Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Titel: Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin
Autoren:
Vom Netzwerk:
schien zu wissen, daß ein Flügel der Glastür nicht verschlossen war, denn er stieß mit dem Fuß dagegen. Der Flügel schwang auf.
    Rasting blickte nach links und rechts. »Besser ist besser«, knurrte der Mann. Niemand befand sich in Sichtweite. Seine schwere Faust zuckte nieder. Von der linken Pranke des Mannes gehalten, vermochte Diane nur eine schwache Abwehrbewegung zu machen. Rasting schlug nicht sehr hart zu, aber genau. Der Schlag löschte Dianes Bewußtsein aus wie ein Windzug eine Kerze.
    Rasting fing das zusammensinkende Mädchen auf. Er trug Diane in die Halle bis zum Lift und betätigte den Schaltknopf für die Beleuchtung des Treppenhauses. Dann drückte er den Liftknopf. Als die Kabine aufsetzte, zog er Diane hinein, lehnte sie gegen die Wand und drückte den Knopf für die 4. Etage.
    ***
    David Nichols lief in seinem Büro auf und ab. Wieder und wieder, wenn er an der Frau vorbeikam, stockte er, blickte sie an — dann rannte er weiter. »Du bist schuld«, schrie er. »Du hast dich idiotisch benommen. Warum hast du Mercolano und Souhup nicht mit einer Handvoll Dollar das Maul gestopft! Statt dessen knallst du sie ab! Sie hatten genaue Instruktionen.«
    »Anscheinend haben sie sich nicht an deine klugen Instruktionen gehalten!« Nichols blieb vor ihr stehen. »Und wozu diese lächerliche Maskerade? Ich weiß, wie du aussiehst.«
    »Ich habe mich an mein zweites Ich gewöhnt, aber ich bin sicher, daß ich es heute zum letztenmal trage.« Sie wandte sich nach links, ließ sich in einen Sessel fallen und entnahm dem Kasten auf dem Tisch eine Zigarette. Den Krokodillederkoffer ließ sie mitten im Raum stehen.
    Der Anwalt stieß mit dem Fuß dagegen. »Warum bringst du das Ding mit?«
    »Man darf keine Fehler machen. Die Polizei würde sich wundern, fände sie nichts, was zum Abtransport geeignet wäre.«
    »Ich verstehe nicht, was du da redest!« Er ging zu ihr, zog einen Sessel heran und legte eine Hand auf ihr Knie. »Es hat keinen Zweck, daß wir uns streiten, Darling. Streit kann die Fehler nicht ungeschehen machen. Wir müssen uns hüten, neue Fehler auf die alten zu häufen. Ich fürchte, der G-man verdächtigt mich bereits.«
    »Mich nicht!« Sie blies ihm den Rauch ihrer Zigarette ins Gesicht und schob seine Hand von ihrem Knie.
    »Aber mich!« schrie der Anwalt. »Und du wirst nicht ungeschoren davonkommen, wenn ich hochgehe. Vergiß das nicht! Ich habe keinen Mord begangen.« Haß sprühte aus ihren Augen. »Du hast die Pläne ausgebrütet. Du hast Mercolano und Souhup befohlen, den Jungen zu töten und zu verscharren. Und warst du nicht dabei, als ,Brillanten-Ellys‘ Butler zum letzten Bad in den Hudson geworfen wurde? Hast du nicht vielleicht eigenhändig mitgeholfen?«
    Am liebsten hätte er sie geschlagen, aber er bezwang sich. »Wir dürfen nicht die Nerven verlieren!« beschwor er sie. »Wir müssen unsere Pläne ändern. Ich glaube nicht, daß die Polizei Diane Jagg noch für die Mörderin hält. Es hat sich inzwischen zuviel ereignet, das alles nicht mehr in den ursprünglichen Plan paßt. Wir müssen den Verdacht auf einen anderen lenken. Vielleicht wäre irgendein Mädchen aus Mercolanos und Souhups Umgebung geeignet — oder eines von den Girls, mit denen Dunbee Beziehungen unterhielt. Ich kenne ein Dutzend, aber ich brauche Zeit, um die Richtige herauszufinden. Es hat keinen Zweck, ein Girl als Täterin aufzubauen, das sich zur Tatzeit in Kalifornien aufhielt.«
    »Warum baust du Diane Jagg nicht neu als Täterin auf?«
    »Dieses Kartenhaus ist zusammengebrochen, Darling! Niemand kann es wieder auf richten.«
    »Du kannst es nicht!«
    »Nicht nur ich«, wiederholte er. »Niemand.«
    Die Frau drückte die Zigarette aus. »Ich kann es«, erklärte sie gelassen.
    Die Türklingel schrillte. »Wir bekommen Besuch, David«, erklärte die Frau. »Öffne!«
    »Was soll das heißen!« brüllte er und sprang auf. »Wer kommt?«
    »Alte Bekannte.« Geschmeidig stand sie auf. »Öffne, David!« befahl sie zum zweitenmal und jetzt mit schneidender Schärfe.
    Der Anwalt wußte nicht, auf welche Weise die Pistole in ihre Hand gelangt war, aber sie lag darin, und der Lauf war auf seinen Magen gerichtet. »Du weißt doch, daß ich damit umgehen kann.«
    Er faßte sich an den Kopf und ging stolpernd in das Hauptbüro. Sie folgte ihm. Noch einmal zögerte er, aber eine energische Handbewegung zwang ihn, den Riegel an der Eingangstür zurückzuziehen.
    Die riesige Gestalt Rastings füllte den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher