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Judith McNaught

Judith McNaught

Titel: Judith McNaught
Autoren: Legenden der Liebe
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Schwägerin auch nicht zur Kapelle. Sie haben mich als Gastgeber während
meiner Abwesenheit vertreten.« Sie sah etwas erschreckt aus, und er erklärte:
»Die Einladungen sind schon vor Wochen herausgegangen, aber ich wollte mit
unserer Heirat nicht bis nach dem Ball warten. Oder richtiger«, korrigierte er
sich mit einem schiefem Grinsen, »ich konnte es nicht aushalten, noch einen
Tag in der Unsicherheit zu verbringen, ob es überhaupt eine Hochzeit gibt.«
    »Darum geht es nicht«, erwiderte sie
ein wenig verzweifelt, während sie die Treppenflucht hinaufgingen, »ich bin
nur nicht richtig angezogen ... «
    Nicholas hörte das und sah sie
verletzt an. »Ich habe dieses Kleid selbst in London ausgesucht.«
    »Ja, aber es ist kein Ballkleid«,
erklärte Sheridan, als der Butler die Tür öffnete und von allen Seiten lautes
Lachen und Musik ertönte. Vor ihr schwang sich eine palladianische Treppe in
einem anmutigen U zu beiden Seiten der riesigen Halle empor. Neben ihr stand
ein Butler mit vertrauten Gesichtszügen und einem strahlenden Lächeln auf dem
Posten und wartete darauf, daß sie ihn bemerkte. Sheridan vergaß das
Kleiderproblem für einen Augenblick. »Colfax!« rief sie freudig aus.
    Er verbeugte sich formell.
»Willkommen zu Hause, Lady Westmoreland. «
    »Sind alle da?« fragte Stephen und
richtete seine Gedanken widerwillig von dem großen Bett, das sie oben
erwartete, auf das dringlichere Thema des Kleidungswechsels.
    »Ja, alle sind da.«
    Mit einem Nicken blickte Stephen
seinen Trauzeugen an. »Warum gehst du nicht schon vor in den Ballsaal, und
Sherry und ich ziehen uns um.«
    »Keine Chance. Ich möchte ihre
Gesichter sehen.«
    »Nun gut, wir ziehen uns um und
treffen uns dann in ...« Stephen erwog die Möglichkeit eines Zusammenseins mit
seiner Frau, bevor er an einem Ball teilnahm, der sicher bis in die frühen Morgenstunden
dauern würde.
    »In zwanzig Minuten«, betonte
DuVille mit einem wissenden Blick.
    Sherry hörte nur mit halber
Aufmerksamkeit zu, während sie überlegte, was für ein anderes Kleid sie wohl
anziehen sollte. Sie fragte Stephen danach, als sie die Treppe hochgingen, aber
bevor er antworten konnte, wurden sie von Nicki DuVille unterbrochen, der
ihnen vom FuQ der Treppe aus nachrief: »Zwanzig Minuten, oder ich komme euch
holen!«
    Diese unschuldige Mahnung veranlaßte
ihren frischgebackenen Ehemann, leise etwas zu murmeln. »Wie hast du Nicki
gerade genannt?«
    »Ich nannte ihn 'Die Pünktlichkeit
selbst'«, log Stephen hilflos grinsend angesichts des zweifelnden Ausdrucks auf
ihrem Gesicht.
    »Es hat sich aber gar nicht so
angehört.«
    »Doch, so ähnlich jedenfalls«, sagte
er und blieb vor den Zimmern am Ende der Halle stehen. »Es blieb zu wenig Zeit,
um dir ein geeignetes Kleid anfertigen zu lassen, deshalb hat Whitney dir eines
mitgebracht, das sie für geeignet hielt vorausgesetzt, du würdest mit mir
zurückkommen.« Mit diesen Worten öffnete er die Tür. Sheridan blickte an ihm
vorbei und sah drei Kammerzofen bereitstehen, aber ihre Aufmerksamkeit
richtete sich auf ein atemberaubendes elfenbeinfarbenes Satinkleid, das
liebevoll auf dem riesigen Bett ausgebreitet lag. Seine lange Schleppe ergoß
sich über die Bettdecke bis auf den Boden hinunter. Gebannt trat sie einen
Schritt vor, dann blieb sie stehen und blickte von dem hinreißenden Kleid auf
das zärtliche Lächeln ihres Gatten. »Was ist das?«
    Er legte seine Hand um ihren Nacken,
drückte ihre Wange fest an seine Brust und flüsterte: »Whitneys Hochzeitskleid.
Sie wollte, daß du es trägst, wenn du mit mir zurückkommst.«
    Sheridan beschloß, daß es absurd
war, vor lauter Glück zu weinen.
    »Wie lange wirst du brauchen?«
    »Eine Stunde«, erwiderte Sherry
bedauernd, »wenn ich mein Haar frisieren lasse.«
    Zum zweiten Mal beugte er sich
herunter und flüsterte ihr etwas ins Ohr, damit die Kammerzofen es nicht
hörten: »Am besten, du bürstest es nur und läßt es dann so.«
    »Oh, aber ... «
    »Ich habe eine entschiedene Vorliebe
für deine langen, glänzenden, auffälligen roten Haare.«
    »In diesem Fall«, sagte sie ein
wenig zittrig, als er sie losließ, »werde ich es, glaube ich, heute abend
offen tragen.«
    »Gut, uns bleiben nämlich nur noch
fünfzehn Minuten.«
    Die Herzoginwitwe sah Hugh Whitticomb an, als der
Unterbutler, der auf dem Balkon stand, den Duke und die Duchess of Hawthorne
ankündigte, während diese an ihm vorbei in den vollen Ballsaal traten. »Hugh,
wissen Sie, wie
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