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Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt

Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt

Titel: Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt
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ihn Melony oder einer der anderen Häftlinge verpfeift, wenn er zu offen darüber redet.«
    »Das hört sich plausibel an«, meinte Phil nachdenklich. »Wir sollten uns als Nächstes Butlers Freundin vornehmen. Aber was das Gefängnis angeht, habe ich kein gutes Gefühl. Falls wir eine Spur finden, die dorthin weist, sollten wir uns den Laden mal genauer ansehen.«
    »Machen wir«, sagte ich und schaute auf die Uhr. »Wo wohnt die Ex-Freundin von Butler? Es ist zwar gleich Feierabend, ich würde sie aber trotzdem wenn möglich noch heute befragen.«
    »Ich schaue gleich im Bordcomputer nach«, sagte Phil. »Sie wohnt auf der Springfield Avenue in Newark, kein großer Umweg für uns«, meinte er, nachdem er die Adresse von Chiara Denim herausgesucht hatte.
    »Kann uns der Computer auch sagen, was für ein Typ Mensch sie ist?«, wollte ich wissen und fuhr los.
    Phil schaute sich ihre Akte an. »Neunundzwanzig Jahre alt, nach dem Foto ist sie ein südländischer Typ und sieht ziemlich gut aus. Hat Kunst studiert, hier ist aber nicht vermerkt, ob sie das Studium beendet hat. Hat als Jugendliche zwei Anzeigen wegen Ladendiebstahl bekommen, ein paar Parktickets, hat aber sonst eine reine Weste. Vor etwa einem Jahr hat sie Aston Denim geheiratet.«
    »Wie sieht es denn mit ihrem Mann aus? Hat der einen Hintergrund, der darauf schließen lässt, dass er zu Gewalt neigt? Vielleicht war seine Frau ja immer noch in Butler verliebt und ihm hat das nicht gefallen.«
    »Wäre ein mögliches Mordmotiv«, meinte Phil. »Einen Moment, ich schaue mal nach. Da haben wir ihn ja, Aston Denim, fünfunddreißig. Hat einmal eine Anzeige wegen leichter Körperverletzung bekommen, weil er sich in einer Bar auf eine Schlägerei eingelassen hat. Gab aber keine Verurteilung, offenbar hat er sich nur verteidigt. Dann mehrere Strafzettel wegen zu schnellen Fahrens – das hat ihn bestimmt eine ganze Stange Geld gekostet. Sonst liegt nichts gegen ihn vor.«
    »Wir sollten ihn uns auf jeden Fall vornehmen – sicher ist sicher«, sagte ich.
    ***
    Es fing bereits an zu dämmern, als wir das Haus, in dem die Denims wohnten, erreichten. Es war ein freistehendes Einfamilienhaus, dessen Konstruktion aber nicht sehr solide erschien. Darüber hinaus war es recht klein und schon einige Dutzend Jahre alt. Der Garten vor dem Haus sah, im Gegensatz zum Haus, gepflegt aus. Neben Rasen gab es verschiedene kleine Blumenbeete.
    »Hier scheint jemand einen grünen Daumen zu haben«, bemerkte Phil.
    »Ja, aber keinen Hang zum Anstreichen«, erwiderte ich.
    Wir gingen zur Haustür und Phil klopfte. Es dauerte nicht lange, bis eine schöne, dunkelhaarige Frau öffnete. Es war Chiara Denim. Sie sah genauso aus wie auf dem Foto in ihrer Akte. Ihre langen Haare hatte sie zu einem Zopf geflochten. Ihre Haut hatte einen gesunden Braunton und in ihrem zarten Gesicht strahlten zwei nussbraune Augen.
    »Ja bitte, was kann ich für Sie tun?«, fragte sie freundlich.
    »Wir sind vom FBI New York, Agents Decker und Cotton«, stellte ich uns vor und zeigte ihr meine Dienstmarke.
    »So?«, fragte sie überrascht. »Aber wir sind hier doch in New Jersey, nicht in New York.«
    »Das FBI bearbeitet unter anderem staatenübergreifende Fälle«, erklärte ich kurz. »Wir sind hier, weil wir ein paar Fragen zu Will Butler haben. Können wir kurz reinkommen?«
    »Will Butler?«, sagte sie fragend. »Was ist los? Ist er mal wieder in Schwierigkeiten?«
    »Wir sollten besser reingehen«, sagte ich.
    Sie nickte und trat zur Seite. »Ja, kommen Sie. Mein Mann sollte auch gleich hier sein.«
    Sie führte uns über einen kurzen Flur ins Wohnzimmer. Es war nett eingerichtet, wobei die Möbel keinen teuren Eindruck machten. Genau wie der Zustand des Hauses deutete das darauf hin, dass die Bewohner nicht viel Geld hatten oder wenig Wert darauf legten, zu zeigen, was sie hatten.
    Wir nahmen auf einem Sofa Platz, Mrs Denim setzte sich uns gegenüber in einen Sessel.
    »Ich habe schon seit einer kleinen Ewigkeit nichts mehr von Will gehört«, fing sie an. »Das mit ihm und mir ist ja schon einige Zeit her. Ich mochte ihn, aber als er dann ins Gefängnis kam, da habe ich gesehen, dass er nicht der Richtige für mich war. Aber was ist? Hat man ihn wieder geschnappt? Oder wird er gesucht?«
    »Weder noch«, antwortete ich. »Er ist tot.«
    »Tot?«, wiederholte sie und ihre Augen wurden feucht.
    Sie suchte aufgeregt nach einem Taschentuch, fand schließlich eines in ihrer Hosentasche, faltete es
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