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JFK - Staatsstreich in Amerika (German Edition)

JFK - Staatsstreich in Amerika (German Edition)

Titel: JFK - Staatsstreich in Amerika (German Edition)
Autoren: Mathias Bröckers
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Batista-Regimes und zur Flucht des Diktators führte. Obwohl die USA Batista bis zum Ende offiziell die Treue hielten, hatten sie nicht nur mit einem wegen dessen grausamer Massaker an Oppositionellen verhängten Waffenembargo dafür gesorgt, dass Castros zahlenmäßig weit unterlegene Rebellenarmee den Diktator vertreiben konnte. Die CIA hatte Castros Bewegung 1957/58 überdies auch heimlich mit Geld und Waffen beliefert – in der Hoffnung, mit dem aus einer großbürgerlich-liberalen Familie stammenden Castro einen kontrollierbaren Freiheitskämpfer aufzubauen, dessen »revolutionäres« Vorbild und »reformerische« Strategie erfolgreich in weitere Länder Lateinamerikas und der Karibik exportiert werden könnte, wo man unliebsame Regime beseitigen wollte. Der CIA-Söldner und Undercover-Agent Frank Sturgis, der Castro im bewaffneten Kampf unterstützt hatte, fungierte ab Januar 1959 gar kurzzeitig als Minister der ersten Revolutionsregierung, zuständig für Glücksspiel und Casinos, also jener Branche, die der Mob-Boss Meyer Lansky seit 1947 in Kuba etabliert und zu einem Millionengeschäft für die Mafia und die jeweiligen Diktatoren ausgebaut hatte. Daneben diente die nur 90 Meilen von der Küste Floridas entfernte Insel als Zwischenstation für den Schmuggel des von Lucky Luciano produzierten und von der korsischen Mafia über Marseille verschifften Heroins.
    Doch der CIA-Söldner Frank Sturgis – der 1972 als Watergate-Einbrecher verhaftet und verurteilt wurde – hatte als Minister ebenso schnell ausgedient wie die Hoffnungen der CIA, mit Fidel Castro eine willfährige Marionette heranzuzüchten, denn der neue Staatschef machte Ernst mit seiner Revolution: Seine Bodenreform, die den Privatbesitz von Land auf 400 Hektar beschränkte, traf die großen US-Tabak- und Zuckerkonzerne ebenso ins Mark wie die Verstaatlichung oder Schließung der von der Mafia kontrollierten Casino- und Bordellbetriebe. So hatte sich der neue Staatschef nach der Vertreibung des Diktators Batista und der Flucht seiner Anhänger innerhalb kürzester Zeit drei neue mächtige Feinde geschaffen: die US-amerikanische Wirtschaft, die organisierte Kriminalität und nicht zuletzt die CIA. Auch wenn sich der von 1957–1959 in Kuba amtierende US-Botschafter Earl T. Smith schon bei einer Senatsanhörung 1960 darüber beschwerte, dass es »nicht von Vorteil sei, wenn die USA Botschafter in ein Land entsendet und die CIA gleichzeitig die Opposition unterstützt«, stritt die CIA jahrzehntelang ab, Fidel Castros Revolution ursprünglich unterstützt zu haben. Freilich deuten ihre eiligen Pläne für eine Ermordung Castros, die in den folgenden Jahren manisch-kuriose Züge annahmen – u.a. mit explodierenden Zigarren, vergifteten Taucheranzügen oder tödlichen Drogencocktails – an, dass sie diesen Fauxpas mit allen Mitteln schnell aus der Welt zu schaffen suchte. Im März 1960 stellte Präsident Eisenhower der CIA ein Budget von 13 Millionen Dollar zur Beseitigung Fidel Castros zur Verfügung, und CIA-Chef Allen Dulles ließ zur Unterstützung der Operation Kontakte zu den Mafiabossen John Roselli, Sam Giancana und Carlos Marcello herstellen, die wie ihr »Konzernchef« Meyer Lansky dringend an einem Regierungswechsel in Kuba interessiert waren. Den in den USA im November 1960 anstehenden Wahlen sahen die Mobster indessen mit Gelassenheit entgegen. Von dem aussichtsreichsten Kandidaten, Eisenhowers Vizepräsident Richard Nixon, hatten sie ebensowenig zu befürchten wie von dem mächtigen FBI-Chef J. Edgar Hoover, der nach wie vor abstritt, dass es so etwas wie »organisierte Kriminalität« überhaupt gab und seine Behörde lieber auf »Kommunisten« Jagd machen ließ. Und Nixons demokratischer Gegenkandidat, Senator John F. »Jack« Kennedy, war der Sohn eines alten Bekannten, mit dem sie schon in den 20er Jahren gute Geschäfte gemacht hatten: Joseph »Joe« Kennedy.

Teil 2:
    Die Schüsse von Dallas

Zum Abschuss freigegeben
    Im Frühjahr 1963 hatte John F. Kennedy in den Augen seiner zunehmend erbitterten Gegner in der CIA, im Pentagon und in der exilkubanischen Gemeinde ein beeindruckendes Sündenregister angesammelt. Er hatte zugelassen, dass die Schweinebucht-Invasion im Debakel endete. Er hatte die Kubakrise hinter dem Rücken seiner Militärs und Nachrichtendienste durch einen geheimen Notenwechsel mit Chruschtschow gelöst. Er hatte ähnlich diskret begonnen, mit Fidel Castro, dem revolutionären Feind vor der eigenen Küste, zu
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