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Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Titel: Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss
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würde noch viel größeren Ärger geben, wenn wir den Bullen laufenließen«, meinte Don.
    Der Schläger zog einen Streifen Chewing-Gum aus seinem Lumberjack. Er wickelte das Papier ab. »Sicher. Das weiß der Alte. Deshalb hat er sich entschlossen, den Burschen abzuservieren. Du sollst den Job erledigen, Don.«
    Don hob das Kinn. »Wieso denn ich? Was bekomme ich dafür?«
    »Das mußt du mit dem Alten besprechen.«
    »Ist mir klar. Ich möchte es aber vorher klären, verdammt noch mal!«
    Der Schläger schob sich den Chewing-Gum in den Mund. Er begann zu kauen und wies auf das Telefon. »Warum rufst du ihn nicht an?«
    »Ich denke, der Alte ist dagegen, daß wir uns in dieser Sache an die Strippe hängen?«
    »Er wird dich nicht gleich auffressen, wenn du ihm em paar Fragen stellst.«
    »Was soll mit der Leiche geschehen?«
    »Wie üblich. Wir legen sie ein paar Tage auf Eis.«
    »Mehr hat er nicht gesagt?«
    »Mehr hat er nicht gesagt«, echote der Schläger.
    »Wirst du hierbleiben?«
    Der Schläger grinste. »Mach’ ich. Aber erst muß ich meine Injektion haben.«
    »Hör endlich auf damit! Du weißt, daß der Boß dagegen ist.«
    »Quatsch! Vor zwei Jahren hat er sich selber noch gespritzt«, meinte der Schläger unwirsch. »Nicht spritzen! Mir kommt die Galle hoch, wenn ich das höre. Das ist fast so, als dürfte ein Schnapshändler nichts von seinem eigenen Whisky anrühren!«
    Ich hatte genug gehört. Das Syndikat, für das die beiden arbeiteten, handelte mit Rauschgift. Würde ich noch einmal Gelegenheit finden, dieses Wissen zu verwerten?
    Die Chancen standen gegen mich. Henry Philipp Porter hatte meinen Tod beschlossen.
    Mein Henker saß mir gegenüber.
    Ich war an einen Sessel gefesselt und wehrlos ihm und seinem Komplicen ausgeliefert. Wenn kein Wunder geschah, würde mein Chef, Mr. High, schon sehr bald eine frei gewordene Planstelle neu besetzen müssen.
    »Du weißt ja, wo das Dreckszeug liegt!« knurrte Don.
    Der Schläger trat grinsend an einen stählernen Karteischrank. Er schloß ihn auf und entnahm der oberen Schublade einen Pappkarton. Der Karton enthielt eine Injektionsspritze und einige Ampullen mit einer glasklaren Flüssigkeit. Der Schläger zerbrach eine der Ampullen und saugte den Inhalt mit der Spritze heraus. Seine Bewegungen verrieten, daß er jeden Handgriff beherrschte. Dann rollte er den linken Ärmel hoch. Er schloß kurz die Augen, als er die Nadel unter die Haut schob.
    Don wandte sich angewidert zu mir. »Wie fühlen Sie sich?« fragte er. »Sie haben von Sammy gehört, was der Boß entschieden hat!«
    »Ich bin nicht allein in diese Straße gekommen«, sagte ich. »Man weiß, daß ich mich hier befinde. Sie sollten daran denken, Nicholson!«
    Der Name war mir ganz plötzlich eingefallen. Don Nicholson. Er war ein brutaler, mehrfach vorbestrafter'Gewohnheitsverbrecher. Im nächsten Augenblick bereute ich es, den Namen ausgesprochen zu haben. Ich sah, wie sich Nicholsons Augen zu schmalen, gefährlich funkelnden Schlitzen verengten. Für ihn war es jetzt klarer denn je, daß ich sterben mußte.
    »Sie wissen, was auf Mord steht, Nicholson«, fuhr ich fort.
    Nicholson lachte. Ich registrierte, daß sein Lachen nicht so selbstsicher ausfiel, wie es gedacht gewesen war. »Sparen Sie sich diese albernen Einschüchterungsversuche!« meinte er. »Mein Gewissen ist dort zurückgeblieben, wo ich groß geworden bin. In den Slums. Ich habe es niemals wiedergefunden und bin darüber nicht traurig. Im Gegenteil!«
    Der Schläger legte den Karton mit der Spritze und den Ampullen zurück in die Schublade. Er pfiff leise und vergnügt vor sich hin. »Von mir aus kann es losgehen!« meinte er, als er den Kasten abschloß.
    »Ja. Ich bin zeit meines Lebens ein neugieriger Mensch gewesen. Ich möchte, daß Sie mir noch eine Reihe von Fragen beantworten und dann das Lager zeigen.«
    »Abgelehnt!« sagte der Schläger.
    »Abgolehnt«, assistierte Nicholson kopfnickend. »Keine Fragen, keine Antworten. Aber ich will Ihnen unsere Schatzkammer zeigen. Nimm ihm die Fesseln ab, Sammy!«
    »Bist du verrückt?« fragte der Schläger stirnrunzelnd. »Was versprichst du dir von dem Zirkus? Knall ihn ab und laß uns von hier verschwinden!«
    »Wir haben noch einige Minuten Zeit, Sammy!« erklärte Nicholson grinsend. »Ich möchte sein Gesicht auseinanderfallen sehen, wenn er den Plunder erkennt!«
    Der Schläger lachte. »Du hast recht, Don. Warum sollen wir uns den kleinen Spaß nicht gönnen?« Er trat
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