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Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island

Titel: Jerry Cotton - 0528 - Ich gegen die Bestie von Long Island
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auszulöffeln. Von seiner Warte her verdankt er die ganze Misere Ihrem Besuch und Ihrem Mordauftrag — er wird also keinen Grund haben, Sie zu schonen!« Ich machte eine kurze Pause und fügte hinzu: »Es ist klar, daß Mrs. Hyers rasch begreifen wird, woher der Wind weht. Ich rechne damit, daß sie noch heute ein Protokoll unterzeichnet, das Shaftons Aussagen bestätigt.«
    »Wer glaubt schon einem vorbestraften Gangster und einer Erpresserin?« fragte Wells, dem das Sprechen plötzlich Mühe zu bereiten schien.
    »Sie geben also zu, daß die Frau Sie erpreßt hat?«
    »Ich gebe gar nichts zu!«
    »Wie Sie wollen, Wells. Wir haben genügend Indizien, um Sie auch ohne ein Geständnis verurteilen zu lassen. Sie wissen, was Sie erwartet. Sie haben Ryder auf dem Gewissen. Sie sind für die Mordanschläge auf Fred Fuller und McBride verantwortlich, und Sie…«
    Er unterbrach mich erregt. »He, was wollen Sie mir denn noch anhängen? Warum behaupten Sie nicht gleich, daß ich für sämtliche Verbrechen in Frage komme, die zwischen 1937 und 1967 in New York verübt wurden?«
    »Mir genügen schon die, für die Sie tatsächlich in Frage kommen!«
    »Ihre Anschuldigungen basieren, soweit ich Ihnen folgen kann, praktisch auf den Aussagen eines vorbestraften Gangsters!« sagte Wells wütend. Ich merkte deutlich, daß sein Zorn nur gespielt war. Er diente ihm nur dazu, seine Angst zu übertünchen.
    »Shafton ist ein wichtiger Zeuge«, räumte ich ein, »aber wir haben mehr Pfeile im Köcher, als Sie ahnen. Zum Beispiel den Krankenwagen!«
    »Den Krankenwagen?« Seine Stimme klang heiser.
    Ich nickte. »Uns- ließ es keine Ruhe, daß der angebliche Krankenwagen mitten in Manhattan so scheinbar spurlos von der Bildfläche verschwunden sein sollte. Wir stellten ein paar Überlegungen an und leiteten eine Reihe von Aktionen in die Wege, die sich in einem solchen Fall als naheliegend anboten. Wir schickten einige unserer Leute und eine Reihe von Revierdetektiven los, die zunächst einmal damit begannen, sämtliche Firmen abzugrasen, die zu Ryders Interessengruppe gehören. Auf dem Hof einer kleinen Firma in Brooklyn stießen die Beamten auf einen abgestellten Möbelwagen. Sie hielten es für eine gute Idee, einen Blick ins Innere des Fahrzeugs zu werfen und fanden das Krankenfahrzeug — gespickt mit einer Reihe ausgezeichneter Fingerabdrücke, die inzwischen identifiziert werden konnten und zur Verhaftung von Webster und Redham führen werden.« Wells mußte sich plötzlich setzen. Er hatte einfach keine Kraft mehr in seinen Beinen. »Ich… ich habe mit der Sache nichts zu tun!« flüsterte er kaum hörbar. »Ich habe nur getan, wozu mich die Frau anstiftete!« Die Bestie von Long Island versuchte, alle Schuld von sich abzuwälzen.
    ***
    Als ich mit Wells die Straße betrat und auf den Jaguar zuging, sah ich, daß Phil neben einer völlig in Tränen aufgelösten Mrs. Hyers saß. Ihre Träume vom leicht erworbenen Reichtum waren binnen weniger Minuten in ein Nichts zerronnen.
    Unterwegs, auf der Fahrt zum FBI-Distriktoffice, legte sie ein Geständnis ab, das sie zwischendurch widerrief, um schließlich doch alles zuzugeben. Wells, der zusammengekrümmt auf dem Notsitz hockte, hörte kaum auf das, was gesprochen wurde. Er war völlig vernichtet.
    Wir lieferten die beiden im Distriktgebäude ab und empfingen von Mr. High den rasch ausgefertigten Haftbefehl für eine der Hauptpersonen in diesem Drama.
    Es war sechs Uhr nachmittags, als wir in Long Island aus meinem Jaguar kletterten und auf Grace Ryders schmucklosen Bungalow zumarschierten.
    »Es wird am besten sein, du gehst um das Haus herum und sicherst die Rückseite ab«, meinte ich. »Es ist möglich, daß sie mit weiblicher Intuition wittert, was auf sie zukommt. Vielleicht versucht sie über die Terrasse…«
    Ich unterbrach mich abrupt, als ein Schrei ertönte.
    Es war ein Schrei, der in höchster Todesangst ausgestoßen wurde.
    Er stammte von den Lippen einer Frau.
    ***
    »Loslassen!« japste die Frau. »Loslas-lassen — Sie bringen mich ja um!«
    Beekman lockerte seinen Würgegriff. »Wenn du noch einmal schreist, schlage ich dich zusammen!« versprach er und hob drohend die Rechte.
    Grace Ryder hob wimmernd einen Ellenbogen vor das Gesicht. »Schonen Sie mich, bitte!« flehte sie.
    Beekman richtete sich schwer atmend auf. Sein Gesicht hatte sich vor Zorn und Anstrengung gerötet. Voller Verachtung starrte er auf die Frau hinab, die zitternd auf der Couch lag. »Ich
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