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Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Titel: Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin
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von Stuckornamenten bot sich für die Fortsetzung meiner Kletterkünste an. Ich setzte den Fuß auf das erste Ornament. Der Stuck knirschte unter meinem Gewicht. Zwei, drei Brocken lösten sich und schlugen auf dem Pflaster auf. Trotzdem wagte ich den nächsten Schritt.
    ***
    Rasting zog Dianes Pistole aus der Tasche und wog sie in der Hand. Er grinste Diane an. »Willst du es ihm selbst besorgen, Süße? Immerhin verdankst du ihm deine Schwierigkeiten, und vielleicht tut es dir gut, ihn vorher zur Hölle zu schicken.«
    Diane antwortete nicht. Rasting knurrte: »Wenn du nicht willst, übernehme ich den Job. Deine Fingerabdrücke werden die Schnüffler ohnedies auf der Kanone finden.«
    »Ihr seid verrückt«, schrie Nichols.
    »Welchen Sinn soll es haben, mich umzubringen?«
    Die Frau lachte höhnisch. »Streit um die Beute — ich sagte es schon. Die Polizei wird dich mit einigen Kugeln in der Figur und einer Kanone in der Hand finden, David.«
    Sie wies mit dem Daumen auf Diane. »Und sie wird das Girl finden. Zwischen euren Leichen wird dieser Koffer stehen, .vollgepackt mit Tante Ellys Juwelen.« Sie lachte, dem Anwalt ins Gesicht. »Öffne deinen Tresor, David!« Nichols wich bis zum Schreibtisch zurück. Die Frau schrie: »Vorsicht, Bill. Er verwahrt einen Colt in der Schublade.«
    »Keine Sorge!« grinste Rasting. Mit großen Schritten bewegte er sich auf den Anwalt zu. Nichols warf sich mit der ganzen Länge seines Körpers über den Schreibtisch und riß eine Schublade auf. Rasting packte den Fuß des Anwalts, riß den Mann von der Platte herunter und schleuderte ihn in den Raum hinein.
    Nichols knallte auf den Teppich und rollte wie eine Gliederpuppe um seine eigene Achse. Bevor er sich aufrichten konnte, stand Rasting schon über ihm, packte ihn an den Jackenaufschlägen und riß ihn hoch. »Ich kann dir noch zu einigen Turnübungen verhelfen, mein Junge!« Er schlug kurz und brutal auf Nichols’ linkes Ohr. Der Anwalt wimmerte auf.
    »Behandle ihn zart, Bill!« warnte die Frau. »Denk daran, daß er mit dem Girl allein gewesen sein muß. Die Cops dürfen nicht zu viele' blaue Flecke an ihm finden.«
    »Ah, unsere niedliche Privatdetektivin ist für ein paar blaue Flecke gut. Sie versteht auch das harte Handwerk. Ich kann ein Lied davon singen.« Plötzlich verschwand das Grinsen aus seinem Gesicht. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. »Wirst du den Tresor öffnen?« zischte er Nichols an. Der Anwalt zog den Kopf zwischen die Schultern und blickte von unten zu dem Hünen hoch, aber er antwortete nicht. Rasting wandte einen brutalen, gemeinen Griff an, der Nichols den Atem nahm.’ Der Anwalt gurgelte, zappelte, aber er besaß nicht die Kraft, sich aus Rastings Händen zu befreien. Der Lokalinhaber lockerte den Griff nicht. »Na?« fragte er zwischen zusammengebissenen Zähnen.
    Schwarze Ohnmachtswellen drohten den Anwalt zu überfluten. »Bitte…« keuchte er. »Laß mich los. Ich werde tun, was ihr wollt.«
    Rasting ließ los. Nichols brach sofort in die Knie. Er keuchte und rang nach Luft. Sein Peiniger stieß ihn mit dem Fuß an. »Keine Schau!« knurrte er. »Steh auf!«
    Nichols zog sich an einem Tisch hoch, der in der Nähe stand. Nur mühsam konnte er einen Schritt vor den anderen setzen. Sehr langsam bewegte er sich auf den Schreibtisch zu. An der Wand dahinter hing ein Gemälde, das eine Gebirgslandschaft zeigte.
    Als der Anwalt nach der Schreibtischkante tastete, stieß ihn Rasting ein wenig zur Seite. »Immer noch nicht genug?«
    »Der Knopf für den Mechanismus befindet sich unter der Schreibtischkante«, sagte Nichols mit erstickender Stimme.
    Mit einem Fußtritt schmetterte Rasting die Schublade zu, die Nichols aufgezogen hatte und in der der Colt lag.
    »Jetzt darfst du!«
    Nichols ‘ betätigte den Druckknopf. Das Gemälde glitt zur Seite. Die Stahltür eines massiven Wandtresors wurde sichtbar. Der Anwalt zog einen flachen Schlüssel aus der Tasche. Er schob ihn in das untere Schloß des Tresors, drehte ihn zweimal nach links und bewegte dann einen kleinen Hebel. Bevor er den Schlüssel in das obere Schloß steckte, wandte er sich an die Frau.
    »Hör zu«, sagte er schwach. »Wir können uns einigen. Laßt mich leben.«
    Rasting hob die Pranken und spreizte die Finger ab. »Soll ich noch einmal?« fragte er.
    Nichols schob den Schlüssel ins zweite Schloß, drehte ihn und zog die Panzertür auf.
    Das einfallende Licht sprühte in der Tiefe des Tresors in den Brillanten, Saphiren
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