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Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Titel: Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island
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Fährten gibt«, sagte ich. »Wir müssen sie schnellstens finden.«
    ***
    Am nächsten Morgen trafen wir uns in Mr. Highs Office.
    Es war neun Uhr vierzig. Zu diesem Zeitpunkt lagen zahlreiche Nachrichten vor, die mit den beiden Morden zwar in direktem Zusammenhang standen, die aber noch keinen Hinweis auf eine konkrete Täterschaft gestatteten.
    Da'war zunächst einmal der Fall von Luigi Pagello, einem mehrfach vorbestraften Einbrecher.
    Er war schwer verletzt aus McBrides Arbeitszimmer geholt und in ein Krankenhaus gebracht worden. Trotz sofortiger Operation und einer Blutübertragung war sein Zustand noch sehr ernst. Die Ärzte ließen durchblicken, daß er in Lebensgefahr schwebte.
    »McBrides Schreibtisch wurde bei der Explosion buchstäblich in Stücke gerissen«, erklärte uns Mr. High, der den Polizeibericht vor sich liegen hatte. »Von der Plastikbombe wurden einige Teile eines selbstgebastelten Zünders gefunden. Ein Koffer mit Einbruchswerkzeugen, die fraglos Pagello gehören, wurde sichergestellt. Die Frage lautet, ob Pagello beim Instalieren der Bombe verletzt wurde, oder ob er einen Einbruch in das leerstehende Haus vorhatte und dabei das Opfer einer Explosion wurde, die eigentlich McBride zugedacht war.«
    Mr. High reichte uns einen Auszug aus Pagellos Vorstrafenregister. »Sieht nicht so aus, als hätte er schon einmal mit Sprengstoffen hantiert«, sagte ich. »Er ist ein kleiner Ganove, ein Einzelgänger, der sich bislang damit zufriedengab, sein Leben mit kleinkalibrigen Einbrüchen zu fristen. Er ist nicht der Mann, den man damit beauftragen würde, einen McBride aus dem Wege zu räumen.«
    »Ich bin der gleichen Ansicht«, sagte Mr. High. Er zog einen Zettel unter dem Polizeibericht hervor, der nur wenige Zeilen enthielt. »Das Labor der City Police hat angerufen. Der Whisky in Ryders Flasche war vergiftet. Es handelt sich um einen Extrakt aus getrockneten und pulverisierten Giftpilzen, der geschmacklos ist und, je nach Konstitution des Betreffenden, erst nach drei, vier oder fünf Stunden wirkt.«
    Dazu gab es nichts zu sagen. Es war ein Gift, das praktisch jeder herstellen konnte, der Pilzkenntnisse hatte. Das machte eine Suche nach der Herkunft des Giftstoffes nahezu unmöglich.
    »Ich habe auch mit Dr. Lombard gesprochen«, meinte Mr. High. »Er hat das Testament geöffnet. Ryder hat eigentlich nur drei Erben: seine Frau, seine Tochter und Lona Birch.«
    »Lona Birch?« fragte ich überrascht. »Er kennt sie doch erst ein paar Wochen.«
    »Ja, es ist seltsam. Tatsächlich hat er eine Änderung seines Testaments erst vor drei Tagen zugunsten von Lona Birch vorgenommen. Sie wird fünfzehn Prozent seines Vermögens erhalten.«
    »Das sind nach meiner Schätzung zwischen hundertfünfzig und zweihunderttausend Dollar«, erklärte Phil, »Genug, um als Tatmotiv in Frage zu kommen!« Mr. High nickte. »Das ist richtig, aber wenn wir nur an sein Geld denken, sind Mrs. und Miß Ryder ebenso tatverdächtig. Herb Ryders Tod bringt ihnen mindestens eine Million ein.«
    »Die hätten sie eines Tages sowieso kommen, nicht wahr?« meinte Phil.
    »Fragt sich nur, wann!« sagte Mr. High. »Außerdem bestand für sie die Gefahr, daß er sein Testament erneut zugunsten einer Freundin ändern würde.«
    »Wie alt ist die Tochter?« warf ich ein.
    »So um die zwanzig herum, glaube ich«, meinte Mr. High. Er schob die Aufzeichnungen zur Seite. »Mehr kann ich Ihnen im Moment nicht sagen, meine Herren. Ist der Senator schon benachrichtigt worden?«
    »Ja«, antwortete Phil. »Ich habe mit ihm telefoniert und gleichzeitig das zuständige Distriktoffice verständigt. Der Senator hat mir versprochen, sich vorzusehen. Er ist ständig von zwei Leibwächtern umgeben, die nach der Bombenexplosion in McBi’ides Haus doppelt aufmerksam sein werden.«
    »Es geht darum, drei Verbrechen unter einen Hut zu bringen: die Vergiftung von Patricia Emerson und Herb Ryder sowie den für McBride bestimmten Bombenanschlag«, sagte Mr. High und blickte mich an. »Wo werden Sie mit Ihren Ermittlungen beginnen?«
    »Ich bin gespannt auf Ryders Frau«, sagte ich. »Und auf seine Tochter!«
    ***
    Ronald Shafton zerknüllte die Zeitung. Wütend warf er sie in den Papierkorb. Gegen seine Gewohnheit war er heute schon kurz nach neun Uhr aufgestanden. Irgendein ungutes Gefühl hatte ihn aus den Federn getrieben. Jetzt wußte er, daß seine bösen Vorahnungen eingetroffen waren.
    Zum Teufel damit! Es war nicht seine Schuld, daß ein kleiner
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