Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Titel: Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island
Autoren:
Vom Netzwerk:
Besucherin in sein Wohnzimmer. Er bot ihr keinen Platz an. »Was, zum Teufel, wollen Sie hier?« fragte er wütend. »Sie haben Ihr Geld bekommen, nicht wahr? Wir sind quitt!«
    Die Frau lächelte. Sie trug ein neues Kostüm und einen neuen, ziemlich lächerlich aussehenden Hut. Offenbar hatte sie für das Schweigegeld, das sie von Wells bekommen hatte, schon eine Reihe von Einkäufen getätigt. »Ich habe noch einmal darüber nachgedacht, Mister«, sagte sie.
    »Worüber?«
    »Über uns beide. Sie haben mir tausend Dollar gegeben, damit ich Sie nicht als den Mann identifiziere, der Ronald in meiner Wohnung besuchte und zu einem Mord anstiftete!«
    »Kommen Sie zur Sache!« schnauzte Wells, der plötzlich zu schwitzen begann. »Ich habe keine Lust, mir olle Kamellen anzuhören.«
    »Ich habe erfahren, daß für die Ergreifung des Täters dreitausend Dollar ausgesetzt werden sollen«, meinte die Frau mit sanfter lauernder Stimme.
    Wells hob die Augenbrauen. »Reden Sie keinen Unsinn! McBride lebt doch noch!«
    »Nicht mehr lange«, versicherte die Frau. »Ronald hat mich angerufen. Da er von Ihnen sein Geld erst nach getaner Arbeit bekommt, wird er McBride töten — vielleicht sogar noch heute! Ronald braucht das Geld für seine Flucht, wissen Sie.«
    Wells erschrak. »Das darf nicht geschehen! McBride muß am Leben bleiben!«
    »Was denn — so plötzlich?«
    »Wir sind an seinem Tod nicht mehr interessiert«, sagte Wells. »Ich kann Ihnen die Gründe nicht auseinandersetzen. Das würde zu lange dauern, außerdem hat es Sie nicht zu interessieren. Sie müssen Shafton sofort benachrichtigen!«
    »Wie stellen Sie sich das vor? Ich habe keine Ahnung, wo er sich aufhält!«
    »Sie stehen doch mit ihm in Verbindung.«
    »Er ruft mich manchmal an, aus irgendeiner Telefonzelle, das ist alles.«
    »Wenn er sich das nächste Mal meldet, müssen Sie ihm Bescheid sagen!«
    »Aber er braucht das Geld!«
    »Er bekommt eine Abfindung«, sagte Wells. »Mehr kann ich nicht für ihn tun.«
    »Moment mal, Mister. Ich bin nicht wegen Ronald hier. Ich vertrete .jetzt meine Interessen. Sie müssen doch zugeben, daß ich mich nicht mit tausend Dollar zufriedengeben kann, wenn die Behörde mir das Dreifache bietet!«
    »Wenn ich Sie recht verstehe, fordern Sie also eine Zahlung des Differenzbetrages in Höhe von zweitausend Dollar?«
    »Nein«, meinte die Frau und lächelte spöttisch. »Ich dachte an zehntausend Dollar.«
    »Haben Sie den Verstand verloren?« schnappte Wells.
    »Jede Ware hat ihren Wert«, erklärte die Frau. »Jetzt, da ich weiß, wer Sie sind, müßte ich ganz schön dämlich sein, wenn ich mich mit einem Trinkgeld abfinden ließ!«
    Wells zügelte seinen Zorn. »Mit einem Trinkgeld!« höhnte er. »Sie haben wahrscheinlich noch nie zuvor in Ihrem Leben mehr als fünfhundert Dollar auf einem Haufen gesehen! Und jetzt wollen Sie gleich das Zwanzigfache kassieren? Sie müssen übergeschnappt sein!«
    »Ich weiß, was ich will«, sagte die Frau beharrlich. »Und Sie werden zahlen!«
    Wells trat an' das Fenster und starrte hinaus. Er fühlte sich plötzlich matt und ausgelaugt. Entscheidungen dieser Art waren nicht nach seinem Geschmack. Herta Ryder oder Tim Beekman hätten in einem solchen Fall bestimmt genau gewußt, was zu tun war! Es ging nicht um die zehntausend Dollar, obwohl es nicht ganz einfach sein würde, Grace zur Zahlung dieser Summe zu überreden. Erpresser kamen immer wieder, das lehrte die Erfahrung, von der auch Grace gesprochen hatte.
    Blieb tatsächlich nur die Möglichkeit, diese Frau aus dem Wege zu räumen? Wells wußte, was ein solcher Mord nach sich ziehen würde. Das FBI konnte sehr wohl zwei und zwei zusammenrechnen und würde sofort die Zusammenhänge durchschauen.
    Aber was half’s? Die Frau mußte von der Bildfläche verschwinden. Die Verdächtigungen und Kombinationen des FBI bildeten keine ernstzunehmende Gefahr, solange sein Alibi stimmte. Es würde für Redham wieder einmal Arbeit geben.
    Wells drehte sich um. »Okay, ich zahle, es geht aber nicht sofort!« sagte er.
    »Was soll das heißen?«
    »Ich bin kein Krösus. Ich brauche mindestens eine Woche, um das Geld zusammenzuscharren!«
    »So lange kann ich nicht warten. Wollen Sie mich für dumm verkaufen? Zehntausend Eierchen bilden für Sie doch kein Problem, Mister!«
    »Ich gebe Ihnen einen Tausender als Handgeld«, sagte Wells. »Mehr kann ich nicht für Sie tun.«
    In den Augen der Frau entzündeten sich Funken der Habgier. »Her
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher