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Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Titel: Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird
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Grund war der Schachtdeckel offengeblieben. Dadurch kam der Durchzug zustande.
    Phil legte den Deckel auf die kreisrunde Öffnung. Er wollte sich gerade aufrichten, als ihm jemand mit einem harten Gegenstand auf die Schulter klopfte.
    Phil sah nur Schuhspitzen. Es waren vier.
    ***
    Als ich, natürlich völlig unausgeschlafen, um acht Uhr ins Büro kam, erwartete mich eine neue Überraschung. In Paul Alders Zwei-Zimmer-Apartment, das erst am Monatsende aufgelöst werden sollte, war eingebrochen worden. Mein Kollege Brighton teilte es mir mit, als ich am Bereitschaftsraum vorbeiging.
    »Zwei von uns sind sofort hingefahren. Der Hausmeister hat es entdeckt, als er heute morgen gegen fünf Uhr wegen eines Wasserrohrbruchs alle Wohnungen inspizierte. Willst du dir die Sache ansehen, Jerry?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Die anderen machen das genausogut wie ich. Wenn sie zurück sind, gib mir Nachricht. Heute nacht w'ar nämlich allerhand los. Wir haben Mike Barness gefunden.«
    »Ich weiß«, entgegnete Brighton. »Eine ziemlich üble Sache. Dadurch bekommt der Mord an Paul ein ganz anderes Gesicht.«
    »Das kommt darauf an. Ich hoffe, daß Phil mit einem anständigen Ergebnis…«
    Ich beendete den Satz nicht, denn plötzlich fiel mir etwas ein. »Wenn man bei Paul eingebrochen hat, hat man logischerweise etwas gesucht.«
    »Wenn es kein zufälliger Einbruch war, ja.«
    »Ich habe mir alle Akten kommen lassen, die Paul Alder in den letzten Jahren bearbeitet hat. Einen Hinweis auf seine Mörder könnte ich bisher nicht finden.«
    »Und weiter?« sagte Brighton.
    »Wo sind seine privaten Sachen hingekommen, die er im Schreibtisch aufbewahrte?«
    »Die liegen im Effektenraum. Das macht Neville so nebenbei.«
    Ich rannte los.
    »He, Jerry!« rief mir Brighton hinterher. »Warum hast du es so eilig?« Was sollte ich ihm darauf antworten? Ich wußte es selbst nicht. Ich wollte nur Pauls Schreibtisch sehen oder, genauer gesagt, das, was er darin aufbewahrte.
    Ich stieg einen Stock höher, wo Neville sein Zimmer hatte. Daran anschließend befand sich die Effektenkammer, ein fensterloser, nur selten benutzter Raum.
    Neville, unser ältester FBI-Beamter im Dienst, der schon die mit traurigem Ruhm belasteten Zeiten der großen Gangsterführer erlebt hatte, war die lebendige Kartei unseres Hauses.
    »Fein, daß du dich mal meiner erinnerst«, begrüßte er mich. »Was hast du denn auf dem Herzen?«
    »Du hast doch Pauls Schreibtisch aufgeräumt und…«
    »Suchst du sein Notizbuch?« fragte er mit einem kleinen Lächeln. Neville hatte die Gabe, Gedanken lesen zu können. Oder er kombinierte so gut.
    »Es gibt also ein Buch, wo Paul…«
    »Ja, das gibt es. Ich habe es erst gestern durchgeblättert.«
    »Interessant?«
    »Das kommt darauf an, was man sucht.« Er zog die Schublade auf und legte ein in Leder gebundenes Notizbuch auf den Tisch. Es war schon ziemlich abgegriffen. »Du wirst keine reine Freude daran haben«, sagte Neville. »Paul benutzte viele Abkürzungen. Du wirst einige Zeit brauchen, bis du dahinterkommst.«
    Neville beklagte sich oft, daß er von den wirklich großen Ereignissen nichts erfuhr. Das stimmte bis zu einem gewissen Grade. Phil und ich nahmen uns oft vor, ihm einen Besuch zu machen. Leider kam stets etwas dazwischen. Spezial-Agent des Federal Bureau of Investigation zu sein, bedeutete, auf einen Teil des normalen Privatlebens zu verzichten. Und darunter fielen auch gelegentliche Besuche bei alten Freunden.
    Neville schlug das Buch auf, überblätterte die ersten Seiten und sah mich ernst an. »Dir geht es um den Fall Barness?«
    Ich nickte.
    »Sagt dir der Name Samuel Fleming etwas? Er kommt in Alders Notizen viermal vor.«
    »Nie gehört.«
    »Und hier ist noch etwas, das mit auffiel: Eine Person mit den Anfangsbuchstaben A. W. wird immer wieder im Zusammenhang mit diesem Fleming genannt. Achtung Kontoauszug!' hat Paul dahintergeschrieben.« Er klappte das Buch zu und reichte es mir. »Sieh es dir selbst an. Ich finde es sehr interessant, wenn die Zusammenhänge richtig gedeutet werden.«
    Ich bedankte mich bei Neville und ging in mein Büro zurück. Auf dem Schreibtisch lag ein Zettel. Es war Helens Handschrift. Der Text lautete: »Bitte Mr. Alfred Winslaw im Zusammenhang mir Aldous Petrone anrufen. Dringend!«
    Alfred Winslaw! A. W.! Das war ja phantastisch!
    ***
    Phil richtete sich auf und drehte sich um. Er konnte die Gesichter der beiden Männer nicht erkennen. Sie hatten die Hüte tief ins Gesicht
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