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Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Titel: Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig
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Hosen hoch. »Also los!« grunzte er. »Erst den Denkzettel, dann die Abrechnung.«
    Bevor es losging, schrillte eine Cop-Pfeife. Sekunden später drängte sich ein City-Polizist in den Kreis der Motorräder. »Was ist hier los? Ihr blockiert den Verkehr. Hank, räume deine verdammten Maschinen weg!« Er schien den Anführer der Lederjacken zu kennen, weil er ihn mit dem Vornamen anredete.
    »He, Merkert, kauf dir gefälligst diese Type!« Er wies mit seinem dreckigen Daumen auf mich. »Der Kerl mischt sich in eine Auseinandersetzung, die ich mit Old Padman auszufechten habe.«
    »Nehmen Sie diesen Verein wegen versuchten Straßenraubes fest«, sagte ich. »Sie waren im Begriff, Mr. Padman fünfhundert Dollar abzunehmen, die ich kurz zuvor an ihn bezahlt hatte.«
    »Warum?« fragte der Cop, obwohl diese Frage eigentlich ohne Bedeutung war.
    »Ich habe seinen Candyshop gekauft.«
    Der bärtige Hank brach in brüllendes Gelächter aus. »Ein Kaugummiverkäufer! Ein toller Bonbonverteiler! Lutschst du selbst noch gerne Zucker, Junge?«
    »Ich halte meine Anzeige aufrecht. Sie können mich als Zeugen haben, Sergeant.«
    Der City-Polizist kratzte sich am Kinn. Der Motorradboß begriff, daß sich diese Sache nicht mit Gelächter aus der Welt schaffen ließ. »Verlaß dich nicht auf die Aussage eines hergelaufenen Fremden, Merkert! Frage Padman! He, Old Paddy, hast du dich etwa von uns überfallen gefühlt?«
    Der Alte schüttelte mechanisch den Kopf. Hank spürte, daß er auf dem richtigen Wege war. »Paß auf, Merkert! Padman schuldet mir seit Monaten zweihundert Dollar! Ich habe ihn gebeten, endlich zu zahlen, und er war durchaus dazu bereit, als dieses Greenhorn dazwischenplatzte und auf mich einschlug.«
    »Padman hat keine Schulden bei dir!« Er zeigte grinsend seine starken gelblichen Zähne. »Frage ihn selbst!«
    Der Cop wandte sich an den Alten. »Schulden Sie Hank Geld, Edward?« Padman blickte von einem zum anderen. »Ich erinnere mich nicht«, sagte er kläglich.
    »Willst du mich betrügen, Padman!« schrie Scolaro.
    »Nein, Hank, nein!« Er öffnete die Brieftasche. »Wieviel war es, Hank!«
    »Zweihundert Dollar, alter Junge! Du siehst, ich berechne keine Zinsen.«
    Mit zitternden Fingern zupfte Padman zwei Spesen-Hunderter des FBI aus der Brieftasche und hielt sie dem Motorradgangboß hin.
    »Das ist ein Fall von Erpressung, Sergeant!« sagte ich eisig.
    »Paddy, habe ich dich jemals erpreßt?« Scolaro legte eine Hand auf die Stelle, wo sich auch bei ihm vermutlich das Herz befand, und er verdrehte scheinheilig die Augen und bot den Anblick einer zwar bärtigen, aber tiefgekränkten Unschuld.
    Der Mann mit dem hellgrauen Hut kam vom Bürgersteig auf die Fahrbahn. Noch immer hielt er die Daumen eingehakt in seine Hosenträger. »Soll ich dir helfen, diesen Verein auseinanderzunehmen, Merkert?« fragte er leise. »Du blamierst deine Firma bis auf die Knochen.«
    »Ich will jeden Ärger vermeiden, Mr. Cursky«, versicherte der Cop diensteifrig.
    »Hallo, Jack!« rief Scolaro. »Nett, dich zu sehen!« Der Mann reagierte nur mit einer knappen Kopfbewegung.
    Scolaro wandte sich an seine Kumpane. »Verschwinden wir, Jungens!«
    Sie schwangen sich in die Sättel ihrer Maschinen, traten die Motore an und rasten mit wüstem Gedröhn davon.
    Padman nahm seinen Koffer auf und schlurfte weiter. Der Mann mit dem grauen Hut, Jack Cursky, ging zu seinen Freunden. Die Neugierigen verliefen sich. Ich ging zu meinem Shop zurück. Der Polizist folgte mir, »Wie heißen Sie, Mann?«
    »Jerry Walsh.« Das war der Name, den die Ausrüstungsabteilung des FBI auf alle Papiere gesetzt hatte. Dieses Mal hatten sie mir wenigstens den Vornamen gelassen.
    »Vorbestraft?«
    »Hören Sie, Sergeant! Ich habe das Gefühl, Sie fragen den falschen Mann.« Er setzte seine Mütze ab und legte sie auf die Theke. Er war ein magerer, nicht sehr gesund aussehender Mann von rund fünfundvierzig Jahren. »Ich gebe Ihnen einen Rat, Walsh! Falls Sie in diesem Viertel einigermaßen ruhig leben wollen, legen Sie sich nicht mit Hank Scolaro und seinen Lederjacken an. Was immer ’ Sie unternehmen, irgendwann wird man Sie erwischen, und das bedeutet mindestens drei Monate Krankenhausaufenthalt.«
    »Warum ändern Sie das nicht, Sergeant Merkert?«
    Er machte eine hilflose Geste. »Ich wohne in diesem Viertel, und ich habe eine sechzehnjährige Tochter. Ich will nicht riskieren, daß sie eines Tages abgefangen und auf den Rücksitz eines Motorrades gepackt
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