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Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Titel: Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig
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Drinks in den Kneipen nicht. Sie aßen, wo sie Lust hatten, und niemand wagte, ihnen eine Rechnung zu präsentieren, aber niemals war Anzeige gegen sie erstattet worden.
    Selbstverständlich hatte Cursky auf der Liste der Verdächtigen gestanden, aber es schien, als habe er niemals Mott Haven verlassen, um im großen New York auf Raub auszugehen. Es gab keine Beziehungen zwischen Jack Cursky und den großen Hehlern, und niemals schien ein Stück der Beute aus den fünf Raubüberfällen durch seine Hände gegangen zu sein. Die City Police glaubte, daß Cursky und seine Freunde sich ihren Lebensunterhalt als kleine Erpresser verdienten; drei schäbige Ganoven, wie sie in New York zu Tausenden herumlaufen.
    ***
    Hinter dem Padmanladen gab es einen kleinen Wohnraum mit einer Kochnische. Ich konnte also in meinem neuen Unternehmen schlafen. Einrichtung und Warenbestände hatte ich mit den fünfhundert Dollar erworben. Der alte Padman hatte es so eilig gehabt, die Brook Avenue zu verlassen, daß er aufs Feilschen verzichtet hatte.
    Mein erster Kunde am nächsten Morgen war kein Kunde, sondern ein Postbote. Er brachte ein Paket, als dessen Absender eine Candyfabrik in Iowa angegeben war. »Ich habe es nicht bestellt.«
    »Anscheinend Ware für Ihren Laden. Ihr Vorgänger wird das Zeug in Auftrag gegeben haben.«
    Ich nahm das Paket an, zerschnitt die Verschnürung und fand schmale, bunte Packungen. Die Aufschrift nannte den Inhalt: Fruchtbonbons in Luxusmischung. Ich öffnete eine Packung und fand eine Lage Plastiktüten, gefüllt mit Bonbons. Ich stellte die Pakete ins Regal und fragte mich, zu welchem Preise ich meine Ware in den Handel bringen mußte, um nicht in Kürze die Spesenkasse des FBI um einen neuen Vorschuß angehen zu müssen.
    Während ich noch darüber nachdachte, wurde die Tür aufgerissen. Ein blondes Mädchen platzte herein und rief: »Hallo, Paddy!« Als sie mich sah, stockte sie. »Wo ist Mr. Padman?«
    »Wenn Sie mich Jerry nennen, wird Ihnen das Umlernen nicht schwerfallen. Paddy oder Jerry, das macht keinen großen Unterschied.«
    »Sind Sie jetzt hier der Boß?«
    »Genau! Von hier aus will ich den amerikanischen Süßwarenmarkt aufrollen. In zehn Jahren werde ich der Candykönig der USA sein.«
    Sie lachte. Dabei bildeten sich in ihren Wangen Grübchen. Gemessen an den Covergirls auf den Titelblättern war sie keine aufregende Schönheit, aber sie sah aus, als könne man mit ihr Pferde stehlen. Sie streckte mir die Hand hin. »Ich bin Dennis Glover.«
    »Jerry Walsh!« Ich murmelte meinen halb echten, halb falschen Namen. »Sind Sie eine Stammkundin meiner Firma?«
    »Nein. Ich habe Mr. Padman von Zeit zu Zeit geholfen, und ich vertrat ihn, wenn er Besorgungen zu erledigen hatte. Er stand ganz allein.«
    »Ausgezeichnet. Sie können diesen Job beibehalten, falls Sie nicht zu teuer sind.«
    »Ich koste nichts«, lachte sie. »Dem alten Paddy half ich aus Nächstenliebe, denn er war ein hilfloser alter Mann. Bei Ihnen…«
    »Sie ahnen nicht, wie hilfsbedürftig ich bin«, unterbrach ich. »Wirklich, Miß Glover, Sie könnten mir ebenso helfen wie Padman, indem Sie für mich mein Zuckerzeug verkaufen, wenn ich nicht hinter der Theke stehen kann.«
    Sie zögerte noch ein wenig. »Wir müßten es vorher verabreden. Ich arbeite im Residential-Hotel, aber die Arbeitszeit wechselt. Entweder läuft meine Dienstzeit von acht bis vier Uhr am Nachmittag, oder sie beginnt erst um vier Uhr. Ich kann Sie also nur am Morgen oder am Abend vertreten. Ich denke, Sie werden den Laden so lange offenhalten wie Padman?«
    »Wie lange hielt er ihn offen?«
    »Meistens bis neun Uhr abends.«
    Ich dachte, daß es mir nicht viel einbringen würde, in diesem erbärmlichen Shop zu stehen. Dennis Glovers Hilfe machte es möglich, daß ich mich freier bewegen konnte, ohne meine Rolle aufgeben zu müssen.
    »Welchen Job haben Sie im Residential-Hotel?«
    »Ich bin eine der Hotelsekretärinnen. Wir werden an die Gäste des Hotels ausgeliehen, um ihre Briefe zu schreiben. Kundendienst für die Wirtschaftsbosse, die die Reisekosten für eine eigene Sekretärin sparen wollen.«
    »Wo kann ich Sie erreichen, Miß Glover?«
    »Zwei Straßenecken weiter. 144. Straße 302.«
    Ein großer langgezogener Schatten verdunkelte das kleine Schaufenster. Ich blickte auf. Unmittelbar vor dem Shop stand der schwarze altmodische Rolls-Royce, den ich gestern gesehen hatte, als er nahezu lautlos aus dem Tor der Villa geglitten war.
    Die Klingel an
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