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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire
Autoren: Nelson DeMille
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ins Internet gehen konnte, und suchte bei Google nach einem »Custer Hill Club«.
    Ich landete keinen Treffer, daher versuchte ich es mit »Custer Hill«. Das Fenster oben in der Mitte zeigte über 400000 Treffer an, und der Mischmasch auf der ersten Seite - Golfplätze, Restaurants und etliche historische Verweise auf South Dacota, die allesamt etwas mit General George Armstrong Custers Schwierigkeiten am Little Bighorn zu tun hatten - deutete darauf hin, dass keiner dieser Verweise von Belang war. Nichtsdestotrotz überflog ich zehn Minuten lang die Treffer, aber sie enthielten keinen Verweis auf den Staat New York.
    Ich ging wieder an meinen Schreibtisch, wo ich mir mit meinem ATTF-Password Zugang zu den internen Daten am ACS verschaffen konnte - dem Automated Case System, der FBI-Version von Google.
    Der Custer Hill Club tauchte auf, aber offensichtlich brauchte ich nichts über diese Datei zu wissen, denn unter dem Titel war eine Reihe Xen nach der anderen. Normalerweise kriegt man immer etwas raus, selbst bei gesperrten Dateien, zum Beispiel das Datum, an dem sie eröffnet wurden, oder wen man ansprechen muss, um Zugang zu erhalten, zumindest aber die Geheimhaltungsstufe. Aber diese Datei war vollkommen ausge-xt.
    Folglich hatte ich lediglich die Gorillas vom Sicherheitsdienst darauf aufmerksam gemacht, dass ich eine gesperrte Akte abrief, die nichts mit meinem Aufgabenbereich zu tun hatte, denn das waren im Moment die Iraker. Aber bloß um ihnen den Kopf zu verschwurbeln, tippte ich ein: »Irakischer Kamelclub für Massenvernichtungswaffen «.
    Kein Treffer.
    Ich stellte meinen Computer ab, schnappte mir meine Jacke und ging rüber zu Kates Schreibtisch.
    Kate Mayfield und ich haben uns im Dienst kennengelernt, als wir beide auf den bereits erwähnten Asad Khalil angesetzt waren, einen ekelhaften kleinen Scheißkerl, der nach Amerika kam, um etliche Menschen umzubringen. Er schaffte es, versuchte danach mich und Kate umzubringen und entkam uns. Nicht unbedingt einer meiner besten Fälle, aber er brachte Kate und mich zusammen, wofür ich mich bei ihm bedanken werde, wenn ich ihn das nächste Mal sehe. Dann jage ich ihm eine Kugel in den Bauch und sehe zu, wie er langsam stirbt.
    »Darf ich dir einen Drink spendieren?«, fragte ich Kate.
    Sie blickte zu mir auf und lächelte - »Das wäre lieb« -, dann widmete sie sich wieder ihrem Computer.
    Ms. Mayfield ist ein Mädchen aus dem Mittelwesten, das von Washington nach New York versetzt wurde und anfangs todunglücklich über seinen Einsatzort war, aber jetzt trunken vor Glück ist, weil es in der großartigsten Stadt der Welt leben darf, und das mit dem großartigsten Mann des ganzen Universums. »Warum wollen wir übers Wochenende wegfahren?«
    »Weil ich hier verrückt werde.«
    Großartige Städte bringen so was fertig. »Woran arbeitest du?«, fragte ich sie.
    »Ich suche eine Pension in North Fork.«
    »Am langen Wochenende sind die vermutlich alle ausgebucht, und vergiss nicht, dass ich am Montag arbeiten muss.«
    »Wie könnte ich das vergessen? Du beklagst dich doch schon die ganze Woche darüber.«
    »Ich beklage mich nie.«
    Im Lichtschein des Computer-Bildschirms musterte ich Kates Gesicht. Sie war noch genauso schön wie an dem Tag, an dem ich sie vor fast drei Jahren kennengelernt hatte. Normalerweise altern Frauen, die mit mir zusammen sind, ziemlich schnell. Robin, meine erste Frau, sagte mal, unsere einjährige Schnupperehe wäre ihr vorgekommen wie zehn Jahre. »Wir treffen uns im Ecco«, sagte ich zu Kate.
    »Lass dich nicht abschleppen.«
    Ich ging zwischen den Kabuffs hindurch, die jetzt nahezu verlassen waren, und trat in die Fahrstuhllobby, wo sich die Kollegen stauten.
    Ich plauderte mit ein paar Leuten, sah dann Harry und ging zu ihm. Er trug einen großen Metallkoffer, der meiner Vermutung nach Kameras und Objektive enthielt. »Lass dir einen Drink spendieren.«
    »Sorry. Ich muss schleunigst aufbrechen.«
    »Fährst du heute Abend noch rauf?«
    »Ja. Ich muss in aller Frühe vor Ort sein. Dort findet eine Art Treffen statt, und ich muss Autonummern und Leute fotografieren, wenn sie dort ankommen.«
    »Klingt wie die Mob-Observation, die wir früher immer bei Hochzeiten und Beerdigungen gemacht haben.«
    »Yeah. Derselbe Scheiß.«
    Wir drängten uns in einen Aufzug und fuhren hinab in die Lobby.
    »Wo ist Kate?«, fragte Harry.
    »Unterwegs.« Harry war geschieden, ging aber mit einer Frau, daher fragte ich: »Wie geht's
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