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Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Titel: Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin
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und seine Reflexe funktionierten. Er erwischte Diane. Seine riesigen Pranken schlossen sich um ihre Hüften. Mit der Kraft seines riesigen Körpers riß er das Mädchen einfach hoch und warf Diane kurzerhand mit brutaler Wucht gegen die-Wand.
    Diane krachte gegen die Mauer, fiel hart auf den Boden. Vor ihren Augen schossen Sterne hoch. Für ein paar Sekunden war sie einer Ohnmacht nahe.
    Sie blieb liegen, wie sie gefallen war. Als Rasting sich über sie beugte, hatte sie den Schwächeaniail schon überwunden und wär wieder aktionsfähig. »Ich denke, das wird dir Vernunft beigebracht haben«, grunzte Rasting. Er packte Dianes Schulter, um sie auf die Füße zu stellen.
    Diesmal nahm sie sein rechtes Knie als Ziel ihres zweiten Versuches. Sie wußte, daß sie nur eine Chance hatte, wenn es ihr gelang, den Mann von den Beinen zu holen. Blitzschnell legte sie die Hände gegeneinander, verschränkte die Finger und führte von der Seite her einen Hieb gegen Rastmgs rechtes Knie.
    Der Mann röhrte auf wie ein getroffener Ochse. Er fiel nach vorn, aber er fiel auf Diane, und ihr gelang es nicht, sich unter dem wie eine Felswand niederstürzenden Körper des Mannes wegzudrehen. Sie versuchte es zwar, und da Rasting noch immer ihre Schulter gepackt hielt, zerriß bei diesem Versuch die rote Kunstseide.
    »Verdammte Katze!« brüllte Rasting. Er richtete den Oberkörper auf, stützte die linke Hand auf den Boden und schlug Diane hart die rechte Faust ins Gesicht. Brutal, als stünde er einem Gegner gegenüber, knockte er das Mädchen aus.
    Als Diane die Augen wieder aufschlug, stand Bill Rasting wieder auf den Füßen und massierte sein Knie. »Verdammte Katze!« wiederholte er. »Paß auf, Mädchen! Wenn du deine Trickkiste noch einmal öffnest, werde ich dir deine hübsche Visage zerschlagen. Jetzt steh endlich auf und benimm dich vernünftig.«
    Diane stand auf. Sie wackelte ein wenig, und es fiel ihr schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Ihr Gehirn schien wie in Watte gepackt.
    Rasting grinste breit. Er zeigte auf das zerfetzte Kleid. »Das schadet nichts. Sollen sie annehmen, ihr wäret euch vorher noch in die Haare geraten.«
    Er blickte sich um, entdeckte den Trenchcoat und warf ihn Diane zu. »Zieh das an!«
    Sie gehorchte. »Gibt es ein Telefon in diesem Laden?« fragte er.
    »Nein«, erwiderte Diane. Ihre Zunge war so schwer, als ob sie zuviel getrunken hätte.
    »Es macht nichts. Ich werde von einer Zelle aus telefonieren. Jetzt laß uns hier verschwinden, bevor deine Gastgeber zurückkommen.«
    Er packte Diane am Arm, zog sie ins Freie. Wenige Schritte vom Kosmetiksalon entfernt stand ein dunkler Rambler. Rasting verfrachtete das Mädchen, klemmte sich hinter das Steuer und fuhr langsam die Straße entlang, bis er eine Telefonzelle entdeckte. Er zwang das Mädchen, mit ihm in die Zelle zu gehen. Diane machte sich schmal und preßte sich gegen die Wand, während Rasting den Hörer ans Ohr hob, eine Münze einwarf und eine Nummer wählte.
    »Ich möchte Miß Diamond sprechen«, sagte er. »Sie befindet sich in Ihrem Lokal. Rufen Sie sie bitte aus!«
    Er grinste Diane an. »Wir haben Diamond als Deckname verabredet. Paßt gut, nicht wahr? Schließlich handelte es sich ja um Diamanten.«
    »Hallo, Darling!« rief er in die Muschel. »Alles in Ordnung. Ich habe das Vögelchen eingefangen. Wohin soll ich die Süße bringen? Geht in Ordnung. Ich kann in einer halben Stunde dort sein.« Er legte auf. Wieder schloß sich seine Pranke um Dianes Arm. »Letzter Akt, meine Süße!« knurrte er. »Du wirst noch einen Mord begehen.«
    ***
    Das Licht in der vierten Etage des Bürohauses brannte noch immer. Solange er sich in seinem Büro aufhielt, war er leicht zu kontrollieren.
    Ich hatte den Jaguar in die nächste Querstraße gefahren. Dem Bürohaus gegenüber lag eine Druckerei. Aus der sicheren Dunkelheit der Einfahrt ließ sich das Haus beobachten, ohne daß ich selbst gesehen wurde. Die 16. Straße Ost ist in dieser Gegend nicht besonders breit, und zu dieser Stunde herrschte kaum noch Verkehr.
    Ich hörte die Schritte, bevor ich die Frau sah. Ihre Absätze hämmerten ein hartes Stakkato auf das Pflaster. Sie ging auf der anderen Straßenseite. Vor dem Eingang des Bürohauses blieb sie stehen. Sie wandte mir den Rücken zu, so daß ich ihr Gesicht nicht sehen konnte, aber alles an der Frau — die Größe, die Gestalt, die Haltung und besonders das blonde kurzgeschnittene Haar — erinnerte mich so stark an Diane Jagg,
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