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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire
Autoren: Nelson DeMille
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neunzehnten Jahrhundert. Und dazu muss man mit anderen Gästen frühstücken, für gewöhnlich mit Yuppie-Ärschen von der Upper West Side, die über irgendwas reden wollen, das sie in der Kunst- und Freizeitbeilage der Times gelesen haben. Jedes Mal wenn ich das Wort »Kunst« höre, greife ich zu meiner Knarre.
    Ich tippte meine Antwort: KLINGT KLASSE. DANKE, DASS DU DARAN GEDACHT HAST. ALLES LIEBE, JOHN.
    Wie die meisten Männer stelle ich mich lieber vor die Mündung eines Sturmgewehrs, als mich mit einer angesäuerten Frau auseinanderzusetzen.
    Kate Mayfield ist FBI-Agentin, Anwältin und Mitglied meines Teams, das aus einem weiteren Typ vom NYPD und einem weiteren FBI-Agenten besteht. Dazu kommen hin und wieder, je nach Bedarf, ein oder zwei weitere Personen von anderen Diensten, zum Beispiel vom ICE oder von der CIA. Unser letzter CIA-Teamgefährte war der bereits erwähnte Ted Nash, bei dem ich den starken Verdacht habe, dass er einst ein Techtelmechtel mit meiner damals noch zukünftigen Frau hatte. Das war nicht der Grund, weshalb ich ihn nicht leiden konnte - deswegen hasste ich ihn. Ich konnte ihn aus beruflichen Gründen nicht leiden.
    Ich bemerkte, dass Harry Muller seinen Schreibtisch aufräumte und alles vertrauliche Material einschloss, damit das Reinigungspersonal, Moslems und Nichtmoslems gleichermaßen, nichts fotokopieren und in die Sandlande schicken konnte. »Du hast noch zwanzig Minuten Zeit, bis es klingelt«, sagte ich zu ihm.
    Er blickte zu mir auf und erwiderte: »Ich muss bei der Technik noch ein paar Sachen abholen.«
    »Warum?«
    »Ich hab's dir doch gesagt. Ich nehme eine Observation oben im Norden vor. Beim Custer Hill Club.«
    »Ich dachte, du wärst ein geladener Gast.«
    »Nein, ich dringe dort ein.«
    »Wie bist du denn an so was geraten?«
    »Weiß ich nicht. Soll ich etwa fragen? Ich besitze einen Camper, ein Paar Boots und eine Mütze mit Ohrenklappen. Deshalb bin ich dafür geeignet.«
    »Richtig.« Harry Muller war, wie ich schon sagte, früher beim NYPD, genau wie ich. Er ging nach zwanzig Dienstjahren, die letzten zehn davon bei der nachrichtendienstlichen Abteilung, in den Ruhestand und wird jetzt von den FBIlern für Erkundungen und Observationen eingesetzt, damit die Anzüge, wie wir die Typen vom FBI nennen, die Kopfarbeit machen können.
    »Hey, was hat es mit diesem rechtslastigen Zeug auf sich?«, fragte ich ihn. »Ich dachte, du wärst bei uns?« Mit »uns« war die Nahost-Abteilung gemeint, die derzeit etwa neunzig Prozent der ATTF ausmacht.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Harry. »Soll ich etwa fragen? Ich muss bloß ein paar Bilder machen, nicht mit ihnen zur Kirche gehen.«
    »Hast du die E-Mails von Walsh und Paresi gelesen?«
    »Yeah.«
    »Meinst du, wir ziehen in den Krieg?«
    »Tja ... muss ich drüber nachdenken.«
    »Hat diese rechtslastige Gruppe irgendwelche Kontakte zum Irak oder zu UBL?«
    »Weiß ich nicht.« Harry blickte auf seine Uhr und sagte: »Ich muss zur Technik, bevor sie dichtmachen.«
    »Du hast noch Zeit. Gehst du allein?«, fragte ich.
    »Yeah. Kein Problem. Es ist bloß eine Vorfeldbeobachtung und Observation.« Er schaute mich an und sagte: »Walsh sagt, aber das bleibt unter uns, dass es bloß Bäume vernichten ist - Akten anhäufen. Du weißt schon, als ob wir nicht bloß Arabern an den Arsch gingen. Wir sind auch hinter einheimischen Gruppierungen her, zum Beispiel Neonazis, Milizen, Überlebensfreaks und dergleichen. Macht sich gut für die Medien und den Kongress, falls es jemals zur Sprache kommt. Stimmt's? Wir haben das vor dem 11. September ein paarmal gemacht. Weißt du noch?«
    »Richtig.«
    »Ich muss los. Ich nehme an, wir sehen uns am Montag. Ich muss am Montag sofort bei Walsh vorsprechen.«
    »Der arbeitet am Montag?«
    »Tja, er hat mich nicht auf ein Bier nach Hause eingeladen, also nehme ich an, dass er hier ist.«
    »Richtig. Dann bis Montag.« Was Harry über das Aktenanlegen gesagt hatte, leuchtete mir nicht recht ein, zumal wir für solche Sachen eine Abteilung für einheimische Terroristen haben. Außerdem kam es mir ein bisschen komisch vor, dass man hinter reichen Rechtslastigen herumschnüffelte, die einen Club oben im Norden des Staates hatten. Komisch war auch, dass Tom Walsh an einem Feiertag herkam, um mit Harry über einen Routineauftrag zu sprechen.
    Ich bin ausgesprochen neugierig, deshalb bin ich ein großartiger Kriminalist. Folglich ging ich zu einem separaten, allein stehenden Computer, an dem ich
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