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Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Titel: Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird
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hätte er beinahe eine Frau umgerannt, die nicht so schnell ausweichen konnte. Plötzlich bremste er. Am Straßenrand entdeckte er den roten Jaguar. »Der gehört ihm«, sagte er vor sich hin und kritzelte die Nummer auf einen Zettel.
    Auf dem Polizeirevier wollte man ihn nicht vorlassen, als er sich durch die Absperrung drängte. Sergeant Cramer hielt ihn am Ärmel fest. »Dich kenne ich doch«, sagte er. »Du bist Eddy! Vorige Woche hast du die Scheibe bei Higlers eingeworfen, und ein paar Tage zuvor bist du erwischt worden, als du…«
    »Ja, ja, ja!« schrie der Junge. »Das ist alles wahr. Aber was ich jetzt gesehen habe, ist auch wahr. Sie haben ihn verschleppt. Ich habe es gesehen!«
    »Du solltest dir nicht so viele Krimis ansehen«, sagte der Sergeant begütigend. »Geh nach Hause und…«
    Eddy weinte fast. »Wenn ich es aber doch gesehen habe! Drei Männer waren’ es. Einer davon so dick wie ’ne Tonne. Und sie sind zu Welvers gegangen.«
    »In den Tabakladen?«
    »Ja, und… und hier ist die Nummer.«
    »Was für eine Nummer?« fragte Revierlieutenant Dempsey, der durch das Schreien des Jungen aufmerksam geworden war.
    »Die Autonummer! Ich habe sie aufgeschrieben!«
    Der Lieutenant nahm das schmutzige Stück Papier aus der schmalen Hand des Jungen und studierte es. »Was war es denn für ein Fabrikat?«
    »Ein Jaguar! Knallrot! Ein toller Flitzer, sage ich Ihnen.«
    »Und der Wagen gehört dem Mann, den sie verschleppt haben?«
    Eddy stampfte mit den Füßen. »Das sage ich doch die ganze Zeit.« Er begriff nicht, wie man so schwerfällig sein konnte.
    Der Sergeant nickte. »Lassen Sie nur, Lieutenant. Wenn wir jedem Ding nachgehen sollten, das uns die Rotznasen auftischen, brauchten wir eine Kompanie Verstärkung.«
    Eddy blickte ihn böse an.
    Lieutenant Dempsey betrachtete nachdenklich die Nummer. »An das Kennzeichen kann ich mich nicht mehr erinnern«, sagte er leise vor sich hin. »Aber es war ein roter Jaguar.«
    »Und er hat auch ’ne Lampe wie ein richtiger Polizeiwagen«, fügte Eddy hinzu.
    Der Lieutenant rannte zum Telefon und wählte die Nummer des FBI-Headquarters.
    »Bei Ihnen fährt doch jemand einen roten Jaguar. Hier ist Lieutenant Dempsey vom 85. Polizeirevier.«
    »Ja, Jerry Cotton.«
    »Ist Mr. Cotton im Hause?«
    »Nein, Sir.«
    »Wissen Sie seine Autonummer?«
    »Ja!« Die Zentrale sagte sie durch. Lieutenant Dempsey verglich sie mit dem Zettel. Sie stimmte.
    »Möglicherweise ist Mr. Cotton in Schwierigkeiten geraten. Es wäre gut, wenn Sie jemanden herschicken könnten. Wir kümmern uns inzwischen darum, Also nochmals: 85. Polizeirevier!« Der Sergeant begriff langsam, daß an Eddys Meldung doch etwas dran sein konnte. Er bewegte sich entsprechend schneller. 'Eine Minute später jagten zwei Streifenwagen zu Welvers Laden.
    Dempsey sprang noch während der Fahrt hinaus und riß die Tür auf.
    Erschrocken fuhr der kleine bucklige Mann hinter der Theke hoch.
    »Sind Sie Mr. Welvers?«
    »Zu Diensten, Sir. Immer zu Ihren Diensten«, sagte der Bucklige mit einer tiefen Verbeugung.
    »Wo sind die Männer, die vor ’ner knappen Viertelstunde Ihren Laden betreten und noch nicht verlassen haben?« Der Bucklige setzte ein verständnisloses Gesicht auf. In diesem Augenblick kamen die anderen Polizisten herein. Langsam begann es bei ihm zu dämmern, daß er mit Ausflüchten nicht durchkommen würde.
    »Ach, die meinen Sie«, sagte er, sich scheinbar erinnernd. »Das sind Freunde von mir. Die machen ’ne kleine Pokerpartie und…«
    »Wo?«
    Der Bucklige zeigte hinter sich. »In meinem Zimmer. Wenn Sie sich überzeugen wollen? Ich bin der Polizei gern behilflich.«
    Vielleicht hatte sich Eddy geirrt, und alles klärte sich harmlos auf, dachte Lieutenant Dempsey. Auch FBI-Agenten unterliegen menschlichen Schwächen und würden wohl einer harmlosen Pokerpartie nicht unbedingt ablehnend gegenüberstehen. Dempsey starrte in Gedanken zu Boden.
    Das nützte der Bucklige aus. Er öffnete die Tür, und noch ehe Lieutenant Dempsey heran war, schlüpfte er hindurch und schlug sie hinter sich zu.
    Zwei Polizisten warfen sich dagegen. Sie war aus massivem Holz und hielt. Es vergingen wertvolle Sekunden. Dann verlöschte das Licht.
    Taschenlampen blitzten auf und richteten ihren Strahl auf das Schloß.
    Dempsey zog die Pistole.
    »Zurücktreten!« befahl er. Er jagte das Magazin ins Schloß, die Tür sprang auf.
    Das Zimmer war leer. Auch die Räume, die von dem Korridor abzweigten, waren von den
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