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Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird

Titel: Jerry Cotton - 0541 - Der Moerder kam im Thunderbird
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Wunde blutete zwar heftig, war aber wohl nicht lebensgefährlich.
    Bis jetzt war Chegg noch nichts aufgefallen. Kaum hatte Fleming das Zimmer betreten, als das Licht ausging. Wenige Sekunden später schrie er auf. So hatte sich die Szene abgespielt.
    Als ich auf der Bildfläche erschien, wußte Phil natürlich, daß ich hinter Fleming her war. Ich hatte es ihm ja am Morgen gesagt. Nur wußte auch ich am Morgen nicht, daß sich unsere-Wege so bald kreuzen würden.
    Phil und Chegg schleppten den Verletzten in ein Hinterzimmer und legten ihn aufs Sofa.
    Chegg holte Verbandszeug. In dem Augenblick, als er zurückkam, schlug Samuel Fleming die Augen auf. Über sich sah er das Gesicht Phils.
    »Was ist los? Wer sind Sie?« fragte er unsicher. Chegg legte die Binden auf den Tisch. Er beugte sich über den Verletzten. »Ich bin Chegg, erkennen Sie mich nicht?«
    »Doch, aber wer ist der andere?«
    Phil hielt den Atem an. Chegg hob den Kopf und blickte ihm in die Augen.
    »Meinen Sie den hier, Mr. Fleming?«
    Sam Fleming drehte mühsam den Kopf in Phils Richtung. »Ja, den meine ich.«
    ***
    Ich wollte Phil nicht in die Quere kommen, weil er mit Samuel Fleming anscheinend einen bestimmten Plan verfolgte. Deshalb fuhr ich zurück ins Distriktgebäude.
    Ich kam gerade zur rechten Zeit. Mr. Aldous Petrone saß im Vernehmungszimmer. Er sah verzweifelt aus.
    »Captain Hywood hat uns Mr. Petrone überstellen lassen«, berichtete mir Frank Dalker.
    »Warum?«
    »Es gibt Gründe, die den Fall Barness in einem anderen Licht erscheinen lassen. Lies das Protokoll, Jerry. Außerdem habe ich gehört, daß du und Phil den Fall unseres Kollegen Alder als Sonderauftrag übernommen habt.«
    Ich überflog die Stellen, die Frank auf dem Durchschlag als wichtig angezeichnet hatte.
    Aldous Petrone beobachtete mich gespannt.
    »Glauben Sie mir, Mr. Cotton?« fragte er, als ich die Schriftstücke beiseite legte.
    Ich gab Frank einen Wink, uns allein zu lassen. Ich setzte mich zu Mr. Petrone und bot ihm eine Zigarette an. Er griff mit zitternden Händen danach. »Sonst rauche ich nicht, Mr. Cotton. Aber in den letzten Stunden habe ich es gelernt.«
    »Wie alt sind Sie? Im Protokoll steht dreiundsechzig.«
    »Im nächsten Monat werde ich vierundsechzig. Mein ganzes Leben habe ich für die Familie Winslaw gearbeitet. Der alte Herr war ein feiner Mann und ein hervorragender Wissenschaftler.«
    »Und der junge?«
    »Darüber habe ich mich bereits bei der Vernehmung geäußert«, sagte er zugeknöpft.
    »Ich habe es gelesen. Mir scheint nur, daß Sie einiges vergessen haben. Sie wollen jemanden schonen!«
    »Nein, das will ich nicht.«
    »Mr. Petrone«, sagte ich ernst. »Ihre Lage ist nicht rosig. Die Untersuchungen der Spezialisten haben einwandfrei ergeben, daß man Barness mit dem Revolver erschossen hat, der in Ihrer Wohnung gefunden wurde. Anschließend wurde die Leiche in einer Tiefkühltruhe aufbewahrt, die in Ihrem Keller stand. Die Blutflecken in der Truhe beweisen es. Die Gruppe und der Rhesusfaktor stimmen mit der Blutbestimmung von Barness überein. Sie geben an, daß Sie von all dem nichts wußten. Das kann man glauben oder nicht. Vor Gericht zählen nur klare Beweise. Und die sprechen — wenigstens vorläufig noch — gegen Sie.«
    Er hob den Kopf. Aus seinen Augen war jeder Glanz verschwunden. Hoffnungslosigkeit breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er resignierte. »Ist das auch Ihre Meinung, Mr. Cotton?« fragte er leise.
    Was sollte ich antworten. Als Agent des FBI mußte ich mich dem Resultat der Voruntersuchung anschließen. Als Mensch sagte alles in mir »nein«.
    Durfte ich diesem alten Mann die letzte Hoffnung nehmen? Machte ich mich nicht mitschuldig, wenn er durch die Aufregungen, die auf ihn zukamen, vielleicht einen nicht wiedergutzumachenden Schaden erlitt?
    »Ich will Ihnen antworten, Mr. Petrone, wenn auch Sie mir vorher eine Antwort geben. Eine klare und ehrliche Antwort.«
    »Ja, Mr. Cotton.«
    »Wie stehen Sie zu Ihrem jetzigen Chef, Mr. Alfred Winslaw?«
    Sein Gesicht wurde noch einen Schein blasser. »Erlassen Sie mir die Antwort. Bitte!«
    »Nein«, sagte ich hart. »Sie haben angegeben, daß Sie von Mr. Winslaw in den Midnight-Club eingeladen wurden. Wir haben uns erkundigt. Ihr Aufenthalt war nur kurz, und der Portier hatte den Eindruck, daß…«
    »Er konnte nichts wissen!« sagte Petrone ängstlich.
    »Nehmen Sie Vernunft an«, sagte ich ruhig. »Wir erfahren es doch. Was wollte Mr. Winslaw von Ihnen? Es muß
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