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Jerry Cotton - 0524 - Sie starb in meinem Jaguar

Jerry Cotton - 0524 - Sie starb in meinem Jaguar

Titel: Jerry Cotton - 0524 - Sie starb in meinem Jaguar
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Ein Chor brummte »Hallo!« zurück. »Sie haben die Zahlung?« fragte der Ausländer.
    »Wollen Sie nachzählen?«
    Der Fremde lachte. »Würde zu lange dauern. Wir vertrauen Ihrem Boß! Korrektes Geschäft! Heroin gegen Gold! Jeder verdient!« Er stöhnte: »Zu schwer für einen Mann! Sie helfen mir, es zum Boot zu tragen!«
    »Nur, wenn Sie jedem ein Goldstück als Trinkgeld geben!« Der Satz kam von Hall. Sie lachten alle. Gleich darauf verstummte das Band. Ich wartete darauf, daß der unbekannte Lieferant des Bandes den Ort nannte, an dem er die Gespräche aufgenommen hatte, wie er versprochen hatte.
    Statt dessen zerklirrte die Fensterscheibe des Doppelfensters in der linken Zimmerwand. Ein schwarzer Gegenstand flog durch die Luft, schlug auf und rollte unter das Bett. Instinktiv ließ ich mich nach vorn fallen. Ich sah das Ding, das unter das Bett gerollt war: vier mit Draht zusammengebundene Dynamitpatronen, an denen eine verdammt kurze Zündschnur glühte.
    ***
    Ich bin nicht James Bond, sondern ein Mann, der immer noch hofft, eines schönen Tages Pension aus der Staatskasse zu beziehen. Aus diesem Grunde verzichtete ich auf den Versuch, eiskalt das Dynamitpaket unter dem Bett hervorzuangeln, es in die Badewanne zu werfen und den Wasserhahn aufzudrehen. Ich sprang auf und sauste quer durch den Raum auf den Balkon. Die Explosion holte mich ein, als ich schon zum Sprung über das Geländer ansetzte. Sie blies mich vom Balkon wie ein Blatt im Herbst. Ich landete eine Etage tiefer in einem prachtvollen Fliederbusch, und ich fürchte, daß ich ihn weitgehend entlaubte. Vermutlich war ich ein paar Sekunden lang geistig abwesend. Ich schüttelte einige Male den Kopf und öffnete die Augen. In wenigen Schritten Abstand sah ich nackte Füße in hochhackigen Sandalen. Ich drehte den Kopf. Mein Blick glitt an endlosen, braunen und erstklassig geformten Beinen hinauf, die überhaupt nicht mehr aufzuhören schienen, bis dann doch himmelblaue Shorts in mein Blickfeld gerieten.
    »Sind Sie verletzt?« rief das Mädchen aus der Hotelhalle, sprang über den niedrigen Zaun, der die Gartenanlage des Hotels vom Weg trennte, und beugte sich zu mir herunter. Sie legte eine Hand auf meine Schulter und sah mich besorgt an.
    »Falls Sie Krankenschwester sein sollten — leider nein!«
    Ich wälzte mich aus dem Flieder, stand auf und zupfte Reste der Gardine von meinem Anzug.
    »Woher kommen Sie, Miß?«
    »Von dort!« Sie zeigte in die Parkanlage. »Ich war überrascht, als Sie plötzlich aus dem Fenster segelten.« Sie lachte halblaut. »Es'sah so komisch aus. Sie ruderten mit Armen und Beinen, als wollten Sie schwimmen.«
    »Ich finde es wenig lächerlich, wenn man aus seinem Fenster hinausgesprengt wird«, knurrte ich. »Haben Sie niemanden dort entlanggehen sehen?« Ich zeigte auf die Giebelseite des Hotels. Nummer 14 war ein Eckzimmer, und das Fenster, durch das meine unbekannten Freunde mir das Dynamitpaket geschickt hatten, blickte zur Giebelseite, während der Balkon an der Rückfront lag.
    »Nur einen Wagen, der wenige Sekunden vorher anfuhr. Es war ein roter Sportwagen ohne Verdeck.«
    »Sahen Sie niemanden, der einen Gegenstand hochwarf?« Sie schüttelte den Kopf. Ich ergriff ihre Hand. »Kommen Sie bitte mit!«
    In mäßigem Trab lief ich zur Vorderfront. Mein Jaguar stand noch vor dem Eingang.
    »Steigen Sie ein, Miß!«
    Sie protestierte nur schwach. »He, warum?«
    »Mir gefallen Hotels nicht, die den Gästen Dynamit statt Blumen zum Empfang schicken. Mein Koffer liegt ohnedies noch im Gepäckraum. Ich kann gleich ausziehen.«
    »Mir schickt man Blumen! Ich habe also keinen Grund, das Hotel zu wechseln.«
    »Natürlich nicht! Sie sollen mir nur ein wenig Beistand leisten.« Sekunden später trat ich dem Jaguar auf den Kopf und zischte ab.
    »Wer sind Sie?« fragte das Mädchen mit den Jadeaugen.
    »Jerry Cotton.«
    »Und Ihr Beruf?«
    »Reden wir später über Einzelheiten. Wollen Sie mir Ihren Namen nennen?«
    »Barbara Lentin.«
    »Auf Ferien in Dukewarn?«
    »Ich arbeite für einen Journalisten, aber er ist viel unterwegs. Wenn er mich nicht mitnimmt, verfüge ich über viel freie Zeit.«
    »Wohnen Sie im Carlton Hotel?«
    »Durchaus nicht! Ich hatte den Badestrand des Hotels benutzt, und danach ging ich in die Halle, um die New Yorker Magazine zu studieren, in denen…« Sie unterbrach sich, runzelte die Stirn und fragte: »Sind Sie Polizist?«
    Ich hatte inzwischen eine Straße erwischt, die aus der Stadt
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