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Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt

Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt

Titel: Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt
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Bestimmtheit können wir das aber erst sagen, wenn wir sie gefunden haben und die Crime Scene Unit die Spuren vom Tatort analysiert hat.«
    Sie fasste sich ans Herz. »Mein Gott, dann habe ich gestern vielleicht zwei Mörder gesehen. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn sie mich bemerkt hätten.«
    »Es wäre besser, wenn Sie niemandem erzählen, dass Sie die beiden gesehen haben«, sagte ich. »Zu Ihrer eigenen Sicherheit.«
    »Ja, ja, ist gut, ich schweige wie ein Grab«, erwiderte sie mit hektischer Stimme.
    Offenbar hatte sie gerade erkannt, dass sie Zeugin in einem Mordprozess werden könnte, mit all dem, was damit einherging.
    »Hoffentlich waren die nicht von der Mafia«, sagte sie nervös. »Nicht, dass die mit mir das Gleiche machen.«
    »Wenn Sie etwas Verdächtiges bemerken oder Ihnen noch etwas einfällt, rufen Sie uns bitte an«, sagte Phil und gab ihr seine Karte. »Und wie gesagt – kein Wort zu jemand über das, was Sie gesehen haben.«
    Sie nickte.
    »Wir bräuchten eine Liste aller aktuellen Gäste des Hotels und aller Angestellten«, sagte ich. »Mit den Gästen, die ihr Zimmer auf demselben Flur haben wie das von Mister Butler, würden wir gerne sofort reden. Können Sie uns sagen, wer von denen anwesend ist?«
    »Da wohnen im Moment nur zwei Gäste«, sagte sie und schaute im Computer etwas nach. »Läuft im Moment nicht so gut. Und die Geschichte mit dem Mord wird auch keine Reklame sein. Die anderen Gäste, die in der ersten Etage wohnen, sind Tim Henssler und Monique Dejaveur. Er wohnt in Zimmer 104, ist Handelsvertreter und viel unterwegs. Sie verbringt viel Zeit in ihrem Zimmer, 106, was meiner Meinung nach für eine Besucherin aus dem Ausland recht verdächtig ist. Soviel ich weiß, haben die das Haus heute noch nicht verlassen.«
    »Dann werden wir den beiden direkt einen Besuch abstatten«, sagte ich.
    ***
    Das Zimmer mit der Nummer 106 lag näher an 108, in dem Butler ermordet worden war, also suchten wir es zuerst auf. Wir mussten eine ganze Weile klopfen, bis uns eine verschlafen aussehende junge Frau die Tür öffnete. Sie hatte einen weißen Morgenmantel an, ihre mittelblonden Haare waren zerzaust, aber davon abgesehen sah sie ziemlich gut aus: eine zierliche kleine Nase, schöne hellblaue Augen und dazu die passende, wohlgeformte Figur.
    »Was ist denn los?«, fragte sie und unterdrückte ein Gähnen. Ihr französischer Akzent war nicht zu überhören.
    »Wir sind vom FBI und würden Ihnen gern ein paar Fragen stellen«, sagte ich.
    »FBI?«, fragte sie überrascht. »Haben Sie heute Morgen den ganzen Krach gemacht?«
    »Das waren Kollegen von uns«, antwortete ich. »Wollen Sie sich eben etwas anziehen? Dann können wir uns besser unterhalten.«
    Sie schaute an ihrem Körper herunter, sah, dass ihr Morgenmantel etwas zu tiefe Einblicke gewährte, wurde rot im Gesicht und verschwand im Zimmer. Kurz darauf kam sie in einem hellgrauen Jogginganzug zurück.
    »Kommen Sie bitte rein«, sagte sie und öffnete die Tür weiter. »Worum geht es denn? Ist etwas passiert?«
    Ich schaute mich kurz in ihrem Zimmer um, sah einen großen Koffer, ein paar verstreute Kleider und Lebensmittel.
    »Sie stammen nicht aus New York?«, fragte ich, nachdem wir Platz genommen hatten.
    »Nein, ich bin aus Kanada, aus der Nähe von Quebec«, antwortete sie.
    »Und was hat Sie in die Großstadt getrieben?«, fragte ich weiter.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Weiß auch nicht, warum ich gerade nach New York gekommen bin. Ich war hier noch nie, vielleicht deshalb. Auf jeden Fall habe ich eine harte Trennung hinter mir und wollte einfach nur raus aus meiner Stadt, irgendwo anders hin, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Mein Freund – mein Ex-Freund – hat es mit meiner besten Freundin getrieben – jetzt wohl eher Ex-Freundin.«
    »Ja, das ist hart«, sagte ich. »Wir untersuchen einen Mordfall, der sich hier im Hotel ereignet hat, und dachten, Sie könnten uns dabei sachdienliche Hinweise geben.«
    »Ein Mordfall?«, stieß sie erschrocken aus. »Hier im Hotel? Verdammt, ich bin wirklich in Amerika.«
    »Ja, jemand ist gestern Nacht ein paar Zimmer weiter ermordet worden. Haben Sie vielleicht etwas mitbekommen?«, fragte ich.
    »Gestern Nacht?«, fragte sie und überlegte. »Weiß nicht. Glaube, ich habe Musik gehört, war schon recht spät. Aber nicht so laut, dass es mich zu sehr gestört hätte. Ich dachte, da schaut jemand MTV oder so. Aber sonst ist mir nichts
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