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Judith McNaught

Judith McNaught

Titel: Judith McNaught
Autoren: Legenden der Liebe
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fest um seine schloß, ihm ihr Gesicht zuwandte und seine Finger
küßte.

Epilog

    Stephen Westmoreland saß im Wohnzimmer auf
Montclair, das mit kostbaren Möbeln eingerichtet war, die früher in europäischen
Schlössern gestanden hatten, umgeben von allen Symbolen seines Reichtums und
seiner Position, und blickte zu den goldgerahmten Porträts seiner Vorfahren
auf, die an den seidenbespannten Wänden hingen. Er fragte sich, ob sie wohl
auch solche Schwierigkeiten gehabt hatten wie er, mit der frisch angetrauten
Frau alleine zu sein.
    Über dem Kaminsims blickte der erste
Earl of Langford von einem mächtigen schwarzen Streitroß auf ihn herunter. Er
hielt einen Helm mit Visier unter dem Arm, und sein Mantel flatterte hinter
ihm im Wind. Er sah aus wie ein Mann, der seine Ritter in den Burggraben
gestoßen hätte, um sich ihrer zu entledigen, wenn sie nicht genug Anstand
besessen hätten, um ihn mit seiner Frau alleinzulassen.
    An der Wand gegenüber von Stephen
saß der zweite Earl of Langford mit zwei Rittern vor seinem Kamin. Seine Frau
saß nahebei, umgeben von Frauen, die an einem Teppich stickten. Der zweite Earl
sah kultivierter aus als sein Vater, dachte Stephen. Dieser Vorfahr hätte seine
Ritter wahrscheinlich auf einen erfundenen Botengang geschickt und dann befohlen,
die Zugbrücke hochzuziehen.
    Gelangweilt von der Betrachtung
seiner Vorfahren wandte Stephen leicht den Kopf und gab sich der vergnüglicheren
Beschäftigung hin, seine Frau zu begutachten. Sie saß ihm gegenüber, umgeben
von seiner Mutter, seinem Bruder, Whitney und Nicholas DuVille. Im Geiste hob
er ihr Kinn und küßte sie, während er mit seiner freien Hand über die Schulter
ihres zitronengelben Kleides streichelte, es herunterschob, ihre Brust umfaßte
und sie leidenschaftlicher küßte. Er hauchte gerade einen Kuß auf ihren Hals,
wobei er sich langsam zu der Brustwarze vorarbeitete, die er küssen wollte, als
er bemerkte, daß Nicholas DuVille ihn amüsiert und wissend ansah. Die
Peinlichkeit, wie ein Schuljunge zu erröten, blieb Stephen erspart, da in
diesem Moment Hodgkin, den er gestern aus dem Exil erlöst hatte, eintrat und
zu ihm kam. »Verzeihen Sie, Mylord«, sagte Hodgkin, »aber Sie haben Gäste.«
    »Wer sind sie?« fragte Stephen
irritiert und unterdrückte den Impuls, dem alten Mann zu sagen, er solle die
Neuankömmlinge in den See werfen – da er keinen hübschen, tiefen Burggraben
für sie hatte – und dann die Tore zum Landbesitz verriegeln.
    Hodgkin senkte seine Stimme und
flüsterte. Als er die Situation erklärte, wich Stephens Ärger der
resignierenden Einsicht, daß er Matthew Bennett, der offenbar gerade aus
Amerika zurückgekehrt war, wohl empfangen müsse. Das Gefühl der Hilflosigkeit
ging jedoch in Verwirrung über, als er erfuhr, daß Matthew Bennett offenbar
Leute mitgebracht hatte. »Entschuldigt mich«, sagte er zu seinen Gästen, die allerdings
zu sehr in das Gespräch über Sherrys Pflichten als Hausherrin vertieft waren,
um überhaupt zu bemerken, daß er aus dem Zimmer ging. Sie erfuhr gerade, wie
man einen großen Haushalt führt und warf ihm lächelnd einen Blick zu, der ihm
sagte, daß sie auch lieber mit ihm alleine gewesen wäre.
    Matthew Bennett begann bereits mit
seiner Erklärung, noch bevor Stephen sein Arbeitszimmer betreten hatte. »Entschuldigen
Sie mein formloses Erscheinen, Mylord«, sagte der Anwalt. »Ihr Butler hat mir
bereits mitgeteilt, daß Sie frisch verheiratet sind und keine Besucher
empfangen, aber als ich nach Amerika abreiste, gaben Sie mir Anweisung, ich
solle Miss Lancasters Verwandte aufsuchen und sie sofort nach England bringen.
Leider ist Miss Lancasters einziger lebender Verwandter – ihr Vater –
gestorben, bevor ich die Kolonien erreichte.«
    »Ich weiß«, antwortete Stephen, »ich
erhielt einen Brief diesen Inhalts, der an Burleton gerichtet war. Wen bringen
Sie denn mit, wenn sie keine anderen Verwandten besaß?«
    Der Anwalt sah ihn defensiv und ein
wenig gequält an. »Miss Lancaster reiste mit einer bezahlten Gesellschafterin,
einer jungen Frau namens Sheridan Bromleigh, die sofort wieder nach Amerika
zurückkehren sollte. Niemand hat jedoch etwas von Miss Bromleigh gehört, und
ihre Tante – eine Miss Cornelia Faraday – bestand darauf, daß wir in ganz
England Nachforschungen über ihren Verbleib anstellen sollten. Leider war Miss
Faraday nicht der Ansicht, daß sie sich zu diesem Zweck auf Sie oder mich
verlassen könnte. Sie bestand
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