Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Titel: Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island
Autoren:
Vom Netzwerk:
damit! Aber glauben Sie ja nicht, daß ich Ihnen tatsächlich eine Woche Zeit lasse. Wenn Sie in drei Tagen nicht blechen, gehe ich zur Polizei.«
    »Das w'ürde ich Ihnen nicht empfehlen«, sagte Wglls ruhig. »Was nützt Ihnen die Belohnung, wenn das Syndikat Sie dafür hochgehen läßt?«
    »Drohungen schüchtern mich nicht ein. Wo sind die tausend Dollar?«
    Er ging hinaus und kam wenige Minuten später mit zwanzig brandneuen Fünfzigdollarnoten zurück. Die Frau beschnüffelte die Scheine mißtrauisch. »Sind die auch echt?«
    Wells grinste matt und lustlos. »Mit Blüten geben wir uns nicht ab.«
    »In drei Tagen sehen wir uns wieder!« versicherte die Frau und verließ die Wohnung. Wells griff nach seinem Drink, aber er hatte plötzlich jeden Appetit darauf verloren und stellte betrübt fest; daß seine Stimmung auf den Nullpunkt abgesunken war. Er trat an das Telefon. Sollte er Redham anrufen und ihm den Auftrag erteilen, sofort loszuschlagen und der Frau das Geld wieder abzunehmen? Nein, das war zu gefährlich. Möglicherweise hatte das FBI die Leitung angezapft. Wells wußte genau, wessen er verdächtigt wurde, aber solange er sicher war, daß man ihm die Verbrechen nicht beweisen konnte, waren ihm die Kombinationen der G-men ziemlich gleichgültig. Wells dachte an Grace Ryder. Er nahm sich vor, sofort zu ihr zu fahren. Ihr würde es gelingen, ihn wiederaufzurichten!
    Es klingelte an der Tür. Wells stellte sein Glas ab und ging stirnrunzelnd in die Diele. Er war überzeugt davon, daß diese verdammte Alte zurückgekommen war, um weitere unverschämte Forderungen anzumelden.
    Er öffnete die Tür und schluckte einmal, bevor er ein »Hallo, Mr. Cotton!« hervorbrachte.
    ***
    »Darf ich ein treten?« fragte ich ihn.
    »Selbstverständlich!« meinte er und wischte sich die feucht gewordene Innenfläche seiner Hand an der Hose ab. Es schien ihn nach dem ersten Erschrecken zu erleichtern, daß ich allein gekommen war. Offenbar sah er darin ein gutes Zeichen.
    Wir gingen in sein Wohnzimmer. »Setzen Sie sich doch!« bat er und wies auf einen Sessel. Ich ließ mich hineinfallen und betrachtete Wells prüfend. Ich merkte, wie er unter meinem Blick, unruhig wurde und vergeblich darum kämpfte, kühl und selbstsicher zu wirken.
    »Well?« fragte er und versuchte ein Lächeln zu produzieren, das prompt danebengeriet und in einer Grimasse endete. »Was gibt es denn diesmal?«
    »Ich fürchte, Sie haben sich übernommen, Wells«, sagte ich. »Die Dinge sind Ihnen einfach über den Kopf gewachsen.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen!«
    »Gerade, als wir vor Ihrem Haus aus meinem Wagen kletterten, lief uns Mrs. Hyers in die Arme.«
    »Mrs. Hyers?« murmelte er. »Wer ist das?«
    »Sie kennen die gute Frau. Es ist Shaftons Wirtin. Was haben Sie ihr gegeben, damit sie den Mund hält und Sie nicht identifiziert?«
    »Ich habe es nicht nötig, mir diese Unterstellungen bieten zu lassen!« trumpfte er auf. »Wenn Sie nichts anderes Vorbringen können als alberne Verdächtigungen, muß ich Sie bitten, meine Wohnung zu verlassen!«
    »Mein Freund hat Mrs. Hyers gebeten, sich zu ihm in den Wagen zu setzen. Im Augenblick ist er dabei, sie mit einigen interessanten Neuigkeiten vertraut zu machen. Ich bin neugierig, wie sie darauf reagiert. Schließlich war Ronald Shafton ihr intimer Freund!«
    Wells blinzelte. Er wurde um eine Schattierung blasser und widerstand tapfer der Versuchung, ein paar Fragen nach Shafton zu stellen. Ich ließ ihn eine halbe Minute zappeln und sagte dann: »Wir haben Shafton geschnappt. Er hat bereits gesungen. Ich bezweifle, daß Sie an seinem Lied Gefallen finden werden.«
    »Ich kenne Shafton nicht!«
    »Er kennt Sie, Wells. Ich bin hier, um Sie zu einer Gegenüberstellung abzuholen.«
    »Das ist doch pure Zeitverschwendung!« plusterte er sich auf. »Damit sind Sie schon einmal auf den Rücken gefallen!«
    »Diesmal ist es anders. Mit Shaftop können Sie sich nicht absprechen, ei sitzt nämlich in Haft. Ihn erwartet unter anderem eine Anklage wegen versuchten Mordes — er hat heute mittag auf Senator McBride geschossen!«
    »Ich habe ihn nicht darum gebeten!«
    »O doch, das haben Sie, Wells. Ich glaube zwar, daß Sie an McBrides Tod nicht mehr interessiert waren, aber Shafton konnte das nicht wissen. Er wollte seine Belohnung kassieren und wußte, daß er das nur erreichen würde, wenn er Erfolge vorzuzeigen hatte. Okay, es ist schiefgegangen. Shafton hat nicht die Absicht, die Suppe allein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher