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Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Titel: Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird
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selbst hielt von seinem Büro aus die Verbindung aufrecht.
    Ich leitete den Einsatz bei Bill Tooneys Kneipe. Phil befand sich bei der zweiten Gruppe.
    Gegen zwei Uhr morgens meldete Posten zwei, daß ein Sportwagen, auf den die Beschreibung zutraf, die Absperrung passierte. Wenige Augenblicke später gab derselbe Posten durch, daß ein Buick dem Sportwagen folgte.
    Sie hielten in der Sackgasse, die an der Rückseite von Bill Tooneys Kneipe entlangführte. Die Straße war menschenleer.
    »Posten sechs, acht und elf abriegeln«, gab ich per Funk durch. Dann überließ ich Brighton meinen Platz und tastete mich selbst an den Punkt heran, wo die beiden Wagen standen.
    Den Sportwagen hatten wir erwartet. Den anderen nicht. Die Lichter der beiden Wagen wurden ausgeschaltet. Ich beobachtete, wie aus dem Buick ein Mann ausstieg und sich am Kofferraum zu schaffen machte. Aus dem Sportcoupe kletterte ein Riese. Er ging ebenfalls zum Kofferraum des Buick. Was die beiden Männer miteinander sprachen, konnte ich nicht verstehen. Ich war noch mindestens zehn Schritte entfernt.
    Der Kofferraumdeckel klappte hoch. Sie hoben eine Gestalt heraus und legten sie auf das Piaster. Ich konnte nicht erkennen, ob der Mann tot oder nur bewußtlos war. Der Riese ging ein paar Schritte ins Dunkel hinein. Ich hörte, wie er etwas Metallisches bewegte. Dann kam er zurück.
    In dem Augenblick, als sie den Mann hochhoben, ließ ich meine Stablampe aufleuchten. Für einen Moment schienen sie gelähmt zu sein. Ich nutzte die Überraschung und sprang vor.
    »Gebt es auf. Ihr seid umzingelt!«
    Der Riese ließ den Mann fallen. Ich sah, wie sein Hinterkopf auf das Pflaster schlug. Der andere warf sich zur Seite und wollte den zwischen ihnen liegenden Körper als Deckung benutzen.
    Da leuchteten von allen Seiten Scheinwerfer auf. Um den Buick wurde es taghell.
    »Gebt es auf!« rief ich noch einmal.
    Der Riese griff zur Pistole.
    Ich schoß sie ihm aus der Hand, und im nächsten Augenblick waren unsere Leute heran.
    Ich beugte mich über den am Boden liegenden Mann. Er war bei Bewußtsein und blickte mich aus wei tauf gerissenen Augen an.
    Ich entfernte den Knebel aus seinem Mund. Dann sagte ich nur einen Satz: »Mr. Alfred Winslaw, ich verhafte Sie wegen Mordes an dem FBI-Agenten Paul Alder und mache Sie darauf aufmerksam, daß alles, was Sie…«
    »Nein, nein!« schrie er auf. »Ich habe ihn nicht getötet! Ich war es nicht!«
    »Stimmt«, sagte ich eiskalt: »Sie haben ihn durch Bill Tooneys Männer töten lassen.«
    Von Samuel Fleming sprach ich nicht, obwohl ich sicher war, daß Winslaw ihn umgebracht hatte. Trotzdem wollte ich erst den Bericht der Sachverständigen abwarten.
    Ich drehte mich um und ging zu den anderen. Die beiden Gangster befanden sich schon in dem bereitstehenden Gefangenenwagen.
    Die »Ausräucherung« von Bill Tooneys Kneipe überließ ich Brighton. Ich wollte dabeisein, wenn sich der Mann in unseren Maschen fing, der sich für mich eine so besondere Todesart ausgedacht hatte.
    ***
    Während ich in meinem Jaguar zum Hudson-Ufer raste, überdachte ich noch einmal alles, was dem Tod meines Kollegen vorausgegangen war. Durch Bill Tooneys Aussagen hatten wir ein fast lückenloses Bild der Geschehnisse erhalten, das vor drei Jahren mit Mike Barness’ Einbruch begann.
    Jetzt verstand ich auch Paul Alders Verhalten. Er hatte heraus bekommen, daß Barness nur ein kleines Instrument im Konzert der Großen spielte. Alder stellte vorsichtig Recherchen an, die ihn auf die Spuren von Alfred Winslaw und Samuel Fleming führten. Noch ehe er genügend Material gegen die beiden Männer sammeln konnte, um offiziell gegen sie vorgehen zu können, schlug die Gegenseite zu.
    Jeder von uns hatte einen solchen oder ähnlichen Fall, den er erst einmal auf eigene Faust bearbeitete, weil für ein offizielles Verfahren die Beweise einfach nicht ausreichten.
    Paul Alder konnte nicht ahnen, daß Winslaw wußte, daß er verdächtigt wurde und nur den Zeitpunkt von Barness’ Entlassung abwartete, um ihn umbringen zu lassen und diesen Mord Barness in die Schuhe zu schieben. Ein teuflischer, langvorbereiteter Plan, der beinahe lückenlos war. Denn Barness kam Winslaw bei seinem Vorhaben entgegen. Schon im Zuchthaus prahlte er damit, daß er den G-man umbringen würde, der ihn hinter Gitter gebracht hatte.
    Paul Alder war hinter einer raffinierten Agentenbande hergewesen, die sich hauptsächlich mit elektronischen Ausrüstungen befaßte. Wir wußten jetzt
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