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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
Autoren: Timotheus Bugman
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ein weiteres Geschenk oder Lebenszeichen von ihr zu bekommen, obwohl er eigentlich ganz genau wusste, dass das Geschriebene ein Abschiedsbrief war und sie sich wahrscheinlich schon längst im Himmel befand. Allerdings hatte sie auch geschrieben, dass dieses Gedicht und die Zeilen nicht die letzten Worte von ihr sein würden, was wiederum bedeuten könnte, dass sie vielleicht doch noch lebte. Manchmal wusste er selbst nicht, was er nun glauben sollte, aber er hoffte trotzdem, irgendwann einmal etwas von ihr zu hören, und an seinen Geburtstagen war seine Hoffnung am größten. Schließlich hatte sie in dem Gedicht ja erwähnt, dass ihm noch große Abenteuer und Geschichten bevorstehen würden, wenn er erst alt genug wäre. An jedem seiner Geburtstage hoffte er, aber es kam nie ein Geschenk von ihr und auch nicht das kleinste Zeichen.
    Plötzlich klopfte es leise an Joshuas Zimmertür und Mathilda rief nach ihm.
    „Josh i, mach doch bitte wieder die Tür auf. Es tut mir wahnsinnig leid und es war überhaupt nicht böse gemeint. Die ganze Zauberei ist mir nur ein wenig zu Kopf gestiegen. Mein Joshi, mach doch bitte wieder die Tür auf.“
    Sie rief noch ein paar Mal nach ihm, aber Joshua antwortete ihr nicht. Er dachte überhaupt nicht daran, die Tür wieder zu öffnen, obwohl er ihr eigentlich schon längst wieder verziehen hatte. Er war ihr ja nicht einmal richtig böse gewesen, aber er wollte jetzt trotzdem seine Ruhe haben. Nach einiger Zeit hörte er, wie Mathilda die quietschende Treppe wieder hinunterging.
    Joshua widmete sich wieder dem alten Buch und strich sanft über die Schrift seiner Mutter. Immer wenn er die Zeilen von ihr las, wurde ihm wieder ins Gedächtnis gerufen, dass sie ihn als kleinen Zauberer bezeichnete.
    „ Vielleicht bin ich es ja wirklich “, dachte er. „ Ein richtiger Zauberer - kein Bühnenzauberer oder Scharlatan, sondern ein richtiger Zauberer. Ein Magus, der mit einer Handbewegung ein prasselndes Kaminfeuer entfachen oder mit einem Fingerschnipp ein weißes Kaninchen verschwinden lassen kann, ohne irgendwelche faulen Tricks. Vielleicht war meine richtige Mutter eine Zauberin und hat ihre Gaben an mich weitergegeben. Vielleicht weiß ich nur einfach nicht, wie sie funktioniert, die richtige Magie… “
    Der Gedanke, einmal ein großer Zauberer zu sein, hatte ihn schon seit mehreren Jahren gefesselt und ihn nicht mehr losgelassen. Aber die Tatsache, dass er nichts Ungewöhnliches und auch keine magischen Fähigkeiten an sich feststellen konnte, brachte ihn immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und mächtig ins Grübeln. Selbst die Zauberkunst auf der Bühne, die eigentlich gar keine Zauberei war, sondern nur aus Tricktechnik, List und Schnelligkeit bestand, war ihm nicht immer hold gewesen und hatte ihn schon einige Male im Stich gelassen.
    Er hatte viele Zweifel , und so blieb es sein Wunschtraum, vielleicht irgendwann einmal ein großer Zauberer zu werden; aber trotz all dieser Zweifel konnte er sich dennoch nicht von der Zauberei trennen. Es war wie ein dickköpfiger Fluch, der ihn immer wieder einholte und zur Zauberkunst zurückführte.
    Etliche Fragen schwirrten in seinem Kopf herum, die er heute nicht mehr lösen würde und vielleicht nie mehr.
    Er blätterte eine Seite um und fing an zu lesen. Die Geschichte darin kam Joshua immer wieder unglaublich real vor, als ob es gar keine Geschichte wäre, sondern lebendige Wirklichkeit.
    Sie handelte von einer alten Welt, wo die Flüsse und Meere kristallklar waren und die Bäume goldbraune und purpurne Blätter trugen. Es war eine Zeit, wo Zwerge und Kobolde und noch andere der seltsamsten Wesen durch die Wälder und Täler spazierten, und auch Elfen und Feenwesen noch durch die Lüfte flogen…
    Joshua versank mit seinen Gedanken in dem uralten Tagebuch und schlief bald darauf ein.
     
     
     
     
    Kapitel 2
     
    Düster wolken und Düsterträume
     
     
    J oshua stand auf der Spitze eines grünen Hügels. Er war umringt von weißbärtigen Männern in roten und blauen Roben. Sie waren groß wie Riesen und trugen spitze Hüte. Über ihnen schoben sich braune und schwarze Wolken hinweg. Sie bewegten sich wie schleimiger Brei über den Himmel und ließen die Sonnenstrahlen nur selten durchkommen.
    Aus einigen Wolken formten sich bald Gesichter, die auf Joshua hinabstarrten. Es waren schreckliche Fratzen mit leeren Augenhöhlen und knochigen Wangen. Sie bewegten sich langsam nach unten und zogen dabei einen raupenförmigen,
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