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Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Titel: Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin
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Türrahmen. Er hielt ein Mädchen wie eine Schaufensterpuppe in den Armen. »Alles okay«, grunzte er. Ohne sich um den Anwalt zu kümmern, trug er seip Opfer in Nichols’ Privatbüro.
    »Was soll er hier?« fragte Nichols die Frau.
    »Du wirst es erleben!« Sie schob eigenhändig den Riegel vor, und mit einer Bewegung des Pistolenlaufs befahl sie Nichols, in das Privatbüro zu gehen.
    Rasting ließ das ohnmächtige Mädchen in einen Sessel fallen. Er beugte sich über sie und schob ein Augenlid hoch. »Dauert nur noch zwei, drei Minuten, bis sie wieder zu Verstand kommt«, erklärte er. »Ich habe sie nur angetupft.«
    Nichols verlor die Nerven. »Zum Teufel, warum läßt du diesen Kerl kommen?« brüllte er. »Und wer ist das Mädchen?«
    Die Frau lachte schrill auf. »Machst du Witze, David? Erkennst du die zentrale Figur deiner klugen Pläne nicht? David, dieses schwarzhaarige Girl, das aussieht wie ein Flittchen, ist Diane Jagg — und jetzt ist sie die zentrale Figur meiner Pläne.«
    Der Anwalt stürzte vor, schob Rasting, der es sich grinsend gefallen ließ, zur Seite und beugte sich so dicht über Diane, daß er ihr Gesicht fast berührte, Ihre Augenlider zuckten. Das Bewußtsein kehrte zurück.
    Nichols richtete sich auf und drehte sich um. Sein Gesicht war grau. »Warum?« fragte er leise, fast flüsternd.
    Die Frau trat heran und legte eine Hand auf Rastings Schulter. »Erkennt dein kluges Advokatengehirn die Zusammenhänge nicht? Ich habe mir Bill als neuen Partner gesucht.«
    Rasting stieß ein kurzes, bellendes Lachen aus. »Genauer gesagt: Ich habe ihr meine Partnerschaft auf gedrängt.«
    »Als du den Diamond-Getränkevertrieb zum Hauptquartier machtest und ich, schon in der Maske Diane Jaggs, Mercolano und Souhup anheuern mußte, da lernte ich auch Bill kennen. Es ließ sich gar nicht vermeiden. Er war der Boß des Diamond-Nachtklubs, und wir hatten ein wenig Spaß miteinander.«
    Sie lehnte sich gegen den Mann. »Als Liebhaber kannst du Bill nicht das Wasser reichen, David, aber das ist nicht der Grund, warum Bill und ich Partner geworden sind. Als Bill gestern erfuhr, daß Mercolano und Souhup in der Flinter-Sache mitgewirkt hatten, kapierte er sofort, daß auch ich dabei eine Rolle gespielt hatte, und er kannte mein wirkliches Gesicht. Wir einigten uns schnell, denn Bill brachte das Mädchen mit in unsere Partnerschaft und damit die Lösung für alle Schwierigkeiten.« Sie lächelte. »Diane Jagg wird dich töten, David, wie sie Eleonor Flinter getötet hat. Mord geschieht häufig unter Komplicen beim Streit um die Beute.«
    »Unsere Freundin hört zu«, sagte Rasting. Alle wandten sich zu Diane um. Noch lag sie reglos im Sessel, aber die Augen hatte sie geöffnet.
    ***
    Vorsichtig schlich ich die Stufen hinunter. Als ich den Westflur einsehen konnte, stand der Mann aus der Kabine bereits vor dem Eingang zu Nichols’ Büro. Rastings Figur war unverkennbar. Er wandte mir den Rücken zu. Ich sah, daß sich jemand bei ihm befand, aber ich konnte nicht erkennen, wer es war, denn Rastings Körper verdeckte nahezu vollständig den anderen. Die Tür wurde geöffnet. Der Nachtklubbesitzer trat ein. Die Tür schlug wieder ins Schloß. Rasting hatte die zweite Person vor sich her geschoben.
    Auf leisen Sohlen lief ich den Flur entlang. Noch bevor ich den Büroeingang erreicht hatte, erlosch die Beleuchtung. Die Tür zum Büro war verschlossen. Ich überlegte, ob ich läuten sollte, aber ich verwarf den Gedanken sofort wieder. Die Gesetze über die Unverletzbarkeit einer Wohnung sind streng. Ich besaß keinen Haftbefehl gegen Nichols oder Rasting, und nur bei dringender Gefahr für das Leben eines Menschen darf ein FBI-Mann mit Gewalt in eine Wohnung eindringen.
    Nichols konnte mich, wenn ich läutete, vor der Tür abfertigen wie einen lästigen Vertreter.
    Ich lief zum Treppenhaus zurück. Dem Lift gegenüber befand sich ein großes Fenster. Zum Glück war dieses Bürohaus alt genug, daß es noch keine Klimaanlage besaß. Die Fenster ließen sich öffnen. Ich riß einen Flügel auf und beugte mich hinaus. Die erleuchteten Fenster von Nichols’ Büro lagen am Ende der Westseite, aber die Fassade des Gebäudes hatte einen durchgehenden Sims. Hier war eine Chance, bis an die Fenster zu gelangen und einen Blick in das Büro zu werfen.
    Vorsichtig kletterte ich auf den Sims. Mit dem Rücken zur Wand schob ich mich Fußbreit um Fußbreit zur Seite.
    Auf halber Strecke war das Mauerband zu Ende. Nur eine Folge
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