    “Das weiß ich.” Er sah sie düster an. “Ich habe dein Leben kaputt gemacht – deins und das meines Bruders. Es tut mir unendlich leid, Jenna.”
    Sie machte einen Schritt auf ihn zu. “Marcus, ich liebe dich!”
    “O ja, natürlich. So wie du meine Eltern und Katie liebst – mit einer Portion sinnlicher Lust dazu.”
    “Nein, du verstehst mich falsch!” Sie schüttelte ihn. “Marcus …” Die jugendliche Schwärmerei für Dean war ein kleines Bächlein gewesen im Vergleich zu dem tiefen
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