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Jorina – Die Jade-Hexe

Jorina – Die Jade-Hexe

Titel: Jorina – Die Jade-Hexe
Autoren: Marie Cordonnier
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tat, und Raoul kommentierte es lachend mit einem »Biest!«, ehe er sich so drehte, dass er sie halb unter seinen Körper zwang und die Hände neben ihrem Kopf in den Kissen festhalten konnte.
    »Ich wollte den Beginn dieses neuen Jahres nur mit dir erleben«, wisperte Jorina. »Ich mag’ sie nicht, diese Bankette, Bälle und Maskenspiele ...«
    »Wir reiten nach Portchateau, sobald es das Wetter zulässt«, versprach Raoul und küsste ihre Mundwinkel. »Ich habe keine Ahnung, in welchem Zustand sich die Burg befindet, aber es gibt einen Vogt, der schon meinem Vater gedient hat und der sich vermutlich einigermaßen darum gekümmert hat. Und wir werden wahrscheinlich ein Bett vorfinden, das uns allein gehört, und um alles andere können wir uns dann kümmern.«
    »Es ist mir egal, wo wir leben, wenn wir es nur zusammentun«, sagte Jorina ruhig.
    Raoul wusste, dass sie in diesem Moment an die zerstörte Herberge in Auray und das Versteck an der Quelle dachte. In materieller Hinsicht war Jorina von einer Bescheidenheit, die sich auch im Wohlstand nicht verändert hatte. Sie verabscheute zu kostbare Kleider, trug an Schmuck nur den breiten goldenen Reif, den er ihr in der Kirche angesteckt hatte, und trauerte mit keinem Gedanken dem fabelhaften Juwel nach, den sie dem Herzog überlassen hatte.
    »Du bist das einzige, was zählt«, flüsterte sie, als hätte sie einen jeden seiner heimlichen Gedanken gelesen. »Dich will ich mit Haut und Haaren und alle Stunden eines jeden Tages, den uns der Himmel zusammen schenkt.«
    Raoul sah auf den geschmeidigen, betörenden Leib hinab, der sich dem seinen in lockender Verführung entgegendrängte. Die Freude, die ihn gemischt mit leidenschaftlichem Verlangen wie ein Sturm durchrieselte, ließ seine grünen Augen strahlen. Er spürte, wie ihn Jorina mit ihren Beinen umschloss und sich ihm entgegendrängte.
    Mit einem unterdrückten Stöhnen gab er ihre Handgelenke frei und drang in sie ein. Er spürte, wie ein lustvoller Schauer sie durchlief. Er fühlte ihre Brüste, die sich gegen seinen Oberkörper pressten, und die weichen Lippen, die ihn so begehrlich willkommen hießen. Sie waren eins, und es war vollkommen.
    Das Rauschen ihres Blutes und der Schlag ihrer Herzen vereinte sich im gleichen Rhythmus, und die Woge der aufsteigenden Lust erfasste sie zur selben Zeit, entführte sie in ein Paradies, das nur ihnen gehörte und das ihnen niemand mehr zu nehmen vermochte.
    Draußen, in der normalen Welt begannen die Glocken von Saint Sauveur zu läuten. Die anderen Kirchen und Türme der Herzogstadt Rennes fielen ein. Sie vereinten sich im dröhnenden Klang, um das neue Jahr zu begrüßen, das dem Land endlich Frieden versprach.
    ENDE
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