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Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt

Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt

Titel: Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt
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ich.
    »Die Zellen sind offen, liegen direkt nebeneinander und die anderen Häftlinge sind ziemlich neugierig«, antwortete der.
    »Dann sollten wir ihn besser im Besuchszimmer vernehmen«, sagte ich.
    »Gut, dann folgen Sie mir bitte, ich bringe Sie in eines der Besuchszimmer«, sagte der Wärter und ging vor.
    ***
    Wir folgten seinen trottenden Schritten durch verschiedene Flure und Sicherheitstüren. Die Räumlichkeiten wirkten ziemlich bedrückend. Enge Gänge, überall waren Kameras, und die Blicke der Wärter waren auch nicht gerade aufbauend. Schließlich erreichten wir unser Ziel.
    Der Wärter verabschiedete sich mit den Worten: »Ich komme gleich mit Melony zurück.«
    Kurz darauf betrat der Wärter in Begleitung eines schmächtigen Mannes in Gefängniskleidung das Besuchszimmer.
    »Hier ist er, Ted Melony«, sagte der Wärter, schnaubte abschätzig, setzte Melony auf einen Stuhl und verließ dann das Zimmer.
    »Egal, was man Ihnen erzählt hat, ich habe nichts getan«, verteidigte sich Melony mit piepsender Stimme, als der Wärter das Zimmer verlassen hatte.
    »Manchmal ist es schlimmer, nichts zu tun«, sagte Phil bedeutungsvoll.
    Ich nahm mir einen Stuhl und setzte mich vor Melony. Einen Augenblick lang musterte ich ihn, ohne etwas zu sagen. Seine Augenlider zitterten nervös. Ob das allerdings mit Butlers Tod zusammenhing oder damit, dass Melony Probleme hatte, einem Vertreter des Gesetzes ruhig in die Augen zu schauen, konnte ich nicht sagen.
    »Wir sind vom FBI New York«, sagte ich. »Das ist mein Partner Agent Decker, und mein Name ist Jerry Cotton. Wir sind hier, um mit Ihnen über Will Butler zu reden.«
    »Über Will?«, erwiderte Melony erstaunt. »Sie wollen über Will reden? Wieso denn? Was ist los?«
    »Ihr ehemaliger Zellengenosse wurde heute Morgen tot aufgefunden«, antwortete ich.
    »Und er sah nicht sehr glücklich aus«, fügte Phil ernst hinzu.
    »Wir sind hier, um die Hintergründe seines Todes zu untersuchen«, sagte ich. »Können Sie uns darüber etwas sagen?«
    »Ich war’s nicht!«, beteuerte Melony nervös seine Unschuld.
    »Wir haben Sie auch nicht in Verdacht«, sagte ich. »Immerhin waren Sie hier im Gefängnis, was ein ziemlich gutes Alibi ist, nicht wahr?«
    Melony nickte und beruhigte sich ein wenig. Offenbar merkte er langsam, dass wir es nicht auf ihn abgesehen hatten.
    »Da Sie hier wohl derjenige sind, der Butler am besten kannte, wollten wir zuerst mit Ihnen reden«, fuhr ich fort. »Hatte er hier im Gefängnis irgendwelche Feinde?«
    »Nein, nicht, dass ich wüsste«, antwortete Melony.
    »Er hat also keinen anderen Insassen verärgert oder jemandem Geld für irgendwelche Wetten geschuldet oder etwas in der Art?«, hakte ich nach.
    »Nein, wirklich nicht«, antwortete unser Gesprächspartner. »Butler war ein cooler Typ, der sich aus allem rausgehalten hat. Er war irgendwie locker drauf, konnte seine Emotionen gut im Zaum halten und ist nie ausgeflippt. Es gibt also keinen Grund, warum ihn jemand aus dem Knast unter die Erde bringen wollte.«
    »Und was ist mit Leuten außerhalb dieser Mauern?«, fragte Phil. »Butler hat ja eine gewisse Vorgeschichte, hat schon einige Dinger gedreht und ist bestimmt einigen Leuten auf die Füße getreten. Ich kann mir vorstellen, dass nicht jeder gut auf ihn zu sprechen war. Hat er mal etwas in diese Richtung erwähnt?«
    »Er hat nie viel über seine Vergangenheit gesprochen«, sagte Melony. »War überhaupt eher ein verschlossener Typ. Aber auf eine angenehme Weise. Als Zellenkumpel war er voll okay. Warum trifft es eigentlich immer die Guten?«
    »Hat er denn jemals einen von seinen ehemaligen Kollegen erwähnt, mit denen er zusammengearbeitet hat?«, wollte Phil von Melony wissen.
    »Nein, keine Namen, nichts«, antwortete der. »Mit solchen Sachen war er noch zurückhaltender als sonst. Höchstens mal einen Freund, mit dem er noch Kontakt hatte, einen Claude Vermeerten.«
    »Entsprach wohl seinem Verständnis des Kodexes eines Diebes«, sagte Phil provozierend und notierte sich den Namen.
    »Hey, Mann, Will war ein guter Kumpel«, stieß Melony aufbrausend aus, bereute es im gleichen Augenblick aber und sagte in entschuldigendem Tonfall: »War nicht so gemeint, sorry. Ich finde es nur ungerecht, dass Will dran glauben musste. Na klar, er war ein Dieb und hat sicherlich eine Menge Leute übers Ohr gehauen. Aber dafür sterben? Mann, das ist echt hart. Voll ungerecht.«
    »Ja, das ist es«, sagte ich. »Und vielleicht sehen Sie
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