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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
Autoren: Timotheus Bugman
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dunklen Nebelkörper hinter sich her.
    Die weißbärtigen Männer bildeten einen Schutzkreis, und einer von ihnen streckte seine beiden Hände empor. Er rief etwas in den finsteren Himmel. Joshua verstand nicht, was er sagte. Es war eine fremde Sprache, und zusätzlich verschluckte der Wind die Hälfte seiner Worte.
    K urz darauf löste sich von den Fingerkuppen des Mannes ein weißes Blitzgewitter, woraus sich allmählich ein glitzernder Pfeil bildete. Er rauschte ins düstere Wolkenreich empor und traf eine der Wolkenfratzen, welche sich daraufhin mit weit aufgerissenem Maul zurückzog und wieder eins wurde mit der schwarzen Wolkenwand.
    „ Es sind Zauberer “, dachte Joshua begeistert und starrte nach oben.
    Dort, wo der weiße Blitz eingeschlagen hatte, bildete sich ein kleines Loch, so dass der blaue Himmel hindurchschien. Es blieb allerdings nicht von langer Dauer und füllte sich rasch wieder mit schwarzem Nebel. Einen Moment später fing es an zu donnern und grollen, und kurz darauf bildete sich aus der wabernden Wolkenmasse ein halbes Dutzend neuer, hässlicher Gesichter. Die Fratzen stießen mit weit aufgerissenen Mäulern auf sie hernieder.
    Die Zauberer malten daraufhin mit ihren Fingern unsichtbare Buchstaben in die Luft und flüsterten geheimnisvolle Zauberformeln vor sich hin. Im gleichen Atemzug nahmen die durchsichtigen Buchstaben Gestalt an und verflüchtigten sich zu einem weißen Nebel. Er wirbelte um sie herum, und bald hatte er sie gänzlich eingehüllt, als ob sie sich nun in einer riesigen Schneekugel befänden.
    Die düsteren Wolkengesichter stießen mit schrillen Schreien auf sie herab, doch sie prallten an der nebligen Kugel immer wieder ab. Sie kamen nicht hindurch, aber sie verschwanden auch nicht. Sie umkreisten das Nebelgebilde lauernd, und ab und zu rissen sie ihre Münder weit auf, so dass ihre weißen, spitzen Nebelzähne zum Vorschein kamen.
    Die riesigen Zauberer warteten geduldig und schauten mit Angst in den Augen auf die neblige Wand um sie herum. Die Zaubermauer wurde immer blasser und schwand langsam, und mit ihrem Verschwinden wurden auch die schrillen Schreie der Wolkengesichter lauter.
    Die alten Männer sprachen in einer fremden Sprache miteinander und gelegentlich schauten sie über ihre Schultern hinweg zu Joshua hinunter. Sie schienen sich zu beraten. Nach einer kleinen Weile, als sich die schleierhafte Masse um sie herum schon fast völlig aufgelöst hatte, nickten sie sich entschlossen zu. Sie schienen eine Entscheidung gefällt zu haben, und kurz darauf zogen sie feurige Schwerter unter ihren Gewändern hervor.
    Die Wolken würmer warteten, bis sich die Zaubermauer gänzlich aufgelöst hatte. Dann stießen sie schreiend auf die kleine Gruppe herab, welche sich auf dem grünen Hügel verschanzt hatte.
    Plötzlich knallte es laut und die Welt erschütterte und bebte!
    Die Konturen um Joshua herum schwanden, wie ein frisch gemaltes Gemälde, das von einem Regenguss ausgewaschen wurde. Dann schlug er die Augen auf. Er musste beim Lesen eingeschlafen sein und hatte nur geträumt.
    „Nur ein Traum“, flüsterte Joshua und scheuerte sich die Augen. „Und wieder einmal der gleiche Traum, besser gesagt Alptraum.“
    Max war ebenfalls wach geworden und schaute aufgeregt aus dem Fenster.
    Draußen war es schon dunkel geworden, aber es hatte aufgehört zu regnen. Der Wind brauste durch die Stadt und zerrte an allem, was nicht festgenagelt war. Die Bäume bogen sich im Wind und auf dem Jahrmarkt schaukelten die Lichterketten klimpernd hin und her.
    Plötzlich flog ein riesiges Clown sgesicht mit einer gewaltigen roten Nase und schwarzen Augen auf sein Fenster zu! Joshua zuckte zusammen und Max fing wild an zu kläffen. Doch die aufgedunsene Fratze verlor schnell an Größe und sackte bald in sich zusammen, ehe es in den kleinen Vorgarten des Hauses abstürzte.
    Der aufblasbare Clown in der Mitte des Jahrmarktes war verschwunden und überall flogen seine bunten Gummifetzen herum. Er musste gerade eben geplatzt sein, und der Knall hatte Joshua und Max aus dem Schlaf gerissen.
    Joshua atmete zweimal tief durch und spürte, wie sein Herz noch immer etwas schneller klopfte. Das hatte ihm einen gewaltigen Schrecken eingejagt, für einen Augenblick hatte er sogar an Geister geglaubt.
    „Ist gut“, sagte er zu Max und streichelte ihn. „Das war nur der Clown vom Jahrmarkt.“
    Der kleine Terrier drückte seine Hundeschnauze ans Fenster und beobachtete, wie das bunte Gesicht in
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