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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)
Autoren: Timotheus Bugman
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wenn er uns neue Zaubertricks vorführt. Und als er den weißen Hasen durch das Wohnzimmer fliegen ließ, bin ich in Ohnmacht gefallen und war eine halbe Stunde nicht mehr ansprechbar. Ich sehe ja abends schon Gespenster. Also, Bernilein, so kann das nicht weitergehen, sag du doch mal was dazu!“
    „ Ähm… ich finde es eigentlich gut, was er macht, aber vielleicht wird er ja irgendwann zu alt dafür und hört von ganz alleine auf.“
    „Wo hat er bloß die Begeisterung für das Zaubern her? Also, von uns beiden hat er das nicht.“ Es wurde einen Moment still, und dann redete Mathilda weiter, aber nur noch ganz leise und gedämpft. „Das hat ihm bestimmt seine Mutter oder sein Vater in die Wiege gelegt.“
    Joshuas Blick sank auf den Boden und seine Brust fühlte sich an, als ob ihm jemand mit einer kleinen Nadel ins Herz gestochen hätte. Die Erinnerung, dass seine richtigen Eltern ihn einst verlassen und als kleines Waisenkind zurückgelassen hatten, schmerzte ihn immer wieder.
    „ Ich mache mir manchmal solche Sorgen um ihn“, erzählte Mathilda leise weiter. „Aber vielleicht liegt es doch einfach nur daran, dass er kein richtiger Lightfoot ist und wir ihn nur großgezogen haben.“
    Zu Joshuas Wehmut mischte sich nun auch noch Wut, und er wusste nicht einmal genau, gegen wen sie eigentlich gerichtet war. Mathilda hatte es bestimmt nicht böse gemeint, das wusste er, und trotzdem fühlte er sich in jenem Moment ein wenig allein gelassen.
    Wütend drehte er sich um und schlug die Tür zu. Der Knall hallte durchs ganze Haus, und spätestens jetzt wussten auch Mathilda und Bernhard, dass er heimlich gelauscht hatte. Dann drehte er den Schlüssel um und setzte sich auf das Fenstersims. Max sprang kurz darauf zu ihm hinauf.
    „Wahrscheinlich hat sie sogar recht. Ich bin nun mal kein richtiger Lightfoot“, flüsterte er zu Max, und eine kleine Träne kullerte ihm über die Wange. Der Terrier murrte leise und schaute Joshua schief von der Seite an. „Ja, du bist auch kein richtiger Lightfoot.“ Murrend vergrub Max seine Schnauze unter Joshuas Arm. „Du kennst deine richtigen Eltern wahrscheinlich auch nicht.“
    Draußen regnete es noch immer , und inzwischen hatte es auch noch angefangen zu hageln. Die kleinen Hagelkörner klackerten auf dem Dach über ihm und hüllten den gesamten Jahrmarkt in einen dunstigen Schleier ein. Die Besitzer versteckten sich in ihren Buden und schauten missmutig gen Himmel, und der aufblasbare Clown in der Mitte des Platzes bog sich im Wind hin und her, aber er hielt emsig stand.
    „ Ich kenne nicht einmal ihre Namen“, dachte Joshua traurig und sah den dunklen Wolken zu, die sich langsam über ihm ausbreiteten und alles verfinsterten.
    In jenem Moment stieg wieder das eigenartige Gefühl in ihm auf, das er manchmal bekam und welches er nie richtig einordnen konnte.
    „ Es fühlt sich wie Fernweh an “, dachte er und spürte, wie sein Herz etwas schneller zu pochen anfing. Er wusste nicht, woher es kam, aber es stieg immer dann in ihm auf, wenn er traurig war, oder wenn nachts die Sterne zu glühen begannen, um ihre tägliche Reise über den dunklen Nachthimmel zu machen.
    Er bekam dann immer das Gefühl, dass er eigentlich gar nicht hierher gehörte, auch wenn Mathilda und Bernhard ihn liebten, als wäre er ihr eigener Sohn.
    „ Ich gehöre irgendwoanders hin “, glaubte er und wischte sich eine Träne fort. Er setzte Max auf die Decke auf dem Fenstersims. Dann fiel sein Blick auf das große Bücherregal.
    Dutzende von kleinen und großen Büchern standen dort , und einige von ihnen sahen nach antiken Sammlerstücken aus. Es waren Romane über ferne Welten, alte Legenden, die von kühnen Helden erzählten, Sagen, Märchen und geheimnisvolle Zauberbücher, deren Buchrücken in verschiedenen Farben magisch zu schimmern schienen. Sie waren alle fein säuberlich und akkurat aneinandergereiht und zeigten nur wenig Gebrauchsspuren; einige erweckten gar den Eindruck, als wären sie nie gelesen worden und hätten ihre längste Zeit hinter einer Glasvitrine verbracht, doch das stimmte nicht. Joshua hatte sie oft gelesen und war mit seinen Lieblingsbüchern etliche Male eingeschlafen. Er ging nur sehr liebevoll damit um, und deshalb strahlten sie noch immer in ihrem alten Glanz, und Max hatte es nur selten geschafft, über eines der Bücher herzufallen.
    „ Geschichten sind die Schätze der Erde, und sie sollten auch wie welche behandelt werden“, fand Joshua und sein Blick
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