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Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Titel: Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island
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soll dich schonen?« höhnte er. »Hast du mich denn geschont? Hast du Herb geschont? Er hat dir ein feines Leben ermöglicht, und du hast ihn zum Dank dafür von deinem Geliebten umbringen lassen, von diesem widerlichen Fettwanst Dicky! Das stimmt doch, nicht wahr?«
    Die Schultern der Frau zuckten. Sie vergrub das Gesicht in das Polster und antwortete nicht.
    »Mich wolltest du abschieben, für lumpige zehntausend Bucks!« preßte Beekman durch die Zähne. »Hast du im Ernst geglaubt, daß ich mir das bieten lasse?«
    Die Frau stemmte den Oberkörper hoch. Sie blickte Beekman ins Gesicht. Ihre Unterlippe war auf geplatzt. »Es war Dickys Idee«, murmelte sie.
    »Dicky!« schnarrte Beekman verächtlich. »Dieser Schwachkopf wird euch alle ruinieren!«
    »Er war Herbs Vertrauter!«
    »Ja, und er hat es ihm prächtig gelohnt!« höhnte Beekman. »Ich hielt dich für eine kluge, geschickte Frau. Die Tatsache, daß du dich für Wells entschieden hast, beweist, daß ich damit schiefliege.«
    »Was verlangen Sie von mir?«
    »Ich erwarte dein Angebot!«
    »Ich kann nicht denken«, klagte die Frau. »Ich fühle mich völlig ausgebrannt.« Sie schwang die Füße auf den Boden und strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. »Ich dachte, Sie würden mich umbringen!«
    »Verdient hättest du es!«
    »Was soll jetzt werden?«
    »Eins steht fest«, sagte Beekman grimmig, »ich Werde es nicht zulassen, daß du von Herbs Tod profitierst! Es sei denn, ich werde in angemessener Form daran beteiligt.«
    Die Frau hatte sich beruhigt. Sie senkte die langen Wimpern über ihre Augen, um nicht ihren Haß zu verraten.
    »Die Uhren lassen sich nicht zurückstellen«, meinte sie. »Ich kann Ihre Erregung verstehen und bin bereit, die Abfindungssumme zu erhöhen. Mehr kann ich nicht für Sie tun, Tim.«
    Beekman grinste. »Na bitte, das ist doch ein Wort! Sagen wir hunderttausend?«
    »Einverstanden«, sagte die Frau überraschend schnell. »Natürlich werden Sie sich ein paar Tage gedulden müssen. Ich bekomme das Geld ja erst — Sie wissen, welche Schwierigkeiten mit einer Testamentsvollstreckung verbunden sind!«
    Beekman lachte kurz und lustlos. »Du legst mich nicht aufs Kreuz, meine Liebe. Du willst nur Zeit gewinnen, um deine Killer auf mich ansetzen zu können! Dein Name ist im Augenblick Gold wert. Jede Bank gibt dir für eine halbe Million Kredit!«
    In diesem Moment betraten Phil und ich mit unseren Revolvern in der Hand den Raum. Durch die offenstehende Terrassentür hatten wir das Gespräch mitverfolgen können.
    »Ich fürchte, mit dem Kredit ist es Essig«, sagte ich und richtete die Waffe auf Beekman. »Die Banken sind sehr sensibel, wenn es sich um Antragsteller handelt, die einen Mordprozeß zu erwarten haben!«
    ***
    Es war das übliche. Zunächst bestritten die Verhafteten grundsätzlich alles, was ihnen zur Last gelegt wurde. Dann, unter dem Gewicht von Indizien und Beweisen, schoben sie die Schuld auf andere. Und schließlich, als sie sich mit dieser Methode nur heillos verstrickten und festfuhren, rückten sie Stück für Stück mit der Wahrheit heraus. Wells und Grace Ryder logen bis zuletzt, aber sie vermochten sich weder dem Prozeß noch dem gerechten Urteil zu entziehen.
    Noch ehe der Mammutprozeß über die Bühne ging, wurde Senator McBride zum Gouverneur gewählt. Er vergaß es uns nie, was wir für ihn getan hatten, und verschaffte uns auf diese Weise einen ganz besonderen Draht in sein Office — den gleichen Draht, um den Ryder so verzweifelt bemüht gewesen war und dessen verbrecherische Planung ihm in letzter Konsequenz Kopf und Kragen gekostet hatte.
    ENDE
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