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Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Titel: Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig
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Bindfaden gesichert hatte, auf die Straße.
    Ich trat an das kleine Schaufenster und sah ihm nach. Er überquerte die Fahrbahn der Brook Avenue, und er brauchte lange dazu, weil er den Koffer mit beiden Händen schleppen mußte.
    Sie kamen aus der 141. Straße, während Padman noch seinen Koffer über die Fahrbahn zerrte. Ihre Maschinen brüllten wie Urwelttiere. Sie kümmerten sich nicht um die vorfahrtberechtigten Fahrzeuge auf der Brook Avenue. Sie bogen in diese Straße ein, und sie grinsten nur zufrieden, als ihretwegen zwei, drei Fahrer hart in die Bremsen steigen'mußten.
    Ihr Anführer erspähte den alten Padman. Er stieß die Faust nach oben. Wie eine angreifende Indianerhorde schossen sie auf Padman zu, aber sie saßen nicht auf Pferden. Zwischen ihren Schenkeln röhrten die hochgetrimmten, auspuffbefreiten Motore schwerster Harley-Maschinen. Sie kreisten Padman ein, umrundeten ihn. Der Alte wandte sich nach links, nach rechts, drehte sich. Der Koffer glitt ihm aus den Händen. Er schrie etwas, das im Gebrüll der Motoren unterging. Sekunden später stolperte er und stürzte. Es schien, als würde er unter die Räder geraten, aber die Fahrer dirigierten ihre Maschinen handbreit an seinem Kopf vorbei. Wieder stieß der Anführer einen Arm in die Luft. Sie nahmen die Gänge heraus, spreizten die Beine und brachten die Maschinen zum Stehen. Der Anführer bockte seine Harley auf, stieg ab, bückte sich und hob etwas auf. Ich sah, daß es Padmans abgewetzte Brieftasche war, in der meine fünfhundert Dollar steckten.
    Ich verließ den Candyshop. Der Boß dieser Motorradhorde schwenkte die fünf Hundertdollarscheine. »Seht mal, was ich gefunden habe!«
    Ich betrat den Kreis. »Hallo«, sagte ich. »Ihr solltet euren Dampf nicht bei einem alten Mann ablassen. Er begreift nicht, daß ihr nur Spaß macht.«
    Die Motore rumpelten im Leerlauf. Ich zupfte dem Anführer die fünf Geldscheine aus der rechten und die Brieftasche aus der linken Hand. Er war so überrascht, daß er es geschehen ließ. Vermutlich war er nicht älter als dreioder vierundzwanzig Jahre, aber der verfilzte Bart, den er sich zugelegt hatte, die schmuddelige Lederjacke, die halbhohen, ungeputzten Cowboystiefel und das offene Hemd über der Brust ließen ihn älter erscheinen. Er hatte entzündete, rotgeränderte Augen. Vermutlich rauchte er regelmäßig Marihuana.
    Ich stopfte die Geldscheine in die Brieftasche zurück, ließ den Anführer der Motorradbande aber dabei nicht aus den Augen. Ohne Warnung holte er aus und schlug zu. Ich ließ die Brieftasche fallen, blockte seinen Hieb ab und schlug zurück. Ich traf ihn weder besonders hart noch besonders gut, aber er stand nicht fest auf den Füßen, und so zeigte er mehr Wirkung als erwartet. Er torkelte rückwärts gegen seine Maschine. Das Motorrad stürzte um, und er fiel über die Harley.
    Seine Kumpane brauchten einige Dutzend Sekunden, um ihre Motorräder aufzublocken und die Motore abzustellen. Ich hob die Brieftasche und den alten Padman gleichzeitig auf, drückte ihm die Tasche in die zitternden Hände und zischte ihn an: »Verschwinden Sie, bevor es hier richtig losgeht.« Er stand wie angenagelt.
    Der bärtige Boß der Motorradhelden sprang auf die Füße. »Du ahnst nicht, wie hoch die Rechnung wird, Fremder«, fauchte er. »Erst meine Maschine, Jungens. Das Öl läuft aus.« Zwei seiner Leute stellten das Motorrad auf die Räder. »Beule im Kotflügel und Lackkratzer am Tank. Die linke Fußraste verbogen!« Der Bärtige untersuchte seinen Feuerstuhl sorgfältig. »Das alles wirst du bezahlen«, fauchte er mich an.
    Auf den Bürgersteigen hatten sich einige Neugierige gesammelt. Ich sah ein Dutzend Kinder, vier oder fünf stoppelbärtige Strolche und Landstreicher, zwei grellgeschminkte Frauen und drei Männer in teuren, zu stark gemusterten Anzügen und mit zu bunten Krawatten. Der größte von ihnen trug einen hellgrauen Hut, den er in den Nacken geschoben hatte. Zwischen seinen wulstigen Lippen verqualmte eine Zigarette. Er hatte die Daumen in die Hosenträger gehakt. Er und seine Freunde warteten auf die Schlägerei wie auf den Beginn eines spannenden Films.
    Etwas abseits von dieser Gruppe lehnte ein blonder Mann an einem Laternenpfahl, die Hände tief in den Hosentaschen vergraben. Er war der einzige, von dem ich hoffen konnte, daß er vielleicht die Hände aus den Taschen nehmen würde, wenn die Lederjacken mich flachgelegt hatten und als Fußmatte benutzten.
    Der Boß zog die
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