Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Titel: Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird
Autoren:
Vom Netzwerk:
Anschrift. Versuche herauszubringen, was der Mann tut, mit wem er sich trifft. Sein Privatleben ist auch interessant für uns. Am wichtigsten ist, daß er- dich nicht sieht. Er muß sich ganz sicher fühlen.«
    »Ist das alles?« fragte Phil lächelnd.
    — »Nein, laß den Kontakt zu Chegg nicht abreißen. Und wenn du herausbringst, wer die beiden Gentlemen waren, die dich am Kanaldeckel erwarteten…«
    »…dann bekomme ich einen Orden«, ergänzte Phil.
    Ich stand auf. »Wir treffen uns heute abend bei mir. Sollte ich bis zehn Uhr nicht zurück sein, kannst du mal im Schauhaus nachfragen.«
    ***
    Der Mann paßte nicht in die Gegend. Er war viel zu elegant gekleidet. Trotzdem bewegte er sieh durch die schmale Straße mit den vielen kleinen Läden, als ob er in diesem Viertel auf gewachsen wäre.
    Die Kinder blickten ihm neugierig nach. Zwei Jungen im Alter von acht und zehn Jahren pirschten sich an ihn heran.
    »Einen Nickel, Sir. Nur einen einzigen Nickel«, bettelten sie. Sie hatten alte, wissende Augen. Die Füße, die in zerlumpten Sandalen steckten, waren schmutzig, die Beine dünn wie Streichhölzer. Sie streckten ihm die schmalen Hände entgegen und wiederholten: »Einen Nickel, Sir! Nur einen Nickel!«
    Der Vornehme ging weiter. Als ihm die beiden zu lästig wurden, machte er eine hastige, abwehrende Handbewegung.
    Der kleinere der beiden stürzte auf das Pflaster. Er schien sich weh getan zu haben, denn er blieb wimmernd liegen.
    Der Mann ging weiter, ohne sich umzublicken. An der nächsten Ecke orientierte er sich kurz. Er überquerte die Straße und betrat einen kleinen Laden, der außer Tabakwaren auch Zeitschriften verkaufte und Rennwetten annahm.
    »Sie wünschen?« fragte der kleine, bucklige Mann, der auf den schiefen Schultern einen viel zu großen Kopf trug.
    »Zweimal fünfzig auf Montpellier, Sieg und Platz.«
    Der Bucklige verbeugte sich tief. Dann öffnete er die Tür hinter der Ladentheke und führte den Besucher in ein behaglich eingerichtetes Wohnzimmer.
    »Nehmen Sie bitte Platz, Sir«, sagte er.
    Der Vornehme setzte sich, und der Bucklige ging in den Laden zurück.
    Es dauerte knapp zwei Minuten, bis sich neben dem hohen Bücherregal eine Tapetentür öffnete, und ein beleibter Mann eintrat. »Hallo, Sam«, sagte er und ging mit ausgestreckter Hand auf den Mann im Sessel zu.
    »Hallo, Mr. Quarre«, antwortete der andere steif. »Sie müssen sich einen anderen Treffpunkt aussuchen. Ich habe Schwierigkeiten, hierher zu kommen.« Der Dicke rieb sich die Hände. »Das ist ein ausgezeichneter Ort, Sam. Völlig sicher. Wir haben viel Geld in den Laden gesteckt.«
    »Ist ja auch gleich«, sagte der Vornehme. »Kommen wir zu unseren Geschäften. Wir haben nicht viel Zeit. Die Ermordung dieses Paul Alder hat viel Staub aufgewirbelt, obwohl alles ausgezeichnet geklappt hat.«
    Der Dicke sah auf einmal gar nicht mehr so wohlwollend aus. »Das kann ich nicht behaupten«, sagte er rauh. »Warum wurde Mike Barness aus der Versenkung geholt? Uns wäre es lieber gewesen, wenn das FBI weiter diese Spur verfolgt hätte. Mike Barness sollte der Mörder sein. Was soll das Theater mit Petrone?«
    »Sie wissen davon?« fragte Sam erstaunt.
    Quarre lächelte überlegen. »Ich erfahre alles, was in dieser Stadt geschieht. Jedenfalls das, was unmittelbar mit unseren Geschäften zu tun hat. Und hier wurde ein Fehler gemacht. Wer hat das angeordnet?«
    Sam biß sich auf die Lippen. »Darüber möchte ich nicht sprechen. Ich habe mein Wort gegeben.«
    »Ihr Wort!« höhnte der Dicke. »Was ist das schon? Sie machen alles, wenn ein Vorteil für Sie dabei herausspringt. Ich möchte es Ihnen noch einmal deutlich sagen: Wir lieben keine Extravaganzen. Entweder Sie führen unsere Befehle aus oder Sie suchen sich einen anderen Job. Haben wir uns verstanden?«
    Sams Vornehmheit schrumpfte zusammen wie eine welke Haut. Jetzt kam sein tatsächliches Gesicht zum Vorschein, gemein und brutal.
    »Ich muß nicht an Sie verkaufen, Quarre. Auf dem internationalen Markt ist meine Ware gefragt. Ich kann Ihnen viele Leute nennen, die mir einen anständigen Preis zahlen.«
    »Sie vergessen, daß Sie an uns verkaufen müssen! Sie stecken schon zu tief drin. Ein Wort von mir an das FBI, und Sie verschwinden in der Versenkung.«
    »Das wagen Sie nicht! Wir sitzen im selben Boot!«
    »Probieren Sie es aus!«
    Der Dicke beobachtete sein Gegenüber. Er studierte ihn genau. Jede Regung in dem hochnäsigen Gesicht registrierte er mit der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher