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Jerry Cotton - 0519 - Als Praemie einen Todesjob

Jerry Cotton - 0519 - Als Praemie einen Todesjob

Titel: Jerry Cotton - 0519 - Als Praemie einen Todesjob
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hastig in seinen Taschen. Endlich fand er den Dollar. Er holte ihn heraus und ließ ihn einen Moment auf seiner Handfläche aufblitzen.
    »Mensch, ein ganzer Dollar!« staunte jetzt der Zerlumpte.
    »Ja, verdammt, auch von ihm! Weil ich hinter dem Paket herlaufen muß! Was er mir doch eigentlich schenken wollte…«
    »Was ist denn drin?« fragte der Zerlumpte lauernd.
    »Hat er nicht verraten«, antwortete Joe Dimm wahrheitsgemäß. »Auf jeden Fall gehört es mir.«
    Der Zerlumpte nuschelte vor sich hin. Dann blieb er stehen und ließ seinen Standesbruder weitereilen.
    Joe Dimm nahm davon keine Kenntnis. Er beobachtete das Paket. Etwa 20 Yard vom Ufer entfernt, schaukelte es auf den Wellen des Hudson. Er wußte, daß die Strömung etwa in Höhe der 100. Straße das Paket wieder ganz ans Ufer treiben würde. Unter einer Voraussetzung allerdings. Bis dorthin durfte nichts die Bahn des Paketes kreuzen. Die Heckwelle eines Bootes würde die Beute weit hinaus in den Hudson treiben.
    Dimm mußte sich beeilen. Die Strömung trieb schnell. Irgendwo heulte ein Bootsmotor auf. In der Mitte des Stromes zog ein Frachter langsam seine Bahn. Das Pakete wippten auf den Wellen. Dimm sah, daß es in Packpapier mit einer Firmenaufschrift eingewickelt war.
    An Abfall glaubte er nicht. Dazu war ihm das Paket zu gleichmäßig, zu sorgfältig verpackt. Doch das allein hatte ihn nicht einmal stutzig gemacht. Der Dollar war es gewesen.
    Der Mann sah aus wie ein Nilpferd, dachte Dimm. Wohltäter sehen anders aus, das Nilpferd wollte mich von dem Paket ablenken.
    Er schaute wieder scharf hin. Das Paket lag jetzt etwas 'tiefer im Wasser als vorher. Doch es würde Stunden dauern, ehe es sich so mit Nässe vollgesogen hatte, daß es sinken würde, stellte der Penner sachverständig fest. Aber in ein paar Minutcr schon müßte es ans Ufer gespült werden. Auch darin hatte Joe Dimm Erfahrung. Er wohnte schließlich am Hudson. Und er hatte schon manche Beute aus dem Wasser gezogen.
    Dimm grinste. Einmal war es eine halbvolle Whiskyflasche gewesen. Zwei Angetrunkene hatten sich darum gestritten, und einer hatte sie voller Wut in den Hudson geworfen. Eben an diesem Landungssteg der Rundfahrtboote. Dimm hatte die halbvolle Flasche erbeutet, ohne sich die Fingerspitzen naß zu machen. Sie war genau dort angetrieben, wohin jetzt auch langsam das rätselhafte Paket trieb.
    Joe Dimm setzte zum Endspurt an. Im Laufschritt erreichte er die Stelle, an der er das Paket erwartete.
    Zwei Minuten später fischte er es aus dem Wasser.
    »Easy Shoe Shop« stand auf dem Packpapier.
    Ein Plastikklebestreifen umschloß das Paket.
    Hastig riß Joe Dimm den Streifen herunter, fetzte das Papier weg.
    Ein Karton kam zum Vorschein.
    Der Penner entfernte den Deckel.
    »Au verdammt«, sagte er laut, obwohl ihm niemand zuhörte. »Schuhe — fast neu. Muß der Kerl ein schlechtes Gewissen haben!«
    Er drehte die Schuhe noch einmal herum.
    Dann schaute er angestrengt zum Himmel und zog seine Stirn kraus.
    »3 VJ 3457«, murmelte er die Zulassungsnummer des Wagens, mit dem der nilpferdähnliche Mann weggefahren war.
    Er blickte sich vorsichtig um und atmete erleichtert auf, als er feststellte, daß niemand ihn beobachtet hatte.
    Er setzte sich hin und zog seinen rechten Schuh aus.
    ***
    »Hier«, ächzte Pete Pelter, »für 500 Dollar 5-Cent-Marken!«
    Er warf das schwere Paket auf den Tisch.
    Nick Dubble riß die Verpackung auf und klemmte die Lupe ins Auge. Schnell betrachtete er den oberen Bogen. »Phantastisch!« schnaufte er dann.
    »Ist sie dabei?«
    »Ja«, freute sich Dubble. »Es ist die zweite Marke in der dritten Reihe!«
    Er blätterte die Markenbogen durch und machte Stichproben. Der Fehldruck war auf allen Bogen zu finden.
    »Auf jedem Bogen nur eine?« fragte Pete Pelter. Seine Stimme klang enttäuscht. Von der Philatelie hatte er keine Ahnung, und der Druckvorgang war für ihn ein Buch mit sieben Siegeln.
    »Natürlich, auf jedem Bogen nur eine. Glaubst du vielleicht, die Druckplatten gehen gleichmäßig kaputt?«
    Pete Pelter legte sein Gesicht in mürrische Falten. »Wieviel 5-Cent-Marken sind denn das, für 500 Dollar?«
    Der Boß lachte belustigt. »Kopfrechnen schwach, was? Es sind genau 10 000 Marken.«
    »Und wieviel davon sind die, die du suchst?«
    »Hundert, ist doch klar«, antwortete der Boß kurz.
    »Mir soll es gleich sein, es ist ja dein Geld. Aber ich verstehe nicht, wieso das ein Geschäft sein soll. Du bezahlst 500 Dollar, um 100 Marken zu
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