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Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Titel: Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island
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kleinste Unordnung zu erkennen. Falls tatsächlich ein Einbrecher hiergewesen sein sollte, hatte er alle Dinge an ihrem Platz gelassen. Oder habe ich ihn verscheucht? fragte sich Pagello.
    Er war beunruhigt. Sollte er wieder gehen? Einem verärgerten Kollegen konnte es leicht einfallen, die Polizei zu alarmieren. Pagello schwitzte. Was sollte er nur tun? Er dachte an seine Frau. Sie würde ihn auslachen und mit bitterem Spott überhäufen, falls er mit leeren Händen zurückkäme. Dieser Gedanke veranlaßte ihn zu bleiben. Er nahm sich aber vor, möglichst schnell zu verschwinden. Ein bißchen Geld, ein paar Schmuckstücke — das mußte für heute genügen.
    Er ging auf den Schreibtisch zu. Schreibtische waren stets interessant. Sie enthielten Schlüssel für Safes, Scheckhefte mit Blankoformularen, persönliche Wertsachen. Pagello griff nach der Mittelschublade und zog sie auf.
    Es war die letzte Handlung seines Lebens.
    ***
    Die Explosion in der Nacht ließ die Tanzenden auf der Terrasse des Bungalows jäh stoppen. »Was war das?« fragte ein junger Mann.
    »Irgendeine Fehlzündung«, vermutete ein Mädchen.
    »Nein«, sagte der junge Mann und löste sich von seiner Partnerin. »Da ist etwas in die Luft gegangen. Es muß oben auf dem Hügel gewesen sein.«
    »Da liegt Senator McBrides Haus«, mischte sich ein älterer Herr ein, der durch den nächtlichen Knall auf die Terrasse gelockt worden war. »Soviel ich weiß, ist er augenblicklich unterwegs.«
    »Wir müssen nachsehen, was es gegeben hat! Kommen Sie mit?«
    »Aber selbstverständlich. Gehen wir, junger Mann!«
    ***
    »Ist das Lona Birch?« fragte ich Webster. Er nickte und trug das Mädchen ins Wohnzimmer. Hier bettete er sie auf die Couch. Das Girl hob die Lider und stöhnte leise. »Was ist geschehen?« Im nächsten Moment setzte ihre Erinnerung ein. Sie schwang die Füße auf den Boden und wollte sich erheben, aber Webster drückte sie behutsam mit beiden Händen auf die Couch zurück. »Langsam, mein Schätzchen. Ruh dich erst mal ein bißchen aus! Wir sind alle schockiert und müssen irgendwie damit fertig werden…«
    »Ist er… tot?« flüsterte das Mädchen. Sie entsprach ziemlich genau Wells Beschreibung. Sie war hübsch und gut gewachsen, ein Girl, das die Blicke auf sich zieht. Sie war jünger als Patricia Emerson, aber sie hatte nicht deren Format.
    »Ja, er ist tot«, murmelte Webster und griff sich schon wieder an den Magen. »Vergiftet, genau wie Patricia.« Lona Birch setzte sich auf. Diesmal unternahm Webster keinen Versuch, sie daran zu hindern. Das Girl machte plötzlich einen sehr resoluten Eindruck. »Sie hat es getan! Sie hat ihn und sich selbst vergiftet!«
    »Wie kommst du denn darauf?« fragte Wells.
    Lona schien mich erst jetzt zu sehen. Sie starrte mich an. »Jerry Cotton vom FBI«, kam ich ihrer Frage zuvor. »Wann haben Sie zuletzt mit Herb Ryder gesprochen?«
    »Heute nachmittag. Wir haben miteinander telefoniert.«
    »Wann war das?«
    »Halb fünf.« '
    »War jemand bei ihm?«
    »Danach habe ich nicht gefragt.«
    Es klingelte zweimal kurz hintereinander. Erst traf der Arzt ein, dann kam Lieutenant Harper von der Mordkommission Manhattan-East.
    Ich beantwortete rasch alle Fragen und erklärte gleichzeitig den Grund meines Besuchs. Die Fotografen und der Polizeiarzt machten sich an die Arbeit, während ein Beamter die Whiskyflasche und das Glas auf Ryders Schreibtisch nach Fingerabdrücken untersuchte und dann einpackte, um den Inhalt der beiden Gefäße im Labor analysieren zu lassen.
    Für mich gab es nichts mehr zu tun. Ich verabschiedete mich und fuhr zurück ins Distriktoffice. Phil betrat das Büro etwa zwanzig Minuten später. »Der Trip war umsonst«, meldete er. »McBride ist verreist.«
    »Wohin?«
    »Das konnte ich nicht genau herausfinden. Das Haus war verschlossen, alle Fensterläden dicht. Ich fragte den Nachbarn und erfuhr, daß McBride verreist ist. Es wird am besten sein, wir lassen uns seine Anschrift von der Parteizentrale geben und — he, was ziehst du denn für ein Gesicht? Bist du mit dem Sitz meines Krawattenknotens nicht einverstanden?«
    »Ryder ist tot«, sagte ich. »Ich war dabei, als er starb. Er wurde vergiftet — auf die gleiche Weise wie Patricia Emerson.«
    Phil stieß einsn dünnen, verstimmt klingenden Pfiff aus. Er setzte sich. »Das paßt nicht in unser Schema«, sagte er. »Es paßt auch nicht zu dem, was uns Miß Emerson über Herb Ryder sagte.«
    »Es beweist nur, daß es noch andere
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