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Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Titel: Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird
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Bewohnern offensichtlich überstürzt verlassen worden. Die Tür zum Hinterhof stand weit auf. Es sah so aus, als ob die anderen diesen Fluchtweg benutzt hatten.
    Lieutenant Dempsey ließ sich nur für einen Moment bluffen. Es war unmöglich, daß in der Kürze der Zeit keine greifbaren Spuren zurückgeblieben sein sollten.
    »Sucht alles ab!« rief er seinen Leuten zu. »Es muß noch einen zweiten Ausgang geben. Vielleicht einen Zugang in den Oberstock.«
    »Oder in den Keller«, meinte der Sergeant, der vorhin auf dem Polizeirevier dem kleinen Eddy keinen Glauben geschenkt hatte.
    Er war es dann auch, der die Falltür entdeckte. Trotz der überstürzten Flucht hatten die Gangster Zeit gefunden, die Falltür durch einen schweren Querriegel zu sichern. Nochmals verging wertvolle Zeit, ehe auch dieses Hindernis genommen werden konnte.
    Lieutenant Dempsey stieg allen voran die steile Treppe hinunter. Als er das Gewirr der Kellergänge sah, wußte er, daß die Gangster nicht mehr einzuholen waren. Dempsey kannte sein Revier. Er kannte auch die unterirdischen Verbindüngen, die es den Verbrechern immer wieder ermöglichten, der Polizei zu entkommen. Viel war schon getan worden, um das weitverzweigte Kellersystem des alten Stadtteils zu »entschärfen«. Nur leider noch nicht genug.
    Seine Leute gingen paarweise vor. Die Dunkelheit behinderte sie stark. Wahrscheinlich hatte der Bucklige am Hauptschalter einen Kurzschluß ausgelöst, denn der Sicherungskasten im Keller war in Ordnung.
    Sie hatten schon fünf Räume durchsucht, ohne auf ein menschliches Wesen zu treffen. Der sechste Raum war der größte. Seine Einrichtung bestand aus Laborgeräten und feinmechanischen Maschinen. In der Ecke stand ein Feldbett. Die Decke war zerknüllt. Obenauf lag ein großer weißer Zettel.
    Dempsey las die kurze Nachricht. Sie lautete:
    »Wenn ihr nach mir sucht, werde ich sterben.« Unterschrieben war die Mitteilung mit Aldous Petrone.
    ***
    Ich richtete mich auf. Um mich herum war eine undurchdringliche Finsternis. Langsam kehrte mein Erinnerungsvermögen zurück.
    Ich war im Keller! Eingesperrt, dem sicheren Tod ausgeliefert!
    Warum lebte ich noch? Der Raum mußte längst leergepumpt sein! Das Licht! Natürlich. Wahrscheinlich war eine Sicherung ausgefallen und damit auch die elektrische Vakuumpumpe, deren Arbeit mich ins Jenseits befördern sollte.
    Draußen hörte ich schwere Schritte, die ab und zu durch laute Kommandorufe übertönt wurden. Ganz deutlich vernahm ich das Wort »Sergeant«!
    Ich trommelte mit den Fäusten gegen die Stahltür.
    Die Schritte näherten sich. Gleich darauf wurde der Riegel zurückgeschoben, die Tür ging auf, und ich starrte in das helle Licht zweier Scheinwerferkegel.
    »Nehmen Sie die Hände hoch!« fuhr mich eine scharfe Stimme an.
    Ich folgte dem wohlgemeinten Rat. Dann kam noch jemand hinzu, den ich wegen des grellen Scheins auch nicht erkennen konnte.
    »Sind Sie Jerry Cotton?«
    »In voller Lebensgröße«, gab ich zurück.
    Sofort schwenkten die Lampen zur Seite.
    »Ich bin Lieutenant Dempsey. Wir haben Sie gesucht, Mr. Cotton.«
    »Niemand wußte, wo ich bin, Lieutenant. Wie konnten Sie mich suchen?«
    Ich verließ den Raum, der beinahe zu meinem Grab geworden wäre. Draußen umringten mich die Polizisten. An ihrer Spitze Dempsey.
    »Erinnern Sie sich an einen kleinen Jungen, Mr. Cotton?«
    »Natürlich, wenn Sie einen hier aus der Umgebung meinen.«
    »Er hat beobachtet, daß man Sie hierher brachte, und daraufhin das Revier benachrichtigt. Sie können sich bei ihm bedanken.«
    Das wollte ich auch tun und auf eine Weise, die sich der kleine Kerl bestimmt nicht träumen ließ. »Wo ist er?« fragte ich.
    »Draußen bei den Einsatzwagen. Er war nicht wegzubringen. Übrigens — wir haben Ihre Dienststelle benachrichtigt.«
    »Sie kannten, doch meinen Namen nicht!«
    »Nein, aber der Junge — er heißt übrigens Eddy — erinnerte sich an Ihren roten Jaguar. Der führte uns auf die richtige Spur.«
    Einer der Polizisten hatte die Lichtleitung in Ordnung gebracht, überall in den Kellergängen flammten die Lampen auf.
    »Haben Sie sonst jemanden gefunden?« fragte ich den Lieutenant.
    »Nein, nur eine Nachricht, aus der ich nicht schlau werde.« Er reichte mir einen weißen Briefbogen.
    »Aldous Petrone«, murmelte ich vor mich hin. »Die Brüder haben ihn also doch erwischt.«
    »Kennen Sie diesen Mann, Mr. Cotton?«
    »Ja«, erwiderte ich ernst. »Und das, was auf dem Zettel steht, kann sich
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