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Jerry Cotton - 0524 - Sie starb in meinem Jaguar

Jerry Cotton - 0524 - Sie starb in meinem Jaguar

Titel: Jerry Cotton - 0524 - Sie starb in meinem Jaguar
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Sie unternehmen?«
    »Ich will herausfinden, wer mir den Knallbonbon ins Zimmer warf. Sie können mir helfen, Miß Barbara. Was bedeutet Wasserland?«
    »Sehr einfach! So nennen die Einheimischen einen Landstrich nördlich von Dukewarn. Das Meer tritt in diesem Gelände mit zahlreichen Buchten tief ins Land hinein. Die Gegend ist sumpfig, stark verwachsen, wenig fester Boden. Daher die Bezeichnung Wasserland. Es soll ein ideales Fischgelände sein.«
    »Man könnte in einer der Buchten sehr gut ein Boot entladen, das vom Meer hereingekommen ist?«
    »Ja, wenn das ßoot nicht zuviel Tiefgang hat.«
    »Könnten Sie mir einmal Wasserland zeigen, Miß Barbara?«
    »Ich fürchte, ich gerate mit den Gesetzen in Konflikt, wenn ich mich zu intensiv mit Ihnen einlasse.«
    »Ich garantiere Ihnen für meine Gesetzestreu'e.«
    »Was hoffen Sie in Wasserland zu finden?«
    »Vogelgezwitscher.«
    Sie wich einen halben Schritt zurück. Ihr Gesicht drückte aus, was sie dachte. Ich hob beruhigend beide Hände.
    »Keine Angst, Miß. Ich bin nicht verrückt. Ich drückte mich undeutlich aus. Ich muß herausfinden, auf welche Weise Vogelgezwitscher auf ein Tonband geraten ist.«
    »Wollen wir uns für morgen vormittag verabreden?«
    »Ich komme hier vorbei.«
    Ich brachte sie zur Treppe, die ins Haus hinunterführte.
    »Noch eine Frage, Miß Barbara! Werden Sie den Sheriff anrufen und ihm sagen, wo ich mich auf halte?« Für zwei Sekunden tauchten unsere Blicke ineinander. Ich hatte das Gefühl, als wäre ich im Begriff, kopfüber in einen jadegrünen See zu springen.
    Sie drehte das Gesicht zur Seite. »Ich werde nicht mit dem Sheriff sprechen.« Ich sah ihr nach, wie sie die Treppe hinunterging. Sie hob nicht den Kopf, und ich mußte nicht noch einmal in ihre Augen blicken — zum Glück, vielleicht wäre ich schwindlig geworden.
    Ich ging in die Wohnung zurück und untersuchte Mr. Gravdales Telefon. Es war ein normaler Apparat, ohne Doppelmikrofon und Abzweigleitung. Ich rief das Hauptquartier an und verlangte Phil. Als ich ihn an der Strippe hatte, bat ich ihn, sich im Archiv über Hall Gravdale zu informieren. »Sein . richtiger Vorname lautet Halrey. Er behauptet von sich, Journalist zu sein, aber er müßte mindestens dreimal den Nobelpreis kassiert haben, um sich seine Wohnungseinrichtung leisten zu können.«
    »Woher weißt du das?«
    »Weil ich mitten darin sitze. Ich telefoniere von seiner Wohnung aus. Ich bin hier eingezogen, nachdem jemand im Hotel mit Dynamit nach mir geworfen hat.«
    »Wie unfreundlich!«
    »Falls vom Sheriff eine Rundfrage nach Jerry Cotton losgelassen wird, so hüllt euch in Schweigen. Bisher weiß nur einer, daß ich FBI-Beamter bin; der Mann, der uns anrief und der mir ein Tonbandgerät ins reservierte Zimmer stellte. Ich nehme an, daß er ein Mitglied der Gang ist und daß seine Freunde ihm schon die Zähne auf- und ausgebrochen haben. Aber vielleicht bleibt ihm noch eine Chance, wenn nicht jeder in Dukewarn erfährt, daß ich zum FBI gehöre. Zunächst einmal bin ich vom Erdboden verschwunden, und das sollte die Dynamitverschwender nervöser machen, als wenn ich den großen FBI-Apparat in Gang brächte. Ruf mich unter der Nummer Dukewarn 25 67 an, wenn du mir etwas zu sagen hast.«
    »Alles notiert«, antwortete Phil.
    Ich legte auf und inspizierte Gravdales Badezimmer. Es war dem Stil der Wohnung angepaßt und ungefähr so groß wie eine mittlere Schwimmhalle. Ich wusch mir die Hände. Während ich sie trocknete, begann im Wohnraum das Telefon zu läuten. Ich ging hinüber, musterte den Apparat und überlegte, ob ich abheben sollte oder nicht, denn es war unwahrscheinlich, daß Phil schon zurückrief.
    Als der Ruf zum x-tenmal schrillte, nahm ich den Hörer ab. »Hallo«, sagte ich.
    Eine sehr tiefe Männerstimme sagte: »Keine Sorge, mein Junge! Wir schaffen dich noch!«
    Es knackte in der Leitung. Seufzend legte ich den Hörer auf die Gabel zurück. Wenn sie es wieder mit Dynamit versuchten, tat es mir jetzt schon leid um Mr. Gravdales schöne Einrichtung.
    ***
    New York! Eine kleine Grünanlage in der Nähe der New Yorker University. Die Männer standen im Schatten der Büsche. Zwischen ihnen und der Fahrbahn lag die ganze Breite des Bürgersteiges.
    Hall Gravdale hob den Arm und hielt die Armbanduhr dicht vor die Augen, um die Leuchtziffern erkennen zu können. »Wenn er pünktlich ist, muß er in wenigen Minuten auftauchen«, sagte er. Neben ihm trat Fred Plate von einem Fuß auf den anderen.
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