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Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Titel: Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin
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daß ich nahe daran war, quer über die Straße zu laufen, sie herumzureißen und ihr ins Gesicht zu sehen.
    Die Treppenhausbeleuchtung des Bürohauses wurde eingeschaltet. Ich hatte nicht bemerkt, daß die Frau einen Klingelknopf gedrückt hatte. Der Eingang zum Haus war längst verschlossen. Wer es jetzt noch betreten wollte, mußte entweder einen Schlüssel besitzen, oder irgend jemand im Haus mußte ihm die Tür öffnen. Die Frau stand reglos und wartete. In der linken Hand hielt sie einen mittelgroßen Koffer. Jetzt beugte sie sich vor und setzte den Koffer ab.
    Wenig später kam ein Mann durch die Halle des Bürohauses. Da der breite Eingang Glastüren hatte, konnte ich ihn von dem Augenblick an sehen, da er den Lift verließ. Er eilte auf eine Tür zu, hantierte mit dem Schlüssel und riß heftig einen der gläsernen Flügel auf.
    Die Frau nahm den Koffer auf und betrat an dem Mann vorbei die Halle. Ich sah, daß der Mann heftig auf die Frau einredete, während beide zum Lift gingen.
    Ich verließ meinen Beobachtungsposten. Den Mann hatte ich erkannt. Und jetzt wollte ich das Gesicht der Frau sehen, die David Nichols, den Vermögensverwalter der »Brillanten-Elly«, zu dieser Stunde aufsuchte.
    Ich überquerte die Fahrbahn. Nichols hatte das Gebäude nicht wieder abgeschlossen. Der Lift glitt nach oben. An der Skala sah ich, daß die Kabine in der 4. Etage stoppte. Ich verzichtete darauf, die Kabine herunterzuholen, sondern benutzte die Treppe. Als ich das Podest der 3. Etage erreicht hatte, erlosch die Treppenhausbeleuchtung, die durch einen Zeitschalter geregelt wurde. Von den Straßenlaternen fiel genug Helligkeit durch die Frontfenster. Ich lief zur 4. Etage hoch. Nichols’ Büroräume lagen am Ende des Westkorridors. Der Widerschein der Straßenbeleuchtung erreichte den Korridor nicht. Ich tastete mich im Dunkeln vorwärts.
    Als ich die Mitte des Korridors erreicht hatte, flammte die Beleuchtung auf der Treppe und in den Korridoren wieder auf. Irgend jemand hatte das Haus betreten. Ich hörte das Summen des Lifts. Die Kabine wurde heruntergeholt.
    Ich kehrte um. Die Lampen auf der Liftskala flammten der Reihe nach auf.
    Der Fahrstuhl kam nach oben. Klar, daß er auch von einem Bewohner des Hauses benutzt werden konnte, dessen Räume auf irgendeiner anderen Etage lagen, aber ich wollte kein Risiko eingehen. Mit zwei Sätzen sprang ich einige Stufen der Treppe zum 5. Stock hoch und wartete.
    Das Geräusch des Liftmotors brach ab. Die Kabine blieb auf der 4. Etage stehen. Die Tür wurde aufgestoßen. Ich hörte Schritte — die schweren Schritte eines Mannes.
    ***
    Rasting stieß Diane in den Wagen und klemmte sich wieder hinter das Steuer. Er fuhr zügig, hielt sich aber an die Geschwindigkeitsbeschränkung. Offensichtlich wollte er nicht auffallen. Wieder und wieder wandte er den Kopf und warf Diane einen Blick zu. »Mach keine Dummheiten!« warnte er sie mehrmals.
    Diane erholte sich nur langsam von der Wirkung des brutalen Faustschlages. Sie veränderte ihre Haltung nicht und sammelte Kräfte für einen dritten Angriff.
    Rasting war nervös. Sie erkannte es daran, daß er während der Fahrt nahezu ununterbrochen redete. »Niemals hätte ich geglaubt, als du in deinem schäbigen Mantel in meinem Laden auftauchtest, daß ein richtiger Goldfisch ’reingeschwommen kam. Du sahst aus, als wärst du für zehn Dollar zu allem bereit. Aber als ich neben dir saß, da spürte ich sofort, daß du aus einem anderen Stoff gemacht warst als die Puppen, die im Diamond herumlaufen.«
    »Sie liegen falsch, Rasting!« warf Diane ein. Immer noch sprach sie schwerfällig und lallend. »Ich habe Eleonor Flinter nicht umgebracht; und ich besitze nicht einen einzigen Stein ihres Millionenschmucks.«
    »Natürlich hast du nichts«, lachte er, »aber du hast mich auf die richtige Fährte gebracht. Dir verdanke ich es auch, daß ich einer alten Freundin ein Angebot machen konnte, das ihr aus allen Schwierigkeiten hilft. Selbstverständlich wird sie mich aus Dankbarkeit mit ins Geschäft nehmen, und dieses Geschäft, meine Süße, ist noch einige Millionen Dollar schwerer als die geklauten Juwelen.«
    Er nahm das Gas weg, ließ den Wagen am Straßenrand ausrollen. »Wir sind angekommen.« Er stieß die Tür des Autos auf seiner Seite auf und zog Diane am Lenkrad vorbei nach draußen. Wie ein Schraubstock umklammerte seine Faust Dianes Arm. Rasting ging mit Diane um den Wagen herum und auf den Eingang eines Bürohauses zu. Er
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