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Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt

Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt

Titel: Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt
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kommen.«
    »Das ging ja schneller, als ich nach seinem Auftritt erwartet hatte«, flüsterte Phil mir zu.
    Ich nickte nur.
    Als wir den Raum betraten, sah ich die Leiche von Will Butler, mit Klebeband gefesselt auf einem Stuhl. Auch der Mund war zugeklebt. Der Kopf hing leblos herunter, man konnte die kleine Eintrittswunde eines Projektils auf der Stirn erkennen. Als ich ein paar Schritte auf ihn zu machte und auch die Rückseite seines Kopfes sah, klaffte dort die Austrittswunde, die wie ein kleiner Krater wirkte. Die Wand hinter dem Opfer war voller Blutspritzer und anderer Partikel, mit einem Einschussloch in der Wand, wo das Projektil wahrscheinlich steckengeblieben war.
    »Hoffentlich ist die Kugel durch den Aufprall auf der Wand nicht zu stark deformiert«, meinte Phil.
    »Hoffentlich«, sagte ich und schaute mich weiter um.
    Das Zimmer sah unordentlich aus, die wenigen Schubladen der Schränke waren herausgerissen, als ob jemand etwas gesucht hatte.
    Der Körper des Opfers wies eine große Menge Verletzungen auf, an den Armen, am freien Oberkörper und am Gesicht. Wahrscheinlich war er mit einem Messer oder einer Rasierklinge bearbeitet und geschlagen worden. Und das über eine ziemlich lange Zeit.
    »Fragt sich, was der Täter von ihm wollte«, sagte ich zu Phil. »Oder meinst du, dass er das nur zum Spaß veranstaltet hat?«
    »Wohl kaum«, antwortete mein Partner. »Wenn es sich um die perverse Zeremonie eines psychotischen Mörders gehandelt hätte, sähe es hier anders aus. Und er hätte das Opfer wahrscheinlich woanders gefoltert und das länger. Nein, ich stimme dir zu, wer auch immer das war, er wollte etwas von Mister Butler. Und er wollte es schnell.«
    »Wenn wir wüssten, was es war, wären wir schon einen Schritt weiter«, sagte ich und wandte mich an den Pathologen. »Irgendwelche Hinweise darauf, dass das Opfer hier etwas versteckt haben könnte?«
    »Schauen Sie sich mal um«, antwortete Dr. Vandenpoort. »Der Täter hat hier sicher etwas gesucht.«
    »Das sehe ich auch«, erwiderte ich. »Ich meine, gibt es irgendwelche Verstecke, die nicht so offensichtlich sind?«
    »Ein paar Möglichkeiten, etwas zu verstecken, haben wir schon gefunden, im Lüftungsschacht und in der Matratze«, kam die Antwort. »Ob sich dort allerdings etwas befunden hat, können wir nicht sagen.«
    »Was auch immer es war«, meinte Phil. »Der Täter hat es bekommen. Sonst hätte er Butler nicht erschossen.«
    »Wann ist das Opfer gestorben?«, fragte ich Dr. Vandenpoort.
    »Um Mitternacht herum«, antwortete er. »Eher etwas früher.«
    Wir schauten uns weiter im Zimmer um und wandten uns dann an Detective Stryker.
    »Haben Sie schon die Bewohner der Nachbarzimmer befragt?«, wollte Phil wissen.
    »Nein, nachdem ich hörte, dass das FBI den Fall übernimmt, habe ich meine Ermittlungen in dieser Richtung eingestellt. Ich habe nur mit dem Zimmermädchen gesprochen. Die Wirtin des Hotels hat mir gesagt, dass die Nachbarzimmer nicht vermietet sind.«
    »Beim Zustand des Hotels ist das kein Wunder«, meinte Phil.
    »Gut, dann reden wir erst mal mit dem Zimmermädchen«, sagte ich.
    »Ich bringe Sie zu ihr«, sagte der Detective und wir gingen los. »Ihr Name ist Rosa Theresa Guadellupe. Sie hat einen ziemlich starken Akzent, scheint aber alles, was man sagt, zu verstehen. Der Fund der Leiche hat ihr einen ziemlichen Schrecken eingejagt. Scheint für sie ein Werk des Teufels zu sein.«
    »Den müssen wir irgendwann auch noch hinter Gitter bringen«, scherzte Phil.
    ***
    Miss Guadellupe hielt sich in einem Zimmer neben der Rezeption auf. Als wir zu dritt den Raum betraten, schaute sie ängstlich auf und senkte ihren Blick dann wieder.
    »Miss Guadellupe, das sind die Special Agents Cotton und Decker vom FBI New York«, stellte Detective Stryker uns vor. »Sie ermitteln jetzt in dem vorliegenden Mordfall.«
    Sie sagte etwas auf Spanisch, das wie ein kurzes Gebet klang.
    Ich nahm mir einen Stuhl und setzte mich ihr gegenüber hin. »Miss Guadellupe, würden Sie uns bitte erzählen, wie und wann Sie das Opfer gefunden haben?«
    Sie nickte und redete dann mit spanischem Akzent. »Es war heute Morgen, ich habe wie immer die Zimmer sauber gemacht. Eigentlich fange ich immer hinten im Flur an, heute aber vorne – als ob ich etwas geahnt hätte. Als ich die Tür zum Zimmer aufmachte, sah ich den Mann da sitzen. Erst dachte ich, er würde schlafen – es war dunkel. Aber er atmete und bewegte sich nicht. Ich machte das Licht an und
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